Gegenentwurf zu diesem hochmoralischen Beitrag

Nonpopulo, Dienstag, 13.01.2015, 13:42 (vor 3983 Tagen) @ Venator3329 Views
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 13.01.2015, 13:52

> Der Mystiker strebt nach und hat eigene Erfahrungen von Transzendenz.
[quote]Für ihn ist Gott empirisch erlebbar. Er schaut nicht in Bücher und hört
keine Predigten, um sich über "Gott" schlau zu machen.
[/quote]

Jedoch redet er oft und gerne darüber, was eher ein Kontraindikator ist. Wer seinen Glauben gefunden hat, muss ihn nicht mehr nach aussen tragen.

Er ahnt die
[quote]menschliche Kleinheit und weiß um die Lächerlichkeit, weil
Unmöglichkeit, transzendente Erfahrungen mit Worten auszudrücken.
[/quote]

Er verkriecht sich in seine spirituellen Scheinwelten und ergötzt sich an seiner eingebildeten Weisheit und an seinen Utopien, die ihn gleichzeitig seine Alltagsuntauglichkeit vergessen lassen.

> sucht die Einsamkeit und Abgeschiedenheit, weil das sein religiöses
[quote]Erleben begünstigt.
[/quote]

ist in vielen Fällen schlicht soziophob und entschuldigt das so.

> Der Moralist hat keine direkte Gotteserfahrung, würde sich vielleicht
[quote]sogar vor ihr fürchten, wenn sie ihm passierte. Für ihn ist Gott nur ein
Glaubenspostulat.
[/quote]

Das jedenfalls unterstellt ihm der ach so erleuchtete Mystiker. Besonders ekelt es den Mystiker, dass der Moralist seine persönlichen Werte vertritt und sogar für sie kämpft. Denn es ist doch so klar, dass Raum und Zeit nur Illusionen sind, und wenn das alle so wie er erkennen würden, wäre der Weltfrieden auf alle Zeit gesichert.

> Da ihm das psychisch weiterhilft, hält er das für den "Gottesbeweis".
[quote]Er klebt am toten Buchstaben der Schrift, ist geistig unflexibel und muß
sich ständig verteidigen.
[/quote]

Er bleibt sich selbst und der Welt in der er lebt treu und fantasiert sich nicht in andere Bewusstseinszustände hinein.

er ist anfällig für Rechthaberei und
[quote]Fanatismus.
[/quote]

Der Mystiker ist nicht fähig, einen klaren Standpunkt zu fassen und diesen mit Leib und Leben zu verteidigen. Er ist von allem ein bisschen, aber von nichts genug.

Im Grunde ist er ein Roboter. Er sucht den Schutz der Masse und
[quote]hat eher Angst vor Einsamkeit.
[/quote]

Der Mystiker sucht Schutz vor seinen Mitmenschen und lebt derart weltfremd, dass ihm nicht einmal mehr klar ist, dass er unter seiner Einsamkeit leidet.

Religion(szugehörigkeit) ist für ihn vor
[quote]allem Gruppenzugehörigkeit.
[/quote]

Seine Spiritualität ist für den Mystiker ausschliesslich Weltflucht.

Gruss Nonpopulo

--
Mich widern alle Ideologien an, egal ob sie von links oder rechts kommen, sie ignorieren die Natur des Menschen. (Claude Cueni, Script Avenue)

Blue Moon Baby


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