Eine Geschichte

Piter, Dienstag, 15.09.2015, 16:39 (vor 3427 Tagen) @ Kirov3436 Views
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 15.09.2015, 16:49

Hallo Kirov,

Bitte erzähl ein wenig davon. Erfahrungs-Berichte sind immer viel
aufschlussreicher als Zeitungs-Berichte.

Es ist zwar schon 10 Jahre her, aber ein Cousin von mir wollte einmal etwas Größeres aufbauen. Er fing damit an, Kartoffeln aus lokaler Produktion aufzukaufen. Er wollte auch selbst produzieren, aber er startete erst einmal mit der Vermarktung. Die Dorfbewohner brauchten nicht alle Kartoffeln. Gewöhnlich verschenken sie die an die Verwandten in der Stadt. Aber wirkliche Not war nicht mehr vorhanden und ein paar Rubel verdient man gerne dazu.

So konnte er sehr günstig einkaufen. Auch der Verkauf mit Preisaufschlag hätte funktioniert. Er wäre rund ein Drittel günstiger gewesen, als auf dem Markt.

Die erste Ladung verkaufte er noch relativ leicht. Als er das zweite oder dritte Mal dort ankam, machten ihm ein paar Georgier klar, dass er hier das letzte mal Kartoffeln verkauft hat. Entweder er passt sich dem Marktpreis an und zahlt dann "Schutzgeld" oder...

Das war es auch schon.

In der Presse finden sich andere Geschichten.

Den Eigentümer eines kleinen Blumengeschäfts wurde von einem "Konkurrenten" erschossen.

Gebrauchtwagenverkäufern werden die Autos angezündet.

Noch bevor der böse Staat mit seiner Bürokratie und Korruption zuschlägt, die immer weniger wird, machen noch andere Diebe und Verbrecher die Hand auf. Das lässt sich leider nicht so schnell beseitigen. Zumal sich die Märkte in Russland ganz fest in kaukasischer Hand befinden.

Gruß
Piter


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