Ich bin schon lange zu der definitiven und abschließenden Auffassung
gelangt:

Ja,k es werden Perversionen, Abartigkeiten, Bösartigkeiten, Verdrehungen,
Hirngespinste, Störungen usw. offengelegt, aber auschließlich die des
verantwortlichen Regisseurs, nicht die des Autors und auch nicht das, was
in dem Stück angeblich steckt.

Ich vermute eher, die RegisseurInnen wollen im Rahmen eines angloamerikanischen und liberalkapitalistischen Systems Erfolg haben.

Da Perversion und sinnlose Häßlichkeit belohnt werden, produzieren sie Perversion und Verhäßlichung.

Daraus will ich ihnen noch nicht einmal einen allzu starken Vorwurf machen. Denn verantwortlich dafür sind andere, solche, die weit, sehr weit oben sitzen und von niemandem erreicht werden können, so lange dieses raubkapitalistische Völkermordsystem nicht endlich zur Hölle fährt.

Doris Dörrie sehe ich als eine deutsche Greta Thunberg, und so wenig ich begeistert bin, mich an diesem kranken Kind abzureagieren, werde ich jetzt auf Dörrie und Claus Guth eindreschen, obwohl die Versuchung in dem Fall erheblich stärker ist. Ganz sicher werde ich die wahren Verantwortlichen nennen, die an Themse und Hudson-River sitzen, was jedoch nichts daran ändert, daß an Kulturhenkern wie Dörrie und Guth der Kollaborations-Vorwurf hängenbleibt.

Seitdem ich zu diesem Urteil - gelangt bin, betrachte ich das, was auf der
Bühne und im Fernsehen (das Fernsehen ist nichts anderes als eine
Theaterbühne) angestellt wird, etwas gelassener als Offenbarung der
Persönlichkeitsdefekte der Verantwortlichen und der Darsteller.

Es wäre vielleicht besser, das als Offenbarungen eines singulär abartigen und kriminellen Systems zu betrachten, das in Angloamerika, City und Wall Street, seinen Ursprung hat.

Tempranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).