Ein Biederspruch, ich meine Widerspruch
Servus Positiv,
hier ne Replik:
Die Vermutung, dass der ganze Irrsinn hinsichtlich Einwanderungspolitik, Terroranschlägen etc. einem bewusst angesteuerten politischen Wechsel dient, hat im Zeitalter der Verschwörungstheorien scheinbar etwas für sich – allerdings teile ich dies nicht und will meine Gründe dazu im Folgenden erläutern:
Man hat mit einiger Mühe und viel Geld die letzten Jahre diverse Ausprägungen einer Art „Multi-Kulti-wir-ham-uns-alle-lieb-und-sind-alle-gleich“-Ideologie geschaffen. Neben dem erwähnten Multi-Kulti-Glauben gibt es Gender, den Feminismus und dutzende von Anti-Haltungen:
Anti-Rassismus, Anti-Ableismus, gegen Homophobie, gegen Lookismus, Anti-Nationalismus, gegen Sexismus, gegen Extremismus (von der Rechten), gegen Antisemitismus, gegen Islamophobie, Transphobie, gegen Klassismus und als jüngste (?) Anti-Haltung gegen Speziesismus, gegen Hate Speech etc.
(Nebenbei: Alle Begriffe existieren tatsächlich. Der Leser mag sich hier gerne schlau machen oder dumm vorkommen, wie es dem Schreiber dieser Zeilen ging).
Positive Werte dieser Ideologie sind Toleranz, Diversity, Gender Equality etc.
Dieser Ideologie sind vor allem Studenten verfallen (meine persönlichen Erfahrungen in Gesprächen mit ca. 60 Studenten über die letzten drei Jahre zeigten mir, dass geschätzte 95% dieser Ideologie mehr oder weniger stark anhingen. Also offene Grenzen ja, Refugees Welcome ja, AfD nein und niemals etc.).
Gleichzeitig wird diese Ideologie (geben wir ihr aus Ermangelung eines besseren Namens den Begriff FKD-Ideologie - FKD steht dabei für „Flexible kognitive Dissonanz“) von den Massenmedien rauf und runter gebetet. Kritische Stimmen dazu tauchen hin und wieder auf, der Tenor ist aber klar auf FKD-Linie.
Auch in der Politik hören wir vor allem Apologeten der FKD, welche dann wiederum in den Medien als klug, tolerant und vertrauenswürdig dargestellt werden.
Umgekehrt sind AfD- oder andere Vertreter nicht vertrauenswürdig, hasserfüllt, populistisch etc.
Bundesweit bzw. europaweit gibt es hunderte oder tausende an Initiativen, welche die Vorteile der FKD-Ideologie darstellen. Man denke nur an die Fördergelder für Gender und andere Themen, an Dinge wie das berüchtigte Toleranz-Papier der EU, an Forderungen von Migrationsexperten (auch Deutsche müssen sich integrieren etc.).
Man führe sich vor Augen, wie viele Experten und Arbeitsstellen es in Sachen Gleichstellung, Anti-Diskriminierung, Frauenförderung, Integration etc. gibt. Wie viele Firmen direkt und indirekt an diversen Fleischtöpfen der Förderung durch EU und Bund hängen.
Man führe sich umgekehrt vor Augen, wie viele Stimmen es gibt, welche innerhalb des Mainstreams gegen die FKD-Ideologie kämpfen. Es sind nicht viele.
Kurz gesagt: Wenn man Geldmittel, offizielle Verlautbarungen, an den diversen Töpfen der Förderung hängende Arbeitsstellen und Firmen, die Einstellung der Jungen und der Presse etc. zusammenzieht, so müsste man (bei offenem Blick) zu dem Schluss kommen, dass diese Ideologie noch nicht ihren Zenit erreicht hat.
Mancher sieht Trump oder Frau Le Pen oder Geert Wilders oder gar die AfD als Beweise einer konzertierten (natürlich heimlichen) Aktion, welche einen Rechtsruck vorbereite. Das sehe ich so nicht.
Vielmehr sind die erwähnten Personen Zeichen der vollkommen natürlichen Gegenbewegung, welche ab irgendeinem Punkt angesichts des von Vertretern der FKD abgesonderten Unsinns und vollkommenen Einseitigkeit irgendwann passieren musste.
Man sollte freilich untersuchen, WER die Unterstützer oder Lobbies hinter Trump oder der AfD sind – gut möglich, dass man feststellt, dass sie auch nur Masken des Systems sind, dass sie zu bekämpfen vorgeben.
Angesichts der immer verrückter werdenden Zustände in Deutschland und anderswo, was Integration etc. angeht, ist aber wie gesagt eine Hinwendung zu einem mehr nationalen Empfinden bei manchen normal. Denn eben die Nation ist ja tatsächlich demographisch in Gefahr, sich in den nächsten 20-30 Jahren derart zu verändern, dass es faktisch ein neues Land wäre.
Und das möchte eben nicht jeder.
Dass man die Bewegungen von Rechts auch in gewisser Weise steuert, ist möglich. Aber warum dann gleichzeitig die heftige Gegenwehr durch Medien und Politik? Auch hier könnte man sagen: Teil einer perfiden Billard-Strategie! Der Widerstand treibt ihnen noch mehr Wähler zu!
Das erscheint mir persönlich zu schwierig gedacht. Aber es lässt sich ja leicht aufdröseln: WENN die Theoretiker recht haben, die einen geplanten Rechtsruck vermuten, so müssten alle die genannten Fördergelder, Institutionen etc. die nächsten Jahre über die Wupper gehen.
Und damit auch die Ideologie, die sie verkünden oder der sie anhängen. Es müsste eine Umkehr um 180° geben. Es wäre etwa so, als würde man mitten im Faschismus sagen: Jetzt werden wir wieder demokratisch! Oder in der Sowjetunion: Jetzt schaffen wir den Sozialismus ab!
Das erscheint mir nun schlicht unwahrscheinlich. Denn was zeichnet eine Ideologie aus? Dass man ihr festhält, bis es wirklich gar nicht mehr geht (meistens durch Ermüdung). Und was zeichnet jemanden in kognitiver Dissonanz aus? Dass er sich die Welt zusammenreimt, wie es ihm oder ihr gefällt. Und wenn Dinge kommen, die die Ideologie gefährden, werden sie ausgeblendet. Oder als Nachweis für die Richtigkeit der Ideologie umgedeutet. Bzw. bekämpft.
Von daher schätze, dass der „Rechtsruck“ bestenfalls nur eine Episode ist, die an entsprechender Stelle wieder eingenordet wird. Schlimmstenfalls werden rechte Aktivitäten, Proteste oder Politik als Nachweise der Bosheit genommen werden:
Ein Terroranschlag durch eine rechte Gruppierung (wozu heute schon das Werfen von Feuerwerkskörpern auf eine Asylunterkunft zählt) dürfte als Anlass genommen werden, noch härter gegen Rechts vorzugehen. Echte Proteste dürften gewaltsam niedergeschlagen werden.
Die Ideologie – so schätze ich persönlich – wird solange am Leben erhalten werden, bis sie angesichts der Realität zerbricht. Bis das aber passiert, wird noch viel Wasser (und auch Blut) den Rhein hinunter geflossen sein.
Also nein – kein Rechtsruck, kein Heil Europa, sondern weiter die Wirklichkeit ausblenden, Ghettos, Gewalt und Terroranschläge hinnehmen und weitermarschieren für Toleranz und Equality – bis denn alles in Scherben fällt (was noch einige Jahre hin ist).
Schönen Gruß
K_v_S
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Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen.
Karl Valentin