Steuern beruhen bereits auf einer falschen Ordnung, und können diese nicht richtig machen

Nico, Mittwoch, 10.05.2017, 04:24 (vor 2783 Tagen) @ BillHicks7316 Views
bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 10.05.2017, 04:44

Ich versuche mal an einem Beispiel zu verdeutlichen was ich meine:
Angenommen: der Bundeskanzler Österreichs stellte morgen für sich fest,
dass das Nicht-Steuernzahlen von amazon, google, facebook & Co. für sein
Land, und dort insbesondere für kleinere und mittlere Betriebe, keine gute
Sache ist und möchte das deshalb ändern. Wie genau verhindert er mit
österreichischen Gesetzen das
Double-Irish
with a Dutch sandwich
?
Bei international festgezurrter sog. "Kapitalverkehrsfreiheit" kann man
mit nationalem Geplänkel nichts wirksam ausrichten.
Die Dickschiffe USA, China und Russland, jeweils unter völlig anderen
Bedingungen, sind nur die diese Regel bestätigenden Ausnahmen.

Solche Fragen stellen sich eben nur unter der Beibehaltung der bereits falschen Prämissen.

Zudem hätte eine solche
Republik ungleich mehr Gewicht weltweit,


Wozu bedarf es eines solchen Gewichtes?


S.o. National geht (fast) nichts mehr.
Wir leben nicht mehr in Zeiten des Welthandels (mit Produktion in
geschlossenen Handelsstaaten), sondern in Zeiten der
Weltproduktion bei totaler Kapitalverkehrsfreiheit und
größtenteils flexiblen Wechselkursen. Die Bedeutung dieses Umstandes
scheint sich noch nicht sehr weit herumgesprochen zu haben.
Hans Tietmeyer begriff es wohl schon vor 20 Jahren als er zu Politikern
sagte: "Meine Herren, Sie alle sind jetzt der Kontrolle der
internationalen Finanzmärkte unterworfen.
" (WWF, Davos 1996, laut
Oskar Lafontaine)

In solch einer „Weltproduktion“ sehe ich auch nur einen sich unter Wettbewerbsbedingungen automatisch ergeben Fortschritt, an dem ich nicht etwas pauschal falsches finden kann. Auf der politischen Ebene zeigt sich hier aber allenfalls das Scheitern einer falschen Philosophie.

als die zerstrittenen
europäischen Einzelnationen, wenn sie ihre Stimmchen erheben und

rufen:

\"Finanztransaktionssteuer\"...


Wozu auch solch eine Steuer?


Das war nur ein Beispiel. Mir geht es nicht um diese Steuer.

Egal welche Steuer, eine adäquate Politik rennt nicht dem Geld hinterher.

Sofern wir überhaupt weiterhin von "Steuern" sprechen wollen, sollten diese einen unmittelbaren Bezug zu ihrer Verwendung haben. Kaum sollten sie aber erhoben werden, um etwa die Wirkung einer falschen politischen Grundlage zu beheben. Wie also bereits angesprochen, sollte sich eine Nation primär über die Verpachtung ihrer Flächen finanzieren, aus deren Gesamtheit sich diese Nation überhaupt erst definiert. Dabei habe ich diesem Forum bereits des öfteren den Hinweis gegeben, dass sich das Wesen des Eigentums in der Tat aus einer entsprechend eigenen Schöpfung ableitet - was bei Grund und Boden aber nicht sein kann. Eigentum an Grund und Boden kann in einer im Sinne des Allgemeinwohls und der Wahrhaftigkeit anzustrebenden Gesellschaftsordnung unmöglich legal sein - Besitz freilich schon.

Im Übrigen bedeutet auch die staatliche Geldemission in ihrer Wirkung eine Steuer, welche vom Publikum durch die sich inflationär entwertenden zuvor emittierten Geldscheine getragen wird.

Würde einmal das Allgemeinwohl eine angemessene Vertretung


angemessen für wen?

