Na ja, Mainstream kommt nach? - Stelter ist ein Gastautor, der als Unabhängiger eine Sonderrolle spielen darf
Zuerst: es freut mich auch, dass dieser Eigentumsökonom in Handelsblatt, Manager-Magazin und Finanz und Wirtschaft veröffentlichen darf. Seine Argumente sind frei von Interessengruppengefasel. Da kann kaum ein vernünftiger Chefredakteuer nein sagen. (das legt nahe, dass ich nicht alle Hoffnung verloren habe, dass die Medienlandschaft wieder ausgespreizt, also vielfältiger wird.)
Stelter selbst wird allerdings immer pessimistischer, was die Wahrnehmung bei politischen Entscheidern betrifft (und das sind auch die Zentralbanker), der geordneten Bereinigung der Schuldenkrise gibt er immer weniger Chancen. Vom Warner vor dem großen Crash auf depressiven Raten entwickelt er sich nun zum Berater für Anlagen im verkorksten System. Irgendeine Hoffnung braucht der Mensch auch in Geldfragen.
Aus Mainstream-Medien-Sicht erfüllt Stelter die klassische Beraterfunktion: wie ein mittelalterlicher Hofnarr darf er die Wahrheit im Kreise der Mächtigen verkünden, und die Mächtigen machen weiter wie bisher, haben aber mehr Meinungen zu Gehör bringen lassen, ohne sich selbst die Hände schmutzig zu machen. Je nach sozialer Konstellation kann sich der Mächtige dann weiter nach dem Fähnchen der allmachtstrunkenen Yellenden Draghoner richten.
Dennoch können Leser nun auch eine andere Sicht gewinnen und vielleicht werden sie über Beyond The Obvious auch auf das Gelbe Forum neugierig gemacht.
Insofern hat dieses Öffnen des Dammes eine trojanische Pferd Funktion für uns hier.
Blum
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It's not what you don't know that gets you into trouble, it's what you know that just ain't so that gets you into trouble. (Satchel Paige)