D. hat ja einen scharfen Twitterkanal - u. d. Battis eine eigenartige Rechtsansicht - Expertin: Meinungsmache per Bildauswahl

azur, Freitag, 19.02.2016, 22:53 (vor 2992 Tagen) @ DT5098 Views
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 19.02.2016, 23:42

Hallo DT,

die angeblich ach so gefährliche Meinungsfreiheit also. Als Redakteur eines der wichtigsten Rechtskommentare ist er prägend, aber seine Rechtsansichten (hatte zu Rechtsansichten unlängst schon etwas geschrieben: http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=395974 / http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=396146 ) sind eine Meinungsäußerung und nicht verbindlich. Es sind die Ansichten eine berühmten Professors, der in seinem Fach sehr anerkannt ist, und insgesamt einer der bekannteren Rechtsprofs.

Der Gescholtene hat ja einen scharfen Twitterkanal: https://twitter.com/rauscher_ro -

Schöne Hinweise darin, wie auch auf das hier - in der u. a. offen erklärt wird, was ohnehin jedem mit halbwegs Verstand auffallen muss (worüber aber sonst beredt geschwiegen wird - übrigens auch eine Rechtsterminologie): Wie per Auswahl von Fotos Meinungen gemacht werden:

"18.02.2016 • Startseite • Flüchtlinge • Interview mit einer Migrationsforscherin

"Wenn es um Bedrohungsszenarien geht, zeigt man Männergruppen"
Eine Migrationsforscherin erklärt, wie mit Bildern und Daten Flüchtlingspolitik gemacht wird.
Interview: Eva Hoffmann

Zur Fotounterschrift: (die Kopierfunktion zeigt den Dateinamen der Fotografin: fluechtlinge maennlich angelika warmuth dpa):

Männliche Flüchtlinge an der deutsch-österreichischen Grenze in Passau. Ein Bild, um eine Bedrohung zu zeigen? Oder sieht man darauf einfach nur die traurige Realität?
"

Nein, das zeigt sicher Szenen auf dem Mond! Kopfschüttelsmiley. Ja, so sieht die Realität nun mal aus. Und was wird daraus gemacht? Eine Fachfrau (die mit der angeblich anderen Meinungsfreiheit, laut den völlig abwegigen Gedanken von Battis, wobei bei Kultur- und Wissenschaft tatsächlich ander Aspekte berücksichtigt werden müssen und in der Rechtsprechung auch berücksichtigt werden):

"Christina Rogers ist Migrations- und Medienwissenschaftlerin. An der TU-Dresden forscht sie zu Bildern von Migration in visuellen Medien und den neuen Grenztechnologien Europas.
...

Ohne Einzelschicksal lassen uns menschenunwürdige Zustände mitten in Berlin kalt?

Jein. Bilder von anonymen Massen erwecken bei vielen Menschen eben gemischte Gefühle. Nicht alle interpretieren sie so, dass sie Solidarität empfinden. Vielen zeigen sie, wie überlastet der Staat ist.

Wie wir Bilder wahrnehmen, ist also kontextabhängig?

Genau. Die Bildpolitik hat eine lange Tradition: Wenn es um Bedrohungsszenarien geht, zeigt man größtenteils Bilder von Männergruppen, single, schwarz. In der Berichterstattung über Syrien dominiert ein Opferbild, das oft durch eine Frau oder ein Kind verkörpert wird. Diese Stereotype finden wir überall. Man sollte genau hinschauen, für wen da wie Mitgefühl geweckt werden soll."

Wer dächte da nicht an die Ikone: der plötzlich zeitgleich gezeigte ertrunkene Junge. Von Veröffentlichten Fotos von Opfern im Gaza-Streifen oder zerschossenen Hochzeiten in Afghanstan, ist weniger bekannt. Nun aber das entscheidende, denn die Frau ist sich der zweischneidigkeit solcher Auswahlen, die aber genau so vorgenommen werden bei der Auswahl von Interviewpartnern oder Aussagen aus einem Interview - da lässt der Redakteur einfach bestimmte weg, oder verbindet die, die unterbunden werden soll, mit besonders dummen Aussagen oder dumm oder ungepflegt wirkenden Personen, wohingehend die geförderte Meinung massiert und nennt präsentiert wird.

"Mein persönlicher Vorwurf: Diese Stereotype werden bewusst eingesetzt, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen."


Inwiefern?

Diese Bilder lenken von den eigentlichen Problemen ab – vor allem von den selbstgemachten. Ein banales Beispiel: Wenn man sich mehr um sozialen Wohnungsbau gekümmert hätte, statt ihn zurückzufahren, müsste jetzt niemand vor dem Lageso frieren. Dann hätten wir jetzt andere Bilder. Statt aber Politik in den Fokus der Kamera zu rücken, sehen wir diese anonymen Gruppen in desolaten Zuständen. Hier wird nicht die Ursache des Problems gezeigt, sondern seine Folge gezielt zur Abschreckung benutzt. Diese Bilder sagen nur noch: Schaut her, es können nicht noch mehr kommen."

Und das wäre nicht gut, oder?

Aus: http://www.jetzt.de/fluechtlinge/interview-mit-einer-migrationsforscherin


Schön wie es dann weiter geht:

Interviewer: "Eine Meinung, die ja nicht gerade unpopulär ist momentan."

Antwort: "Aber solche Aussagen gründen sich genau aus diesen Bildern der Massen, der Invasion, der Krise. Ein konstruiertes Szenario."


