Analogon zum Wechsel des grammatischen Tempus

Tempranillo, Montag, 16.12.2019, 15:06 (vor 1802 Tagen) @ Tempranillo1259 Views

Werde ich gefragt, worin der Sinn liegen soll, Französisch zu lernen,
gebe ich ihm folgende Antwort:

Du erhältst damit Zugang zum Besten, was je geschrieben wurde und
weiter wird. Für Deine Befreiung aus der angloamerikanischen Tyrannei und
Gehirnwäsche gibt es nichts Wirksameres als französische Texte,
angefangen bei Montaigne, Montesquieu und Molière.

Wenn Du die ersten und nicht ganz unerheblichen Hindernisse überwunden
hast, wirst Du vielleicht auch die Ästhetik der französischen Grammatik
erkennen, womit man Dich, ich weiß es nur zu gut, in der Schooole
geschunden hat.

Bitte in dieses Video reingehen:

https://www.youtube.com/watch?v=qF0Y-zh8_zM#t=5m3s

Es erfolgt ein Wechsel des Tempusgebrauchs vom Präsens und Passé
Composé zum altertümlichen Passé Simple.

Dadurch werden Vorgänge, die in der Vergangenheit ablaufen grammatisch
vom umgebenden Text abgesetzt, und es ergibt sich ein Effekt wie im Film,
wenn bei Rückblenden von farbig zu schwarz-weiß gewechselt wird.

Eine andere als die optische Analogie wäre der von europäischen
Komponisten praktizierte Wechsel der Orchestration, Klangfarbe und Tonart,
um bestimmte Textpassagen zu unterstreichen und Handlungsabschnitte
hervorzuheben.

Das Analogon zum Wechsel des grammatischen Tempus in E.T.A Hoffmanns Märchen vom Nußknacker und Mäusekönig; Pavarotti wie Kaiser Augustus in römischer Toga:

https://www.youtube.com/watch?v=Gtk_MtI8bSM

Ab jetzt die Entsprechung zum Passé Simple Anne Le Grands, ähnlich wie in dem *O statua gentilissima* aus Don Giovanni:

https://www.youtube.com/watch?v=Gtk_MtI8bSM#t=3m45s

Tempranillo

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).


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