nach guter alter Stammtischmanier
Man kann von Tsipras und seinem Programm halten was man will, aber
letztendlich scheint er der Erste seit Jahrzehnten in der Europäischen
Union zu sein, dem die Stimme des Volkes noch irgendetwas wert ist,
während das Volk vom Rest der Elite nur mehr als lästiges Wahlvieh
gesehen wird, das es gilt mit allen zur Wahl stehenden manipulativen
Mitteln in die richtigen Bahnen zu lenken. Schon allein deshalb verdienen
er und Griechenland Solidarität. Weit haben wir es gebracht, dass der
Charakterzug eines einzelnen Menschen mehr wert ist als sein gesamtes
politisches und wirtschaftliches Programm, aber das sind eben die
Strohhalme nach denen man in einer Pathokratie greift.Gruß
Phoenix5
Hallo Phoenix5,
ich sehe das anders. Die Griechen wissen,daß Sie auf Kosten anderer über ihre Verhältnisse gelebt haben. Sie wissen daß sie pleite sind und mächtig in der Schuld anderer stehen. Aber wie Schuldner nun sind, egal ob in Deutschland oder Griechenland, versucht man mit möglichst wenig Mühe davon abzukommen. - und exakt hier holt Tsipras die Wähler ab.
Aber nach guter alter Stammtischmanier kann man ja auch fragen, da zwischenzeitlich die Gläubiger keine Banken sondern die Staaten, also die Steuerzahler Europas sind, wieso nicht einfach den Griechen weiter Kredite geben gegen Pfand, zugunsten eines europ. Fonds der Steuerzahler bzw. Notenbanken. Und an Realgütern hat Griechenland doch das eine oder andere was es an die Gemeinschaft der Europäer (also auch griech. Bürger) verpfänden kann.
Gruß Dieter