Ich antworte noch zeitnah, auch auf deinen anderen Beitrag

Ashitaka, Sonntag, 14.05.2017, 01:05 (vor 2780 Tagen) @ BillHicks6338 Views
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 14.05.2017, 01:09

Hallo Bill,

Machtzession ist ein Neologismus, den ich noch nirgendwo definiert gesehen
habe. Fragte ich hier drei Nutzer dieses Kunstwortes nach einer Definition,
wie viele Antworten erhielte ich?

Statt von einer Machtzession könnten wir auch von einer Potentialverleihung sprechen. Nicht umsonst musste ich das Neugeborene gedanklich in die Ecke legen. Kein sich ernst nehmender Denker (wer gibt schon noch zu, dass er das Bezeichnende gerne in Frage stellt) nagelt zuerst das Bezeichnende (Signifikant) an die Wand, um anschließend zu hoffen, dass er dadurch einen Ausdruck (eine Vorstellung, das Bezeichnete) gewinnt. So funktioniert das nicht. So verliert alles Weiterdenken seinen Sinn. Mentalfaschismus, Tod.

Silke das Phänomen, das u.a. Ashitaka mit "Machtzession" beschreibt, ist
- so wie ich es verstehe - nichts anderes als das Wesen des Privatrechts,
das auf einer öffentlich-rechtlichen Basis ruht.

Privates und öffentliches Recht treten im gleichen Atemzug auf. Ich kann diesbzüglich immer nur wieder Uwe Wesel empfehlen, der die Setzung des Rechtsinstituts durch Zentralmacht (aktive Potenz, Ausdruck: Zentralinstanz) klar nachvollziehbar gemacht hat.

Beides, öffentliches wie privates Recht basieren auf einem zeitlich begrenzten Machtderivat (Potentialverleihung = Möglichwerdung), können aufgrund dessen, dass sie lediglich Derivate der zentralmacht sind, nicht zur Zentralmacht (Basis) aufgeleitet werden.

Das Privatrecht ruht nicht auf öffentlichem Boden. Beides, das private, wie auch das öffentliche Recht ruhen auf formloser Gewaltherrschaft und werden wieder in ihr verschwinden, sobald die formelle Herrschaft (gegenwärtig das demokratische Legitimationstheater) aufgrund fehlender Expansionsmöglichkeiten, aus dem Inneren heraus nicht mehr (vor)finanziert und ausreichend besichert werden kann.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.


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