Das Geheimnis des guten Rankings in Google ...

CrisisMaven ⌂, Sonntag, 11.01.2015, 21:41 (vor 3413 Tagen) @ Piter10089 Views
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 11.01.2015, 22:15

... sind zu 70% die sog. Backlinks.

[Zum LSO/SEO/SEM-Thema komme ich noch, bitte Geduld - aber sonst wedelt der Hund mit dem Schwanz.]

Man muss dazu folgendes wissen:

a) eine gaenzlich neue (neu registrierte) Domain wird von Google heutzutage erstmal "misstrauisch" beaeugt. Es gibt Leute wie die Baylin-Brueder, die sogar die extreme Position vertreten [aus eigenen umfangreichen Testreihen mit hunderten Domains!], dass Google wie folgt verfaehrt:

1. Jahr: 25% des PageRanks
2. Jahr: 50% des PageRanks
3. Jahr: 75% des PageRanks
und erst im vierten Jahr werde mittlerweile der volle PageRank "vererbt".

b) Google beruecksichtigt dazu vermehrt, ob die ruecklinkenden Seiten zum Thema der Webseite oder des betreffenden Artikels passen.

Je aelter Google wird und mittlerweile ueber 200 Ranking-Signale verwendet, desto mehr gleicht es sich dem an, was ein halbwegs nachdenkender Mensch erwarten wuerde.

Wenn Simmel einen Roman schreibt und jemand kopiert den, indem er nur Namen der Personen und Orte auswechselt (und Synonyme verwendet: "Juwelen", "Geschmeide" usw.) - wuerde der an den Verkaufserfolg des "ersten Simmel" anknuepfen?

Wenn also jemand noch ein paar Dutzend Artikel zum selben Thema ins Internet stellt - werden die ueberhaupt angezeigt und wenn ja wo?

Wenn es genau zehn erste Plaetze in den Suchergebnissen (SERP) gibt und hundert in den ersten hundert, und da sitzen schon genau zehn oder hundert Webseiten, wieso soll dann der "hundertundeinste" Artikel dort angezeigt werden, wo jetzt schon einer steht???

Womit wir dann beim LSO waeren:

Nehmen wir mal als Beispiel das Keyword: "Gold", dann wären nach LSO möglicherweise Begriffe wie "Goldpreis", "Goldbarren", "Crash", "Vorsorge", "Krise", "Silber"... usw. entsprechende Wörter, die in einem LSO-Text vorkommen sollten?

Warum "sollten"?

Das ist genau das Problem der SEO-"Denke", die bis, sagen wir, 2010 noch funktioniert hat:

- nehme ein Wort, das unter den ersten hundert Suchergebnissen keiner verwendet hat -oder nicht ganz so oft verwendet hat-

und

- "pflastere" Deinen Artikel damit zu und ... voila ... Du gehst an allen vorbei an die Spitze.

Das funktioniert schon heute nicht mehr gut. Und wenn man davon ausgeht, dass die Artikel ueber Jahre "Geld verdienen" sollen, aber die Google-Algorithmen immer besser werden, dann werden mehr und mehr Google-Suchergebnisse im "Orkus" verschwinden (wo sie qualitativ auch hingehoeren!).

Bevor wir weitermachen: was ist das "ideale Suchergebnis" in Google?

Offenbar hat frueher den Leuten EIN Konversationslexikon/eine Enzyklopaedie genuegt. Sie haben das Stichwort gesucht, hoffentlich gefunden, und sich "schlau" gemacht.

Noch heute ist es so, dass, wenn Google wuesste, welches "das beste" Suchergebnis waere, es genau nur eines anzeigen wuerde und unten die Anmerkung "Nicht zufrieden? - Druecken Sie hier!".

Wie heute schon bei "uebergangene Ergebnisse anzeigen" ("supplemental index").

Wer erfolgreich SEO/SEM machen will, sollte genau diese Ueberlegung im Hinterkopf behalten! Alles, was bisher so geredet wurde ueber

- keywords,

- long tail search

oder

- latent semantic indexing

sind nur Kruecken (gewesen) um sich der Frage zu naehern, welcher Artikel koennte denn die beste Antwort auf die Frage eines Kunden geben.