Und über dies das hier gefunden, was zeigt, wie tief die Schere im Kopf sitzt:

"Aber dann kam das neue Jahr und mit dem neuen Jahr kamen Köln und die Bauchschmerzen. Denn das Thema fing an zu brennen, wurde hier durchanalysiert, dort instrumentalisiert. Und ich hatte plötzlich Angst, dass ein Gedanke wie „Puh, jetzt ist er aber aufdringlich, aber sicher kennt er es von zu Hause nicht anders“, den ich ab und an schon gedacht habe, einfach grundlegend rassistisch ist. Und wahnsinnig unfair gegenüber den vielen verschiedenen jungen Männern (und Frauen!) aus Syrien, Afghanistan, Nigeria und anderen Ländern, die ich im letzten Jahr getroffen habe. Dass man über das Thema nicht sprechen darf oder zumindest nicht so.

Darüber wollte ich einen Text schreiben. Noch mehr Bauchweh. Ich suchte mir Gesprächspartner für den Text. Immer noch Bauchweh. Aber mit den Gesprächen wurde es besser und mir wurde klar: Natürlich darf man über das Thema sprechen. Man muss sogar. Jetzt erst recht. Um es den Pegidisten, Rechten und Hetzern wegzunehmen. Wir müssen über Frauen und Männer, das Frauenbild, das Geschlechterverhältnis in verschiedenen Kulturen sprechen. Darüber, ob es da Unterschiede gibt und wenn ja, welche. Darüber, wie wir damit umgehen wollen. Auch darüber, ob Köln überhaupt etwas damit zu tun hat, und was nach Köln anders ist, für Männer und für Frauen."

http://www.jetzt.de/fluechtlinge/nach-silvester-in-koeln-interview-mit-einem-syrischen-...

Es ist sicher nicht verkehrt sich zu prüfen, ob wie etwas wirkt. Aber es erinnert doch eher an die Schlagworte der Inqusition, die "Entscheider" verwenden, wenn sie etwas aus dem Diskurs nehmen wollen. Oder Schlimmeres:

Wed Feb 17 2016

[l] Kurze Durchsage von Hillary Clinton:

"If we broke up the big banks tomorrow….would that end racism? Would that end sexism?"

Falls ihr euch schon länger fragt, was eigentlich das politische Endgame des Opfergehabes und Berufsverfolgtentums ist.

Nein, die Bankster bleiben auf freiem Fuß, wegen … äh … *blätter* Rassismus!

Wieso nicht gleich wegen der hungernden Kinder in Afrika? Oder wegen der Terroristen?"
http://blog.fefe.de/?ts=a83d1bd7

Habe das erste Interview der 2. Damen gelesen, und es lohnt sich. Ein Syrer spricht darüber, wie er Frauen ansprecht bzw. was ihn dabei beschäftigt. Dabei sollte man vielleicht beachten, dass er offenbar aus der Bildungsschicht stammt (Don Alphonso meinte ja, und er ermittelt so etwas selbst, war viel in solchen Lagern usw., bis zum Frühherbst kamen diese, danach ganz andere):

Adnan, 23, ist in Damaskus aufgewachsen und lebt seit dem 31. Januar 2015 in Deutschland. Vor seiner Flucht hat er in Syrien zwei Jahre Medizin studiert. Sobald er genug Deutschkurse besucht hat, möchte er sich an der Uni einschreiben und weitermachen.

"Findest du die Vorstellung schwierig, eine deutsche Freundin zu haben?

Ich nicht, aber ich glaube, dass es für viele schwer ist. Ein paar Freunde von mir aus Syrien sind weniger offen, sie verstehen nicht, wie man mit einer Frau leben kann, ohne verheiratet zu sein. Und dass deutsche Frauen nicht heiraten wollen, ohne vorher eine lange Beziehung geführt zu haben.

Und die Zeit vor einer Beziehung, das Flirten und Anbahnen? War das in Syrien anders als hier?

Wenn ein Syrer eine schöne Frau sieht, dann spricht er sie an und sagt ihr, dass sie schön ist. Das ist der erste Schritt. Ich habe das auch immer so gemacht. Mädchen hier finden das manchmal seltsam, obwohl er es ja nicht böse gemeint ist. Sie haben das nur so noch nie erlebt

Weil man sich hier keine Komplimente macht?

Die Menschen sind hier kühler. Du kannst beim ersten Treffen plaudern, du kannst sogar Sex haben – aber „Du bist schön“ oder ähnliche Sachen sagt man erst, wenn man sich schon mehrmals getroffen hat.

Glaubst du, dass Männer und Frauen gleich sind?"

Aus der eben genannten Quelle, weiter unten: http://www.jetzt.de/fluechtlinge/nach-silvester-in-koeln-interview-mit-einem-syrischen-...

Ob die Profs heimlich eine Lizens zu Wortmeldung haben und die Journalisten Vorgaben, bei welchem Thema man sie besser nicht reden lässt, weil sie ja zu viel sagen könnten? [[zwinker]] [[freude]]

Hab ein schönes Wochenende

Viele freundliche Grüße

azur


PS: von wegen Bildauswahl: http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/nach-absage-in-neu-isenburg-petry-bleibt-wohl-hes...

Edit: Dank einem Leser - so funktioniere die Zensur bei FB: http://thelibertarianrepublic.com/twitter-shadow-banning-accounts/

--
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(Groß-Leucht-Reklame am Gebäude Lehmann-Brothers/NY)

Meide das Destruktive - suche das Konstruktive.


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