Ach Olivia / Leserzuschrift

Bernadette_Lauert, Mittwoch, 26.08.2015, 08:33 (vor 3452 Tagen) @ Olivia2219 Views
bearbeitet von Bernadette_Lauert, Mittwoch, 26.08.2015, 08:40

Hi Olivia,
ich habe Gegenthesen zu folgenden Thesen von Dirk-MV formuliert:

I) dass Israel-Palästina ein gutes Beispiel für eine Grenze wäre,
II) dass Gated Communities ein gangbarer Weg wäre,
III) dass der keulenmäßig vorgetragene Hinweis auf "Juden" ein Argument darstelle.
IV) dass Auswandern eine Lösung wäre.

Zu I): Wenn ich auf den Landraub der Israelis hinweise, wäre es aussagenverwässernd das ganze mit Natanjahu-Verstehertum zu schmücken. Ich verstehe ihn auch nicht. Aber nachdem Du auch andeutest, ich würde auf die armen Juden runhaken: Ich hab nichts gegen diese Bevölkerungsgruppe, lediglich gegen zionistische Politik. Gerade das habe ich versucht stets zu betonen, deshalb finde ich meine Einlassungen auch nicht monokausal. Im gegenteil: Ich hab nur nicht jeden Gedanken dazu gebracht, der einem noch dazu durch den Kopf schwirren kann, sondern eine Gegenthese formuliert.

Zu II): Bitte guck nochmal nach, was unter Gated Community verstanden wird. Dabei geht es nicht um No-Go-Areas, sondern geschlossene Wohnkomplexe für reiche Leute, die sich absondern und auf eigene Wachleute setzen. (https://de.wikipedia.org/wiki/Gated_Community) Ich schrieb, dass dieses Konzept nicht tragfähig ist, denn ab einem bestimmten Zeitpunkt wird man gar nicht mehr genügend Wachleute einstellen können, damit das funktioniert. Die vorläufige Superlative dieser Herangehensweise an gesellschaftliche Probleme sind Privatarmeen. Daher finde ich auch hier meine Argumentation nicht monokausal, sondern dass es eben eine berechtigte Gegenthese ist.

Zu III): Für die Antisemitismus-Keule, die Du auch angedeutet hast, habe ich kein Verständnis. Das ist Denkretardiertheit, die nichts mehr mit aussagenlogischem Argumentieren zu tun hat. Da muss ich mich einfach drüber lustig machen.

Zu IV): Hauptsächlich dreht sich dieser Disput um die Frage, ob Auswandern eine Lösung darstellt. Ich denke, dass ich da ein paar kluge Sachen dazu geschrieben habe. Aber freilich muss Dir das nicht gefallen.
Hier jedenfalls der Leserbrief von jemandem, der meine Kernaussage nicht missverstanden hat und darauf eingeht:

++++
Hallo, Bernadette,

meiner Ansicht nach kommt es nicht mehr darauf an, ob man den gleichen Pass hat, sondern, ob man die gleiche Lebensanschauung hat und lebt, wo man eben lebt.

Im linksgrünversifften Norden der BRDDR, im SED-durchtränkten Norden der Ex-DDR tust Du Dich auch als Deutsche schwer, die nicht bereichert und abgezockt werden möchte.
Da lebt es sich in Oberbayern schon sehr viel entspannter. Diesbezüglich.

Im linksgrüne, städtischen n Zürich schauts schlecht aus mit der inneren Sicherheit, im ländlichen Appenzell-Innerrhoden umso besser.

Will sagen, es komtm auch auf kleinräumige Optimierung an, Land anstelle von Stadt, Südosten statt Nordwesten (der BRDDR).

Und als freiheitsliebender, anständiger Typ ohne Gutmenschenkomplex hast Du mit einem schweizer bergbauern mehr gemeinsam als mit Deiner bisherigen Nachbarin, die sich bei Pro-Asyl engagiert.

Wohin? Die Welt ist zu klein geworden, ich wüsste kein Optimum mehr.
Aber unter Massgabe des Obigen lieber bei Orban in Ungarn, als bei Kraft in NRW. Auch, wenn man die Sprache kaum spricht - egal, man hält gleiches für sinnvoll, liegt auf einer Linie.
Leider werden die allerletzten Not-Alternativen gerade wirtschaftlich demontiert (Uruguay, Kasachstan etc.).

Fremder in der Fremde ist nie gut, aber mit einer konservativ-patriotichen Sicht der Dinge bist Du in Deiner Heimat am fremdesten.
+++

Das finde ich im Großen und Ganzen gut und lasse das einfach mal unkommentiert.

Gruß, BLa


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