Hier der Weg der Lastenabwälzung
Hi MP,
Alles war leicht vorherzusehen - nur nicht von unseren blind gemachten
Politikern. Profiteure: die kreditgebenden Banken, die sich nach dem
Megabailout von 2008 als unsinkable kings of the world fühlen konnten
und
auch hier darauf spekulieren: GR ist pleite und wird nie zurückzahlen,
wenn es zu Austerität gezwungen wird, sowieso: ABER DIE EU WIRD MIT
DEM
ESM AUCH DAS ÜBERNEHMEN, SODASS WIR EINMAL MEHR IN DIESEM
NULLSUMMENSPIEL
DIE EUROPÄISCHEN "STEUERZAHLER" FÜR UNSERE GEWINNE VERSCHULDEN
KÖNNEN.
Verstaendnisfrage:
Wenn - wie ja zb
Varoufakis
vorschlaegt , die Schulden vom griechischen Staat ueber komplexe
Strukturen und byzantinische Argumentationen (um den Vorgang fuer die
einfache Medienpropaganda moeglichst unverdaulich zu machen) auf
supranationale Entitaeten (EZB, ESM, EIB, EIF) umgebucht werden, vermutlich
unter Zinsverzicht, wo siehst Du da den europaeischen Steuerzahler
verschuldet?Ich sehe nur eine nationale Entitaet, die zahlungsunfaehig ist, und
mindestens eine supranationale Entitaet, die es nicht ist und nie werden
wird (EZB).Den Steuerzahler, als Individuum, der ueber seine abgefuehrten Steuern das
Kapital der Banken auffrischt, kann ich beim besten Willen nicht erkennen?
Der ESM übernimmt die faulen griech. Schulden von den Banken. Letztlich müssen sie abgeschrieben werden. Die Schulden der am ESM beteiligten Staaten erhöhen sich. Sie wurden also auf die Konten der am ESM beteiligten Staaten umgebucht.
Hohe Staatsschulden gelten der herrschenden Ideologie zufolge als schlecht und inflationstreibend. Sie werden daher als Legitimation für weitere "Reformen" genutzt werden, die den Staaten "Kosten sparen" sollen, d.h. Rentenkürzungen, Verlängerungen der Lebensarbeitszeit, Kürzungen im Sozial- und Gesundheitswesen - bis diese Bombe explodiert (was schon 2017 in FR beginnen könnte).
So werden die Schulden dann quasi auf die Konten der Lohnabhängigen umgebucht, die damit zum Zahlmann für sämtliche Entgleisungen aller anderen gemacht werden. Die SozialleistungsEMPFÄNGER dagegen werden gebraucht, um den Druck auf die noch Beschäftigten dahingehend zu erhöhen, ihr Lohnniveau weiter in Richtung auf Sozialhilfeniveau nach unten "anpassen" zu lassen, mit dem Argument: "Wenn's Dir nicht paßt, stehen genügend andere auf der Matte, die machen es auch für weniger Kohle gern".
D.h. was immer auch passiert - Profiteure sind die risikofrei agierenden (weil "too big to fail/jail" "systemrelevanten") Banken, während sämtliche Risiken und Lasten auf die Konten der Lohnabhängigen umgebucht werden.
ENTEIGNUNG DER MASSEN ÜBER DEN IDEOLOGISCH VERDECKTEN UMWEG MITTELS
NEOLIBERALER IDEOLOGIE GLEICHGESCHALTETER POLITIKER UND
ZENTRALBANKEN.[/b]
Daher faellt es mir auch schwer, hier eine Enteignung der Massen zu
erkennen.Es wird den Massen ja nichts genommen.
Natürlich nicht direkt - das ist ja Teil der Strategie. Sondern indirekt - ideologisch vermittelt (s.o.).
Vielmehr wird - finanztechnisch gesehen - den Sparern als Glaeubiger der
Banken, Versicherungen und sonstigen Finanzinstituten garantiert/gegeben.
Und denselben Sparern als Inhaber von Finanzforderungen und -titeln im
gleichen Zug genommen, indem die Geldbasis verbreitert wird (und dadurch -
zumindest theoretisch - inflationiert wird; in der Praxis, siehe Japan,
sind die Auswirkungen in dieser Richtung je nach Umfeld sehr beschraenkt).
Es ist ein Nullsummenspiel psychologischer Art, und sowohl Soll wie Haben
schlagen auf die Konten der Sparer.
Isoliert betrachtet, ja. Die oben beschriebene Ideologie und die daraus gefolgerten "Reformen" sind jedoch aus meiner Sicht kalkulierter Teil des Spiels der Banken.
Die Massen hingegen haben kaum etwas, was man enteignen koennte. Man kann
sie hoechstens verarmen, indem man ihr zukuenftiges Einkommen kuerzt.
Eben - und sie z.B. länger arbeiten läßt, ihre soziale Sicherheit verschlechtert (Kündigungsschutzgesetze lockert, Flächentarife abschafft, Arbeitsmärkte dereguliert), weil sich so ja angeblich "Wachstum schaffen" und "Staatsschulden abbauen" lassen (seit 30 Jahren gescheitert, aber bisher war noch jedesmal die Konsequenz, "then we haven't done enough of the same, let's do more of the same").
Der bisherige Höhepunkt dieser ideologievermittelten Strategie war die europäische Reaktion auf die Finanz- und Eurokrise, die die Umverteilung von unten nach oben nochmals massiv vorangetrieben hat: die Banken haben ab den 70er Jahren gelernt, auch von Krisen zu profitieren, indem sie die Politikerköpfe ideologisch beherrschen. Und natürlich auch, mithilfe von ZBen und Propaganda Krisen zu inszenieren.
Nur durch massiven Druck von unten - nicht nur in GR, sondern in Gesamteuropa - kann dieser ideologoievermittelte Umverteilungsmechanismus von unten nach oben durchbrochen werden. Daher ist die Strategie "der Herrschenden" ja auch: divide et impera.
Vielleicht etwas überzeichnet, aber im Großen und Ganzen scheint es ja so zu laufen.