Der Schritt von 1€, 10€ zu 100€, 1.000€ ...

CrisisMaven ⌂, Mittwoch, 14.01.2015, 13:06 (vor 3410 Tagen) @ Piter8666 Views
bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 14.01.2015, 14:14

Danke an alle ... und @CrisisMaven,

Gern geschehen. Ich hatte das Gefuehl, auch wenn ich grade was ganz anderes am Wickel hatte, dass man einen mit dieser Einstellung nicht "haengen lassen" darf.

jetzt weiß ich, wie ich vorgehen kann.

Sagen wir mal, in SEO/SEM stehst Du am Anfang. Das ist nicht abwertend gemeint, aber: die "Lernkurve" in Internet-Marketing-Dingen ist anfaenglich relativ "flach" - das bedingt aber eine grosse Konkurrenz. Wenn ich am Volkslauf teilnehme, dann haben vorne ein paar Stars die besten Plaetze, hinten "sind alle gleich" und bis man an denen vorbei ist, ist der Lauf schon fast 'rum und da es jeder versucht, steht man trotz Anstrengung auf der Ergebnisliste an Stelle 350. Nur dass das Internet mittlerweile millionenmal groesser ist und immer noch rasant waechst.

Es scheint immer weniger Sinn zu machen, alle 200 (oder mehr) Variablen von Google zu kennen und mit einfachen Methoden (Keywords) "austricksen" zu wollen.

Das wuerde ich so nicht sagen und habe ich auch so nicht "rueberbringen" wollen. Aber: ein KFZ-Ingenieur, der sich ueberlegt, wie er die Kurbelwellen-Charakeristik zwecks Tuning verbessern koennte, aber hat weder Motor noch Chassis, der braucht sich ueber Ventilspiel noch keine Gedanken machen.

Daher der Hinweis auf die Backlinks. Aber wenn Du "nur" schriftstellerischer Zuarbeiter ("Artikel-Autor") waerest, muss Dich off-page SEO erst mal nicht gross 'jucken', denn i.d.R. hast Du nur indirekt darauf Einfluss - naemlich insoweit Deine Artikel evtl. "Linkbait" darstellen und dadurch ohne Dein weiteres Zutun Backlinks generieren, wie hier angeregt.

Meine Vermutung und mein Verstand waren also richtig, dass es immer darum geht, "verdammt gute Texte und Informationen" zu liefern.

Ja, absolut. Seth Godin ist da eine Notorietaet, auch wenn er gar nicht immer das schlaueste schreibt und es noch nicht mal immer als erster verkuendet. Ich vermute auch, sein Name tut was dazu, als Michael Jones haette er vielleicht nur den halben Erfolg. Aber irgendwann gilt man als "Marke" und bekommt "Follower", insbes. Blog-, RSS-Feed oder Newsletter-Abonnenten.

Weshalb ich immer sage: eine Internet-"Firma", die Auftraege an Autoren vergibt und ihre Autoren nicht mit in diese Folgeprozesse einbindet, macht was falsch und laesst mindestens die Haelfte des "Umsatzes" auf der Strasse liegen - fuer andere zum Aufheben.

Eine kurze Nachfrage zum Verständnis:
Also im Grunde gehe von der Annahme aus, dass man keine reinen ONLINE Texte mehr schreiben sollte,

Ich habe nie die Idee begriffen, dass "online"-Inhalte anders beschaffen sein sollten als (vergleichbare - keine Buecher) offline-Inhalte.

sondern vor allem Beiträge, die man bspw. auch OFFLINE lesen würde.

Absolut. Das hoechste Praedikat waere, wenn Chef seine Sekretaerin anwiese, bestimmte Sachen fuer ihn auszudrucken und fuer die Zugfahrt in seinen Koffer zu packen.

Forist Sojemand hat mal ein paar solcher Inhalte hier verlinkt (sott.net).

Also eher journalistisch vorgehen? Wobei man natürlich Eigenheiten des "Online" Verhaltens kennen muss.

Z.B. die "F"-Leselinie, die online wesentlich ausgepraegter zuschlaegt als "offline". (Aber: auch Print-Werbung ist hier aehnlich empfindlich.)

Vor allem eher kurz aber hochinformativ, gut aufbereitet (optisch und mit Videos sowie Bildern), Schlagzeilen, Leseransprache.

Das waere nun ein ganzes Buch. So wie jeder nickt, wenn jemand schreibt "es sollte gerechter zugehen in der Welt" und dann dem andern den Schaedel einschlaegt, damit er dem hehren Ziele nicht im Wege steht ...

Man muss abwaegen: wie stocksorcerer zu Bedenken gibt, sind gute Videos eine Heidenarbeit. In der Zeit schreibe ich zehn Artikel oder mehr.

Da Videos an sich nicht gut idexiert werden, Texte aber wohl, ist es aus SEO-Gesichtspunkten treffender, Texte zu produzieren. Der Hype bzgl. Videos kommt davon, dass sie "viral" wirken koennen, d.h. sie werden "geliked", "geshared", in emails an Freunde erwaehnt, re-posted und was der neudeutschen Unwoerter mehr sind. Texte weniger.

