In Dresden zumindest nicht.
Mag die Organisation und inhaltliche Positionierung auch dilettantisch wirken: Pegida ist in der Presse angekommen, die Nation zerreißt sich das Maul darüber.
Es geht eben nicht bloß um ein regionales Problem wie S21. Die Frage nach dem Wie und Wieviel der Zuwanderung ist hochemotional und polarisiert ein ganzes Volk. Egal, wie man das Thema sieht, es kommt jetzt langsam an die Oberfläche, daß es hier ein Riesenproblem gibt, das sich nicht mehr schön- und kleinreden läßt. Die ziemlich einseitige Berichterstattung der Medien und die teilweise volksverachtenden Beleidigungen einzelner Politiker sind ein gutes Stück nach hinten losgegangen und haben Pegida weitere Leute in die Arme getrieben.
In Dresden haben die Pegida-Demonstranten "Blut geleckt" und skandieren jedesmal bei Veranstaltungsschluß "Wir kommen wieder!".
Es herrscht ein gutes Gefühl der Einigkeit. Ich ging gestern allein dort mit, und es war wirklich interessant, dem Volk "aufs Maul zu schauen".
Authentische Erlebnisse waren zu hören, z.B. über das Verhalten moslemischer Schüler. Eben kein Nachplappern ideologischer Phrasen.
Eine ganz andere Informationsplattform als Funk, Fernsehen und Internet, ungefiltert und direkt, ohne den Eindruck: jetzt will mich jemand manipulieren.
Noch eine vielleicht untergegangene Info: Der Kundgebungsplatz und die Spaziergangsroute des gestrigen Pegidaabends wurde so festgelegt, daß wir an keinem! Wohnhaus unmittelbar vorbeiliefen. Man kann sagen, die Veranstaltung wurde in die hinterste und dunkelste Ecke der Dresdner Innenstadt gelegt. Im Grunde eine Konterkarierung des Demonstrationsrechtes, das ja das Öffentlichmachen, das Mitteilen eines Anliegens zum Ziel hat. Also nochmal im Klartext: Die Einwohner sollen uns nicht sehen und, wenn überhaupt, Informationen über uns nur aus der Presse bekommen.
Zeigt einmal mehr, wie hilflos die "da oben" sind.
Grüße Venator
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In demokratischen Epochen verbringt alles Überlegene die Zeit damit, sich zu entschuldigen. - N.G.Davila (1914-1994)