Wie hättest Du es gerne: komplex oder simpel?

Bernadette_Lauert, Sonntag, 11.01.2015, 20:48 (vor 3413 Tagen) @ Piter7748 Views

Hallo,
ich habe vor einigen Jahren schon einmal einige Webseiten erstellt. Aber
ich bin nicht mehr ganz aktuell im Thema. Das Internet hat sich ja rasend
schnell entwickelt.
In den letzten Wochen habe ich aber festgestellt, dass man mit der
Erstellung von SEO Texten durchaus ein wenig Geld dazu verdienen kann.
Das wichtigste dabei ist ja immer einzigartige und qualitativ hochwertige
Inhalte, mit Lesernutzen und den gewünschten Schlüsselwörtern zu
erstellen.

Genau. Die Suchmaschinenalgorithmen sind inzwischen sehr schlau. Ich würde soweit gehen, zu sagen: Sie können Bullshit von guten Texten unterscheiden. Wobei hier keine inhaltliche Bewertung stattfindet (sind die Thesen korrekt), sondern die Frage aufgeworfen wird: Wie sehen inhaltlich gute Texte "im Prinzip" aus; und entspricht der vom Google-Crawler erfasste Text den Kriterien für "Gute Texte". LSO ist dabei der semantische Analysepart.

Leider habe ich nicht viel Erfahrung mit so genannten LSO Texten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Latent_semantische_Optimierung
Diese stellen angeblich eine Weiterentwicklung der reinen SEO Texte dar
und sollen dabei helfen, das Ranking zu verbessern.

LSO ist ein Teil von SEO und nix völlig neues. Aus meiner Sicht bräuchte man diesen Begriff nicht zwingend, denn es geht weiterhin um Suchmaschinenoptimierung. LSO ist ein Ausdruck dessen, dass Google seine Indexierungsmethode mehr auf Semantische Indexierung ausgelegt hat und dieser Trend wird wohl auch anhalten. Diese Semantische Indexierung zielt darauf ab, beim SERP-Ranking Texte zu bevorzugen, die in Bezug auf das die Suchbegriffe auch weitere Keywords enthält, die in Beziehung zu anderen Begriffen stehen.
Der Grundgedanke dahinter ist: Ein guter Beitrag zu einem Thema beschäftigt sich auch mit semantisch verwandten Begriffen in Bezug auf die Suchabfrage.
Beispiel: Wenn jemand nach "Pfannkuchentheorie" sucht, wird derjenige mit hoher Wahrschsinlichkeit im 9/11-Kontext suchen und nicht im Rezeptkontext. Dort gibt es Pfannkuchen und Rezepte, aber von einer "Theorie" spricht keiner in dem Kontext.
Semantische Beziehungen gibt es in dem Beispiel mit dem 9/11-Kontext. Google wertet hier aus, welche SERP-Ergebnisse angeklickt wurden, ob der Nutzer sofort wieder eine neue Abfrage gestartet hat (weil das Ergebnis nicht passte). Dass kaum jemand mit dem Keyword "Pfannkuchentheorie" ein SERP-Ergebnis zu Chefkoch.de nutzte, sondern eher mit Texten, die in semantischer Beziehung zum 9/11-Kontext stehen, ist hier ein Kriterium für Google.
Obwohl aus dem Suchbegriff "Pfannkuchentheorie" nix 9/11-mäßiges vom Keyword-Extraktor, der Satzzeichen einliest und Keywords durch Seperatorzeichen "Punkt, Komma, Leerzeichen, Doppelpunkt etc.), extrahiert, hervorgeht, stellt die semantische Analyse gleich den richtigen Kontext her. Unabhängig davon, dass das über die beschriebene Keywordextraktionsmethode die entsprechenden Wörter i.d.R. nur in 9/11-Texten auftauchen.
Bei der semantischen Analyse spielt einiges rein:
Synonyme: Taucht der Suchbegriff auch als Synonym im Text auf? -> "Gold" und "Au".
Antonyme: Beschäftigt sich der Text auch mit den entgegengesetzten Begriffen:
"Inflation" und "Deflation".
Hyperonymien: Taucht nicht nur "Gold" oder "Silber" auf, sondern auch der Oberbegriff "Edelmetalle".

Zu diesem Thema gibt es Bücher, Papers, Websites etc. Da müsstest Du Dich schon selbst einlesen. Ich versuche es mal auf den Punkt zu bringen:
Semantische Indexierungsalgorythmen mögen Sprachvielfalt und wenn nicht nur mit Buzzwords gearbeitet wird, die das hauseigene Adwords-Tools dahingehend ausgespuckt hat, weil viel danach gesucht wird. Im Grunde ist das Ausdruck des ewigen Kampfes zwischen SEOs und dem Algorithmus, der optimierte aber schlechte Texte von guten Texten unterscheiden will.

Es macht schon Sinn, sich damit zu beschäftigen, aber so Einflussfaktoren wie Pagerank, externe Links oder das Google-Nutzerverhalten sind weiterhin zentral. Daher würde ich Suchmaschinenoptimierung nicht vom Standpunkt der semantischen Indexierung aus angehen.
Zu diesem Punkt kann man sich vielleicht kurz auf den Punkt bringen: Google findet es inzwischen besser, wenn themenbezogen semantisch passende Sprachvielfalt vorherrscht und - wie beschrieben - nicht nur mit Buzzwords gearbeitet wird.
Das SEO-Thema würde ich trotz semantischer Analyse weiterhin "klassisch" angehen. Standardwerke wie Website Boosting zeigen nach wie vor die richtige Richtung auf.

Nehmen wir mal als Beispiel das Keyword: "Gold", dann wären nach LSO
möglicherweise Begriffe wie "Goldpreis", "Goldbarren", "Crash",
"Vorsorge", "Krise", "Silber"... usw. entsprechende Wörter, die in einem
LSO-Text vorkommen sollten?

Kurz gesagt: Ja.
Und das macht LSO aus meiner Sicht auch weitestgehend zu einem akademischen, und/oder Marketing-Laberthema in der SEO-Branche.
Ich gehe sogar so weit, zu sagen: Diejenigen, die schon immer auf dem Boden geblieben sind, beim SEO, sprich, die gesagt haben: Auch wenn´s in der Theorie Google gefällt, wenn Du in der <h1>-Headline, gaaaaanz viele mögliche Keywords reinstopfst: Es wird langfristig eher schaden, wenn die Heads dadurch unprägnant werden und künstlich oder nach Marketing klingen.
Die semantische Analyse in Suchmaschinenalgorithmen ist vielmehr ein Tool, um solch gekünstelte Texte mit einem Malus im SERP-Ranking zu berücksichtigen.

Es klingt immer bitter, aber es ist so: Gute, prägnante und lesenswerte Texte zu schreiben ist der eigentliche Schlüssel. Wofür dann SEO? Das ist heutzutage auch ein technisches Thema, nicht nur eines, das mit dem Finden und der Verwendung von guten Keywords zu tun hat.

Vielen Dank schon mal
Piter

Gruß, Bernadette


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