Varoufakis' Taschenspieler-Tricks unter die Lupe genommen ... "there is no free lunch" ...

CrisisMaven ⌂, Freitag, 30.01.2015, 11:25 (vor 3663 Tagen) @ Miesespeter2738 Views

Varoufakis - immerhin jetzt griechischer Finanzminister - schlaegt vor, dass die EZB alle 'Maastricht-compliant' also bis 60% BIP - Schulden aller EU Staaten uebernimmt, und in gleicher Hoehe auf dem Kapitalmarkt Anleihen ausgibt, also liquiditaetstechnisch ein Nullsummenspiel
Argumentation: Maximale Bonitaet, da die EZB nie pleite gehen kann.

Ja, so kann man argumentieren.

Es ist aber falsch: die Staatschulden muessten von der EZB natuerlich zu dem "Preis" angekauft werden, den sie haetten, wenn die Staaten sie auf dem freien Markt plazieren wollten.

Und sie muesste sie jederzeit nach dem Niederstwertprinzip bilanzieren. D.h., sie wuerde, wenn die Vergangenheit, deretwegen das ja gerade so gemacht werden soll, eine Leitlinie fuer die Zukunft waere, diese Anleihen/Schulden (spielt ja keine Rolle, ob sie verbrieft sind!) je nach Staat z.T. voellig in ihrer Bilanz abschreiben.

Letztlich müssen sie abgeschrieben werden.

Sehe ich nicht so. Sie koennen durchaus auch 100 Jahre von der EZB gehalten werden, und dann von Griechenland zurueckbezahlt werden.

Theoretisch ja, So, wie der Alkoholiker, der dem Wirt sagt "Pass' auf, schreib' ruhig weiter an - ich zahle ja dann alles zurueck, wenn ich wieder trocken bin!"

Hohe Staatsschulden sind schliesslich, da brauchen wir unter uns nicht diskutieren, und auch mit Mephistopheles nicht, nicht nur nicht per se schaedlich, sondern sogar u.U. nuetzlich. Dann naemlich, wenn aus welchen Gruenden auch immer die Privaten netto viel sparen wollen.

Das ist ein zusaetzliches Thema, das ich jetzt nicht weiterfuehren will. Nur "for the record": ich sehe das nicht so, und zwar aus u.a. den o.g. Gruenden, aber noch anderen.

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Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
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