Strategie

EM-Financial, Deutschland, Samstag, 23.11.2019, 08:54 (vor 1825 Tagen) @ EM-Financial1719 Views

Guten Morgen FOX-News,

das alles kann ich leider auch nicht in 2-3 Sätzen ausführen.

Jeder kann hochriskant mit breiter Streuung (100-200 Small Caps) sein Geld machen oder konservativ mit fokussierten langfristigen Investitionsideen, teils in Unternehmen die wirklich "strategische Vorteile haben", die man früh genug erkennt - was meistens am Management liegt. Das populärste Beispiel ist vielleicht Apple oder auch BASF. Davon findet man in jeder Branche mindestens 5 Vertreter, was am Ende, bei 10 Sektoren, zu einem Portfolio mit 50 Aktien führt.

Vermutlich kann ein Privatanleger das gar nicht abbilden und je breiter die Streuung ist, desto "durchschnittlicher" wird am Ende die Rendite.

Wer langfristig doppelt so viel verdienen will, muss eben auch höhere Risiken eingehen und die Zyklen im Auge behalten. Kurzfristige und langfristige Zyklen, die sich teils überlagern.

Grundsätzlich gibt es einfach für den Anleger, der nicht 4-8 Stunden täglich Zeit hat, zu viele Strategien, die er alle nicht überblicken kann und die je nach Marktlage zu unterschiedlichen Kurzfristrenditen führt.

Was einem nach 6-Monaten, 3 Jahren oder auch 5 Jahren als Durchschnittsrendite serviert wird, sind eben auch nur Momentaufnahmen, die dann nach 10 Jahren schon wieder ganz anders aussehen können.

Die meisten Anleger wählen ihre Fonds/Strategien danach aus, was in den letzten 3, 5 und 10 Jahren gut lief und setzen darauf, dass sich das genauso fortsetzt. Doch gerade die wirklich außergewöhnlichen Renditen sind nicht immer dauerhaft.

Das Maß ist halt irgendwann voll - auch gemessen an den Schulden die zum Aufbau dieser Sektoren hineingepumpt werden und ein anderes Glas ist dann wieder leergesaugt.

Siehe IT (25% Sektorgewicht S&P 500 und Energie 4,5%)... Wenn ich mir anschaue wie viel Geld jährlich neu in Technologien fließt (Start-Up Hubs, Risikoinvestments, usw.) und dagegen schaue wie die Banken jeder Ölquelle den Kredit zusammenstreichen und nur noch ein paar 80+ jährige Milliardäre einspringen, um die Öl-Assets zu kaufen (Sam Zell bspw. verkaufte Immos und kauft jetzt Ölquellen), dann zeigt das sehr gut wie die Trends laufen.

Aber ich glaube ein Investor muss erstmal zwei dieser Zyklen erlebt haben und dann ist er schon 40 Jahre älter [[freude]]

Also Stock Picking und cleveres Timing.

Das hört sich leichter an, als es ist [[lach]]

Sonst ist er halt genauso wie jeder andere.

So stellt er sich aber nicht dar. Haben wir also einen Blender?

Wer an der Spitze steht, der muss "überzeugen" können. Das kann er. Auch will ich seinen Börsenbrief nicht schlecht reden. Wer den Input nimmt, sich Watchlisten anlegt und daraus seine eigenen Rückschlüsse zieht, wird kann damit sehr gutes Geld verdienen.

Herr Homm hat bspw. auch die US-Frackingblase analysiert. Das fand ich persönlich sehr hilfreich für mein Timing diverser Short-Positionen, die dieses Jahr gut gelaufen sind.

Trotzdem war es - wie immer bei Shortgewinnen - überaus schwer damit Geld zu verdienen, weil man monatelang auch "eingezahlt" hat, bevor die "Auszahlung" kam. Das ist nervlich für "Normalanleger" gar nicht zu bewerkstelligen und am Ende sind es dann nicht 50% Gewinn, sondern deutlich weniger... Im Schnitt so 20-30% Gewinn, für >1 Jahr Stress.

Dagegen habe ich einfach mit Goldaktien im Schnitt dieses Jahr +57% verdient und bei Gazprom - dem Antipol für US-Fracking - +80%...

Aber ich sage nur, dass jeder erfahrene Anleger ähnliche Renditen erreichen kann, wenn er es will.

Die Stärke von Herrn Homm ist sicher ein unglaublicher Erfahrungsschatz mit Zehntausenden an Transaktionen Transaktionen. Doch ich glaube einfach nicht, dass sein Stil für einen Normalanleger 1:1 "kopierbar" ist.

So schnell wie er aus Positionen rein und rausgeht, ist das mit viel Arbeit verbunden und am Ende ist das wohl doch nicht immer den Mehraufwand wert. Andererseits baut er wiederum "Klumpenrisiken" auf, die nur wegen seiner Popularität funktionieren. Wer sich da "dranhängen" will? Eine "Strategie" sehe ich darin nicht.