Für die Allgemeinheit. [[zwinker]]

Was genau verstehst Du unter "Allgemeinwohl"?

Möglichst viel Krieg und Armut würde ich sagen. [[freude]]

finden, dann würde sich der Staat hauptsächlich
über eine Bodenpacht, dem Abbau von Bodenschätzen und über eine
permanente Neuemission von Zahlungsmitteln finanzieren.


Geld ist keine rein öffentlich-rechtliche Veranstaltung und sollte es
auch nicht sein.

Das hätte ich auch so nicht behauptet, und wie immer gehe ich von einer Symbiose von Staatsgeld und Kreditgeld (Privatgeld) aus. Übrigens bin ich auch in dieser Frage ganz auf der Seite von @dottore (PCM), welcher sich stets gegen die Vorstellung von einer „Geldmenge“ wehrte. So gehe also auch ich natürlich von keiner Erhöhung einer solchen Geldmenge durch die staatliche Emission von Zahlungsmitteln aus. Lediglich die Zahlen werden nach und nach etwas länger, und können bei Bedarf auch leicht wieder gestutzt werden.

Interessant würde die Frage erst werden, wenn sich durch dieses Vorgehen das Verhältnis von Staatsgeld und Kreditgeld (dann vermutlich in Richtung erstgenanntes) verschiebt, respektive die Quote der Staatsausgaben gegenüber dem BIP sich (vermutlich ansteigender weise) verändert. Genau auf diesem Gebiet solltest du, werter Bill, nun versuchen eine etwaige Zwangsläufigkeit aufzuzeigen, wenn du die von mir vorgeschlagene Vorgehensweise gerne in Frage stellen möchtest.

Scheiterte bereits mehrmals und würde wieder scheitern.

Scheitern kann man auf die verschiedensten Weisen, und Garantien gibt es keine. Dass aber eine meinen Ausführungen entsprechende Staatsphilosophie historisch gescheitert wäre, glaube ich nur in sofern, als dass sie als solche gezielt bekämpft wurde. Genau auf diesen Punkt zielten auch schon vorangegangene meiner Bemerkungen. Wie also widersetzen wir uns dem zu großen Anteilen auch psychologisch geführten Krieg gegen die Freiheit an sich?

Der gesamte
Steuerapparat wäre nun obsolet, und jegliche Steuerflucht wäre
unmöglich.


Und die Privaten entscheiden sich weiterhin freiwillig ihr Eigentum (z.B.
an den zu verkaufenden Waren) in demjenigen Rechengeld auszuzeichnen, das
der Staatswährung entspricht? Warum sollte sie das tun, wenn sie ihr
Eigentum auch gegen Dollars aufgeben könnten?

Der Dienst am Staat wäre aber in der nationalen Währung zu entrichten, weshalb sich die nationalen Belange soweit auch erfüllen würden. Es bedeutet aber in der Tat einen zu berücksichtigenden Aspekt für eine Volkswirtschaft, dass diese u.U. in einem schädlichen Maße mit ausländischen Staatspapieren kontaminiert werden könnte. So hat auch PCM in „Die Krisenschaukel“ den Hinweis gegeben, dass sich die von ihm diagnostizierte Verrentung an dem Ort abspielt, wo solche Ansprüche auch gehalten werden. Allerdings gehe ich davon aus, dass eine solche Hygiene ohne große Belastungen eingehalten werden kann.

Es wäre nicht das erste Mal, dass Private die (rein
öffentlich-rechtliche) "Währung" ihres Staates nur mehr in dem Umfange
verwenden, wie sie es nicht verhindern können (z.B. für Steuerzahlungen).
Der Rest wird dann rege "schwarz", d.h. privat, mit harten Währungen
abgewickelt, die noch über einen Kontakt zum Privatrecht verfügen.

Ja vielleicht, allerdings auch nur innerhalb bereits im Zuge des Aufschuldens diverser Staaten pervertierter Märkte.

Schöne Grüße in die Nacht!

--
... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...


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