Politik ist eine Hure. Soll ich mich deswegen nicht mehr einmischen?

Venator, Sachsen, Freitag, 09.01.2015, 20:13 (vor 3414 Tagen) @ Kaltmeister6220 Views

Ich mache nochmal ein neues Thema auf, weil mir gerade etwas sehr > grundlegendes klargeworden ist: Bis eben hatte ich noch die vage Hoffnung, > die PEGIDA-Bewegung

Habe 1989 die Wendedemos in DD mitgemacht. Heute ist mir auch klar, daß der Abbruch der DDR nicht von uns paar kleinen Hanseln ("friedliche Revolution") erzwungen, sondern bereits in Washington und Moskau entschieden war. Trotzdem habe ich es nicht bereut, "nützlicher Idiot" gewesen zu sein.
> Ist jemand der Meinung, dass sich dafür der Aufwand nicht lohnt? Nun, aus > israelischer Sicht lohnt er sich jedenfalls.
Meine Vermutung war einmal, daß es vielleicht kein Zufall ist, daß die Holocaustzahl 6 Mio Juden und die Zahl der in Israel lebenden auch 6 MJ beträgt. So würde DE die Gelegenheit zur Wiedergutmachung haben. Allerdings höre ich, die Israelis orientieren sich jetzt mehr nach Bulgarien, Rumänien und der Ukraine und ev. Georgien(war im Okt. dort, 50% der Touris sind Israelis). Die gezielte Einwanderung gerade regelrecht reproduktionswütiger Völker läßt aber eher vermuten, daß die Dezimierung der dt. Urbevölkerung vordringlichstes Ziel war. Vielleicht war sich Zion all die Jahre zu sicher, Europa nicht als Siedlungsraum zu brauchen, und rudert jetzt hektisch zurück bzw. läßt sich mehrere Optionen offen.
Auch "rechte" Medien oder europäische Rechtsparteien, die das > Existenzrecht Israels oder das Wohl der Juden in Deutschland/Europa zu > ihrem Anliegen machen, spielen in diesem Zusammenhang
Passt doch. Jemand sagte mal: Wo in Deutschland das pol. Spektrum rechts aufhört, fängt es in Israel erst an. Die Zusammenarbeit zionistischer mit rechten europ. Organisationen hat lange Tradition. (Im Grunde hat der rechte Antisemitismus die Judenheit vor der drohenden Auslöschung durch Aufgehen in den "Wirtsvölkern" bewahrt. Selbst manche Juden meinen, das wäre eine größere Gefahr als Hitlers Holocaust gewesen. Aber das ist ein andres Thema, lohnend für einen eigenen Thread.)

Was ist also jetzt mit Pegida, jener Bewegung, die aussieht wie eine > politische Graswurzelinitiative besorgter Bürger, die sich gegen > Überfremdung und Islamisierung zur Wehr setzen? Wer sind die Initiatoren > und Organisatoren, die über Tonanlagen verfügen, um riesige > Menschenmengen zu beschallen, über einen Hochglanz-Bühnenwagen in jeder > großen Stadt, die professionell aussehende Plakate bereitstellen, die > Netzpräsenzen aufbauen, die Ableger in vielen deutschen Großstädten > bilden? Machen die das hauptberuflich? Wer finanziert sie? Was treibt > eigentlich einen Lutz Bachmann an, der bis vor kurzem eine Werbeagentur > betrieben und mit dem Axel-Springer-Verlag kooperiert hat?

Da sind die Gegendemos aber um ein vielfaches komfortabler ausgestattet. Und das mit Axel Springer halte ich eher für Hochstapelei auf Bachmanns Webseite.

DT hat schon mehrfach die auffällig zurückhaltenden Forderungen der > Pegida hier reingestellt. Was steht da drin? Z.B. Punkt 13."PEGIDA ist FÜR > die Erhaltung und den Schutz unserer christlich-jüdisch geprägten > Abendlandkultur!"; oder 18."PEGIDA ist GEGEN Radikalismus egal ob religiös > oder politisch motiviert!"; oder 19."PEGIDA ist GEGEN Hassprediger, egal > welcher Religion zugehörig!". Was kommt im gesamten Papier dagegen nicht > vor? Das Wort "deutsch" in einem identitären Sinne; auffällig ist auch, > dass es keine Abgrenzung von den USA gibt. Die war für die ursprüngliche > Montags-Friedensdemo noch eine Selbstverständlichkeit.

Das ist in der Tat komisch. Wenn man genau hinsieht, ist der Beifall bei dem Begriff "christlich-jüdisch" immer merkwürdig gedämpft. Die auf Transparenten vorgebrachten Forderungen der Demoteilnehmer sind weitergehender als die 19 Punkte. Deutsche Souveränität, Friedensvertrag, Einlösung der versprochenen neuen Verfassung Deutschlands, Kein Krieg mit Rußland u.a.m. Viele Verschwörungsbewanderte[[freude]] dort.
Udo hat in seiner Pegida-Rede gegen die amerikanische Kriegstreiberei und Arschkriecherei der dt. Politik gewettert.
Auch von Herrn Bachmann war oft zu hören: "Wer Krieg sät, wird Flüchtlinge ernten." Man kann m.E. nicht von Amerika- und Israelfreundlichkeit der Pegidabewegung sprechen. "christlich-jüdisch" wirkt mehr wie eine vorauseilende Beschwichtigung des Antisemitismusvorwurfs.

Pegida ist keine selbstorganisierte Graswurzelbewegung, sondern ein > inszeniertes Projekt mit der Aufgabe, bestimmte, systemimmanente politische > Interessen zu verwirklichen.

Pegida ist das, was wir draus machen. Ich bin nach wie vor der Meinung, alles ist offen. Pegida kann aus dem Ruder laufen. Ob für uns oder die Mächtigen, hängt auch von uns ab.
Mein Vater sprach immer: Politik ist eine Hure. Soll ich mich deswegen nicht mehr einmischen? Weil es ja immer jemanden gibt, der mich instrumentalisiert. > Immerhin ist es wichtig, die eigene Lage zu erkennen, zu wissen, an > welchem Ort der Matrix man sich befindet - als Ausgangspunkt für > zukünftige Aktivitäten.
Ja. Wachsam sein. Auch bewußt sein für die eigene Manipulationsanfälligkeit. [[zwinker]] Und Verschwörungen für möglich halten.[[zwinker]]

Gruß Venator

--
In demokratischen Epochen verbringt alles Überlegene die Zeit damit, sich zu entschuldigen. - N.G.Davila (1914-1994)


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung

Wandere aus, solange es noch geht.