Wenn ich mir anschaue wie stabil die Renditen von sehr guten strategischen Investoren liegen, die weniger nervös umschichten, gehöre ich persönlich lieber zu den ruhigeren Anlegern.

Aber das muss jeder selber wissen.


Gut, diese Titel haut er in jeder seiner Videos, Vorträge, oder
Talkrunden raus. Sind das seine Schaufensterauslagen?

Bei den Titeln braucht er massenhaft Käufer. Darum gibt er sie breitwillig preis. Die Marktkapitalisierung liegt bei 77 Mio. Euro, wenn er 10.000 Käufer motiviert, kommen da schnell 50 Mio. zusammen und der Kurs kann mit der Zeit eigentlich nur steigen... Wenn das Management keine totale Katastrophe ist und mit KEs verwässert, wird diese Aktie nach oben gespült. Ob nachhaltig oder nicht, das muss jeder selbst beurteilen.

Homms Beispiel war: 100'000 Startkapital, 400'000 aufnehmen, Wohnungen in
einer touristenüberlaufenen Stadt (er: Prag) kaufen, und die dann über
einen Dienstleister per AirBnB o.ä. vermieten. Er meinte, so sei eine
Eigenkapitalrendite von 25% locker drin. Mir wäre die Sache zu unflexibel,
da ich gerne per Knopfdruck aus der Show aussteigen können will, wenn der
Wind sich dreht. Eine Immo ist schnell mal ein Haufen fast wertloser
Steine. [[zwinker]]

Ja, das ist eine Art, mit beleihbarem Vermögen weiteres Vermögen aufbauen. Funktionierte jahrzehntelang aber wenn es zu viele machen - vor allem Kleine - dann wird auch hin und wieder mal mit 25% Preisrückgang das Eigenkapital fortgespült.

Meiner Meinung nach läuft zurzeit eine klassische Umverteilung der Immobilienvermögen von oben nach unten. Und selbst die Reichen nehmen Hypotheken auf und flüchten ins Gold, damit sie für den "Reset" bereit sind.

Wenn jeder Kidnergarten-Youtube-Influencer heute eine Hypothek aufnehmen und sich 2-3 AirBnB Wohnungen kaufen kann und damit im Netz angibt, dann ist das erfahrungsgemäß - von dem was ich gelernt habe - das schlechteste Investment was man machen kann. Aber es ist ein Investment und für manche ist es wohl besser als gar nichts...

Mich interessieren jetzt kreative Strategien, mit denen ich z.B. zu einen

Immobilienmarkt, der an sein Top kommt, eine Gegenposition einnehmen kann.
Ich könnte mir auch vorstellen, daß in der Krise die allgemeinen Zinsen
steigen, die ZBs die Anleiherenditen aber unten festnageln werden, um die
Staatsfinanzen zu sichern (EURO). Was ginge da?

Die gleichen Überlegungen mache ich mir auch. Aber würdest Du Immobilien "shorten" wollen? Abgesehen davon, dass das nicht wirklich geht... Du müsstest die "Mieten" jährlich tragen und hättest maximal 20-30% Gewinn, wenn der Preis tatsächlich nominal fällt.

Ich glaube es könnte auch einfach eine Stagnation geben oder einen "realen" Preisrückgang von Immobilien.

Eine Idee wäre es über Leerverkäufe von REITs zu operieren. Von denen suchst Du dann einfach diejenigen, mit den schlechtesten Portfolios aus, die am höchsten verschuldet sind. Das könnte gut funktionieren, wenn man seine Hausaufgaben macht.

Der Homm sagt: Man soll da hinschauen, wo keiner hinschaut, und besonders
Dinge begutachten, die nicht in Mode sind. Hat was für sich. [[freude]]

Ja, da hat er auch absolut recht. Weiß aber auch jeder hier im Forum [[freude]]

AU hat in Euro seit 2005 eine feine jährliche Nominalrendite von über
14% gebracht. Das kann sich eigentlich auch real sehen lassen, wenn man
nicht den Chapwood-Index ansetzt, aber bei dem sieht fast alles alt aus.
[[zwinker]]

Genau, und wenn Du Gold wie eine Immobilie als beleihbares Asset genommen hättest oder neben Deinen Kapitalanlagen noch ein paar "Gold-Futures" durchgefüttert hättest, wären wir auch bei jährlich locker 20-30% Rendite...

Seit 2005 halte ich, auch dank dieses Forums, auch mehr Gold als zuvor, seit 1994...

AG ... na ja. [[hae]]

Beim Silber zehre ich von meinen Gewinnen zuvor. Netto war damit nichts zu verdienen... Aber wer relativ weit unten kauft und relativ weit oben verkauft, macht auch seinen Schnitt.

Gleiches gilt für das Rohöl. Auch hier sind m.E. die nächsten Jahre 10%+ Renditen wahrscheinlich.

Gruß
EM-Financial


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