Damit das aber geschieht, muss das Video einen echten "Gag" enthalten. Jasinna hat den Bogen 'raus und der unerwartete Auftritt von Susan Boyle hatte aehnlichen magischen Charakter. Aber ich wette, fuer jedes "viral" erfolgreiche Video gibt es eine Million (!), fuer die alle Arbeit umsonst war.

Texte sind daher i.d.R. die erste sichere Bank, es sei denn, man ist echter Video-Kuenstler usw. Ich bin's nicht.

Viel wichtiger sind die onpage-Faktoren bei den Texten (Keywords in H1/H2/H3-tags - Vorsicht bei WordPress ist der Titel bereits H1 - direkt darunter einen H1-Text mag aber Google nicht, denn ... zwischen zwei Haupt-Ueberschriften folgt eigentlich Text/Unter-Ueberschriften).

Da ich zurzeit auf Auftragsbasis Texte schreibe, muss ich mich natürlich auch an die Vorgaben meiner Auftraggeber (Kleinstunternehmen und Agenturen) halten.

Und hierauf wollte ich mit dem Vorgesagten hinarbeiten: wenn Du fuer Dritte nach "ein paar Cent fuer ein Wort" abgerechnete Texte schreibst, ist es zwar von Vorteil, alle (on-page) SEO-Kriterien im "Hinterkopf" zu haben und zu beruecksichtigen - aber da das ein aeusserst schnellebiges Geschaeft ist und diese Agenturen offenbar immer noch nach der alten Denke von bis ca. 2010 arbeiten (viele Keywords, viele Beitraege = hohes Ranking in den SERPs), ohne zu beruecksichtigen: es gibt nur zehn interessante Rangstellen - die ersten zehn SERP auf der ersten Seite. Nr. 1 ist oft von Wikipedia fest "gebucht" (Google-Algorithmus - relativ unabhaengig von Qualitaet der Naechstplazierten!), bleiben neun. Da Deine Kenntnisse also nicht extra dotiert werden, solltest Du Dich auf den Inhalt konzentrieren und den Rest denen ueberlassen, die ihn irgendwo "einbauen". In derselben Zeit zwei gute Artikel geschrieben bringt nach der Logik eben doppeltes Geld.

Sind die ersten Suchergebnisse nun noch "leer"? Hat man je einen Fluss gesehen, dessen Wasser nicht bis zum Ufer reichte? Einen Dackel, dessen Beine erst noch wachsen mussten, damit sie bis zum Boden reichen?

Glaubt die Agentur, es gaebe nur ein paar, die diese Keywords "erorbern" wollen? So nach dem Motto: wir bringen die ersten Kaninchen nach Australien?

Nein, sie lassen schreiben fuer ihre Kunden. Und diese Kunden haben keine Ahnung, jedenfalls weniger als die Agentur, sonst haette der Kunde ja eine andere gewaehlt ...

Haetten die Kunden Rosser Reeeves "Reality in Advertising" gelesen, wuerden sie ganz anders vorgehen.

Bei einer Pro-Wort-Vergütung von aktuell weniger als 1 Eurocent werde ich aber kein "Consulting" mit anbieten,

Absolut. Zumal die eh glauben, das wuessten sie schon alles.

soviel ist klar. So lange ich pro Tag meine 5-10 € verdienen kann und es Spaß macht.

Sicher macht es Spass, zu recherchieren, aber: 5-10 Euro ist "mit Hut unter der Tuer durchpassen". Letztlich gut, um sich "seine Sporen zu verdienen", aber mit der Zeit waere es ratsam, eigene Wege zu gehen, z.B. im sog. Affiliate Marketing. Nur nuetzt es nix, dort denselben Fehler zu machen wie die o.g. Agenturen - und dann auf Rangstelle 103 in den SERPs zu verschimmeln.

Aber ich vermute, dass Du nach einiger Zeit durch Schreiben und Recherchieren ein Gefuehl dafuer bekommst, insbes. wegen deiner Deutsch- und Russisch-Kenntnisse, wo noch echte Luecken sind und Dich dann -parallel zum Weiter-fuer-andere-Schreiben- langsam an die eigene Web-Existenz "heranrobbst".

Dann sind 10 Euro/Tag eine Lachnummer. Es gibt "da draussen" einige, die haben mit weniger angefangen und haben heute regelmaessig mehr als eine Million (!) Dollar am Tag - mit derselben Arbeit. Ja, nicht jeder, ich auch nicht. Aber das war auch nur ein Beispiel. Jedenfalls sind fuer denjenigen, dessen Artikel was taugen, die naechsten Schritte, naemlich diese Faehigkeiten fuer sich selbst zu nutzen, fast zwangslaeufig.

Aber das Thema ist interessant und mit guter Einarbeitung, Erfahrung und Wissen, werde ich vielleicht auch mal an besser bezahlte Aufträge gelangen, oder es kann ein eigenes erfolgreiches Web-Projekt daraus entstehen.

Genau so sehe ich Dich in naeherer Zukunft. Inkl. Zeit fuer die Kinderchen ...

--
Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
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