Wie es in der Schweiz weitergeht, ist sonnenklar
Die Frage, wie es in der Schweiz weitergeht, wurde vor längerer Zeit schon mal erörtert und auch beantwortet, und zwar grundsätzlich, also ein- für allemal. Etwas Ueberzeugenderes ist mir bis dato jedenfalls nicht untergekommen, weil zeitlos gültig.
Oskar Nebel interviewte in der Weltwoche damals, als diese Frage gestellt wurde anlässlich der EWR-Neins, den Professor Keinstein von der Uni Bern.
O.N.
„Herr Professor Keinstein! Sie als Weitergehensexperte können natürlich beim Abstimmungsergebnis vom letzten Sonntag nicht stehen bleiben. Wie geht es – einmal ganz direkt gefragt – weiter?“
Keinstein:
„Nun, es geht weiter. Das ist ein Fundamentalsatz der elementaren Progressionstheorie. Als Wissenschafter kann ich Ihre Frage also mit einem klaren Ja beantworten.
O.N.
„Nun haben wir eigentlich nicht nach dem Ob, sondern dem Wie gefragt....“
Keinstein:
„Progressionstheoretisch ist da kein Unterschied. Wie es weitergeht, ist axiomatisch mit der Frage, ob es weitergeht, deckungsgleich. Wie es weitergeht, kann ja nur gesagt werden, wenn beantwortet ist, ob es weitergeht. Wie schon gesagt, geht es aber weiter, und damit ist auch klar, wie.
„Wie?“
Keinstein:
„Da es sich beim Weitergehen um ein willensunabhängiges Kontinuum handelt, weil ja nicht etwas Bestimmtes, sondern ein unbestimmtes 'es' weitergeht, gibt es kein Wie. Es gibt nur ein Es. Und das geht weiter.
O.N.
„Dürfen wir aus dieser Erkenntnis schliessen, dass es, populär ausgedrückt, weitergeht im Sinne von weitergeht wie bisher?“
Keinstein:
„Das ist nicht falsch. Nehmen Sie gerade einmal diese EWR-Abstimmung als Modell! Progressionsphilosophisch ging es um einen gewalttätigen Versuch, von aussen in eine Zeitprogression einzugreifen, ein naturgesetzlich Weitergehendes durch Willkür aufzuheben. Das musste nach dem Primärsatz der allgemeinen Progressionstheorie sowieso scheitern, weil es nur so lange weitergeht, als es weitergeht – ob, aber nicht wie.“
O.N.
„Und wenn der Souverän die EWR-Vorlage angenommen hätte?“
Keinstein:
„Wäre es, streng wissenschaftlich, um Realitätsversetzung gegangen. Es hätte dann zwei Schweize gegeben, eine, in der es weitergeht, und eine zweite, in der es auch weitergeht. Beide Schweize würden dann nebeneinander existieren, und in beiden ginge es weiter.“
O.N.
„Es ist uns aber nur diese eine Schweiz geblieben, und in der geht es, wie Sie überzeugend dargelegt haben, weiter.
Eine letzte Frage: Wenn wir nun wissen, dass es weitergeht, unabhängig von der Implikation „wie“, die ja im „dass“ schon enthalten ist – hat es dann überhaupt einen Sinn, dass wir uns überlegen, wie es weitergeht?“
Keinstein:
„Und wie! Jede Ueberlegung zu der Frage, wie es weitergeht, erhärtet unsere Grundannahme, dass es weitergeht.
Offen bleibt lediglich noch die Frage, warum?“