Da allein 25% oder mehr der Suchphrasen an einem Tag voellig neu auftauchen (!), kann es fuer dieses Viertel schon mal gar keine passende Keyword-Kollokation geben, die man vorher ermitteln koennte (Keyword Research)!

Was Google versucht, daher "Semantik", ist, den Inhalt zu erfassen. Daher auch deren Investition in Google Translate - denn ein Satz kann in EINER Sprache vieles bedeuten, aber ein Uebersetzer muss sich beim Uebersetzen fuer EINE Bedeutung entscheiden, und diese dann uebertragen. Das heisst, der Uebersetzer muss den Text inhaltlich (tief) verstanden haben.

Weshalb ich Wittgenstein und Hegel in Englisch lese, wenn ich's nicht verstehe - der Prof., der das uebersetzt hat, wird es hoffentlich vorher verstanden haben und die englische Version zeigt dann genau die Haupt-Bedeutung, derer ich mir im Original nicht sicher waere!

Daher ist es wenig sinnvoll, jedenfalls in ein paar Jahren spaetestens voellig nutzlos, nur ausgetretene Pfade zu verfolgen und den hundertsten inhaltlich identischen Artikel zu schreiben, der nun statt "Goldbarren" "Goldeinheit", "Goldstueck", "Gold-schiess-mich-tot" verwendet.

Google versucht verzweifelt, herauszufinden, wo der eigentliche "Sinn" liegt und denjenien anzuzeigen, der das am besten zusammenfasst.

Auf fiverr und anderen Portalen dagegen tummeln sich Leute, die zu allem und jedem was schreiben koennen, indem sie bereits vorhandene Internet-Inhalte hernehmen und mittels Synonymen ein "neues" Produkt kreieren. Sehr zum Missfallen Googles, das hierfuer sowas wie einen eigenen Bla-Bla-Meter einsetzt!

Seiten, die das tun, werden vermehrt von Google abgestraft. Dann verstaerken (!) sie ihre Bemuehungen - und verstaerken dadurch Googles Abneigung, da Google hierfuer ein Elefantengedaechtnis hat.

Google merkt auch, wer denselben Adsense- oder Analytics-Code nutzt und wirft dann alle solche Seiten gemeinsam in eine Tonne. Ebenso bei gemeinsamen IP-Adressen usw.

Habe ich das so in etwa richtig verstanden, oder gibt es da noch Eigenheiten, die ich beachten muss?

Du hast es zwar richtig verstanden, aber bei jeder solchen Anstrengung solltest Du Dir ueberlegen:

a) Was ist das Besondere an meinem (neuen) Artikel, das kein anderer bisher (oder bisher so verstaendlich) gesagt hat, dass es unter den ersten hundert Suchergebnissen kommen soll, wo BISHER schon andere stehen?

b) Finde ich Gebiete (Nischen), wo wirklich niemand genuegend Ahnung hat (und habe ich aber diese Ahnung!), dass ich hier ein "neues Fass" aufmachen kann? [Da aber die meisten nach Nischen suchen, war meist schon einer da und hat sich die gleichen Gedanken gemacht!]

c) Wenn ich der Leser waere, wuerde ich mich aergern, dass dieser Artikel nicht unter den ersten zehn gefunden wurde, dafuer zehnmal anderer "Mist"??? Oder wuerde ich, Hand auf's Herz, sagen "Na, ja, das haett' jetzt nicht auch noch sein muessen?"

Fazit: je mehr Suchmaschinenalgorithmen gesunden Menschenverstand nachzuahmen vermoegen, desto mehr genuegt gesunder (!) Menschenverstand im on-page SEO/SEM! Bleibt das off-page SEO ...

Womit wir wieder beim Backlinking waeren: Wenn Google nun zwei etwa gleich gute Beitraege im Netz findet - welchen tut es auf Pos. 1 und welchen auf Pos. 2 (oder Pos. 93 und 94 ...)? Denjenigen mit den besseren Backlinks, dem (qualitativ [!] wie quantitativ) hoeheren PageRank.

Und wer gar keinen PageRank hat, aber ein kleiner Einstein ist, der wird dennoch ganz ohne Backlinks nichts werden koennen, denn: Google ist kein "Doktor Allwissend" - bevor da nicht ein Nobelpreis im Raum steht, wird es den Newton dem einsamen Einstein erstmal vorziehen!!!

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Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
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