ein klein wenig mehr Details schaden nicht immer ;-)
Hallo Monterone!
Du schreibst: Demokratie ist schon noch ein bißchen mehr: der ideologische Unterbau des US-Imperialismus und Vorwand, ein Land und Volk nach dem anderen zu zerstören, zu demokratisieren, wie es so schön heißt (Martin Peltier im gestrigen Video).
Über die Errungenschaften der Demokratie und deren Wege der Durchsetzung wurde schon im „Dialog in der Hölle“ zwischen Machiavelli und Montesquieu debattiert – da spielten die Amis noch keine wirklich wichtige Rolle in der europäischen Politik.
Vielleicht erinnerst Du Dich an unseren Disput über das Thema im Ketzerforum mit @Talleyrand und @Skipper, den ich für einen der Besten in den letzten Jahren zum Thema Hintergrundmächte halte.
Diesen habe ich mir kürzlich nochmals zu Gemüte geführt, als ich auf die Thematik der Ur-Logen stieß.
@Tally hatte damals klar Position bezogen als er den TOTALEN Sieg über die Kirche verkündete und von den Segnungen der Aufklärung Bericht erstattete.
Man muß sie sich als angloamerikanische Variante der Nazi-Ideologie vom Untermenschen, Herrenmenschen und Lebensraum im Osten vorstellen.
Schon klar, aber der Kampf um die Vorherrschaft ist schon etwas älter.
Das Machtzentrum hat sich nur im 20. Jahrhundert nach Amerika verlagert.
Demokratie dient letztlich als Feigenblättchen zur Bemäntelung mehr als unschöner Absichten.
Das kann man so und so sehen.
Und so erklärt sich wohl auch der Kampf der Logen untereinander, der zuweilen in einer Loge selbst ausgefochten wird.
Die Oligarchen (Machiavelli) nutzen es als Vorwand, um hemmungslos ihre Ziele durchzusetzen und die „Fortschrittlichen“ (Montesquieu) glauben tatsächlich mehr oder weniger an die Möglichkeiten des Volkswillens bzw. des fruchtbaren Disputs jedoch unter ihrer "intelligenten Führung".
In diesem Dilemma steckte die Freimaurerei meiner Ansicht nach von Beginn an.
Und nun geraten die Gegensätze wieder ans Tageslicht.
Die Kreuzfahrer zogen nach Jerusalem, in der einen Hand die Bibel, der anderen das Schwert und führten sich dort auf wie die Wilden.
Sie zogen aber nicht ohne Grund dahin, sondern weil der Islam Jerusalem erobert hatte.
Der Hilferuf kam aus Byzanz von Kaiser Alexios dem Ersten.
Die Muslime hatten kurzen Prozeß mit den Christen gemacht und bedrohten das byzantinische Reich. Der Papst erhoffte sich wohl auch eine Wiedervereinigung zwischen West- und Ostkirche.
Wenn die Dinge debattiert werden, dann sollte man schon den Gesamtprozeß ins Auge fassen, was jedoch keinesfalls Massentötungen rechtfertigen soll.
Nicht anders verfuhren die katholischen Spanier bei der Eroberung und Ausbeutung Südamerikas, wobei sich die damals feststellbare Ausrottungskomponente wie ein Vorgriff auf die Demokratisierungskampagnen des Transatlantikimperiums ausnimmt.
Na ja, die Christianisierung Amerikas war sicher nicht der Hauptgrund für die spanischen Eroberungen. Das hatte wohl viel eher sehr praktische Gründe und es ging, wie so oft, um den schnöden Mammon.
Was früher Bibel und Christentum gewesen sind, sind heute Grundgesetz, Verfassung, Möntschenrechte und Demokratie.
Das paßt schon deshalb nicht ganz, weil die Freimaurerei die Kirche als ihren erklärten Gegner ausgerufen hat.
Wozu sollte sich eine Idee also selbst bekämpfen?
Das Problem ist wohl eher im Sieg des Christentums zu verorten und der Neuinterpretation des altestamentarischen Auftrages das Gottesvolk zu repräsentieren.
So klar liegen die Dinge, wenn man erst einmal den Lügen- und Phrasennebel beiseitegeschoben hat.
Nein, es ist schon etwas komplexer.
Die Pharisäer und Sadduzäer hatten ihren Auftrag verweltlicht und sicherten einfach ihren Machtanspruch. Jesus funkte erheblich dazwischen und erinnerte sie an ihre eigentliche Aufgabe, die auch schon die Propheten im AT angemahnt hatten.
Deswegen mußten alle Mahner beseitigt werden.
Die schlauen Priester wußten schon damals sehr genau, wie gefährlich ihnen diese Idee werden konnte.
Das in späteren Zeiten das Christentum zu allen möglichen Zwecken instrumentalisiert wurde kann man Jesus, Paulus und den Aposteln nicht vorwerfen.
Das ist ja überhaupt das Geheimnis des satanischen Wirkens wie sie in der Versuchung Jesus beschrieben wird.
Satan verspricht ihm die gesamte Welt um den Preis seiner Anbetung. Jesus antwortet darauf nur Gott zu folgen.
Einen besseren Gegensatz zwischen Moral und Gier kann man kaum aufzeigen.
Das Dilemma unserer Zeit ist, daß die Massen die christliche Botschaft überhaupt nicht mehr raffen und das hat sehr viel mit der sehr erfolgreichen Wühlarbeit des Jahrtausende alten „Gegners“ zu tun.
Aber ich fürchte, daß wir uns hier kaum verständigen können, daher belasse ich es dabei und möchte schon gar keinen unfruchtbaren Streit.
Jeder soll an das glauben, was er für richtig hält.
Ich habe dafür mal eine Frage zum Schluß.
Als der französischen Sprache mächtiger Zeitgenosse hast Du uns schon mehrfach darauf hingewiesen, daß man in der Medienwelt der Grande Nation viel mehr Hinweise auf das dunkle Treiben der Hintergrundmächte findet als in Absurdistan.
Bist Du in diesem Zusammenhang auch auf Hinweise des Magaldi-Werkes und seinen Ur-Logen gestoßen oder konzentriert sich das ausschließlich auf Italien?
Immerhin ist Frankreich ein Freimaurerstaat in bester Tradition. Müßte das Thema dort nicht ein echter Hit sein?
Oder deswegen gerade nicht?
mfG
nereus