Der liquide Mensch
Ja, Fressen oder gefressen werden..... ist leider das Prinzip auf dieser
Erde.
Wir sind bald alle überflüssig!. Was für ein Glück! Der Planet wird
möglicherweise aufatmen.
Hallo Olivia,
Fressen und Gefressen werden ist das Prinzip auf dieser Erde. Für fast alle mit einem 'leider' verbunden. Und genau da ist für mich mein persönlicher Ansatzpunkt, an dem ich weiter kommen möchte.
Jegliche Biomasse ist Nahrungsgrundlage für neue Biomasse. Grundsätzlich und immer. Mit einer kleinen Ausnahme: wenn Biomasse verbrannt wird. Ansonsten sind auch wir Menschen danach Grundlage für ne endlose Menge an Bakterien, Würmern, Insekten oder Aasfresser. Wir sind nicht überflüssige Biomasse, sondern eher flüssige. Wenn 1/3 Milliarde Tonnen menschlicher Biomasse liquidiert und als solche nicht mehr gebraucht wird, entstehen 1/3 Mrd. Tonnen andere Biomasse. Wenn das demnächst plötzlich passiert, dann gibt es einen fürchterlichen Gestank auf der Erde - was auch gleich der Beweis für die Verwertung wäre - aber es gibt vielleicht kein Wesen mehr, das das als Gestank empfindet...
Dieses Grundprinzip der Transformation nicht zu verstehen oder sich von diesem mit 'leider' abzugrenzen, ist wohl mit eines der gröbsten Irrtümer unseres Daseins.
Ich suche für mich den Weg dies alles aus dem Innersten heraus zu bejahen und zu begrüßen.
Als ich oben 'Verwertung' schrieb, habe ich an den immanenten 'Wert an sich' gedacht, der hier immer wieder in Diskussionen aufkommt. Wahrscheinlich ist genau unsere Biomasse der Wert den wir haben. Soviel wie andere 50 bis 100 kg Biomasse.
Unten muss dann noch ein Nietzsche Zitat ran. Ist halt so...
Danke und Gruss
Hinterbänkler
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Seht, ich lehre euch den Übermenschen!
Der Übermensch ist der Sinn der Erde. Euer Wille sage: der Übermensch sei der Sinn der Erde!
Ich beschwöre euch, meine Brüder, bleibt der Erde treu und glaubt denen nicht, welche euch von überirdischen Hoffnungen reden! Giftmischer sind es, ob sie es wissen oder nicht.
Verächter des Lebens sind es, Absterbende und selber Vergiftete, deren die Erde müde ist: so mögen sie dahinfahren!
Einst war der Frevel an Gott der größte Frevel, aber Gott starb, und damit auch diese Frevelhaften. An der Erde zu freveln ist jetzt das Furchtbarste und die Eingeweide des Unerforschlichen höher zu achten, als der Sinn der Erde!
Einst blickte die Seele verächtlich auf den Leib: und damals war diese Verachtung das Höchste: - sie wollte ihn mager, grässlich, verhungert. So dachte sie ihm und der Erde zu entschlüpfen.
Oh diese Seele war selbst noch mager, grässlich und verhungert: und Grausamkeit war die Wollust dieser Seele!
Aber auch ihr noch, meine Brüder, sprecht mir: was kündet euer Leib von eurer Seele? Ist eure Seele nicht Armut und Schmutz und ein erbärmliches Behagen?
Wahrlich, ein schmutziger Strom ist der Mensch. Man muss schon ein Meer sein, um einen schmutzigen Strom aufnehmen zu können, ohne unrein zu werden.
Seht, ich lehre euch den Übermenschen: der ist dies Meer, in ihm kann eure große Verachtung untergehn.
Was ist das größte, das ihr erleben könnt? Das ist die Stunde der großen Verachtung. Die Stunde, in der euch auch euer Glück zum Ekel wird und ebenso eure Vernunft und eure Tugend.
Die Stunde, wo ihr sagt: "Was liegt an meinem Glücke! Es ist Armut und Schmutz, und ein erbärmliches Behagen. Aber mein Glück sollte das Dasein selber rechtfertigen!"
Die Stunde, wo ihr sagt: "Was liegt an meiner Vernunft! Begehrt sie nach Wissen wie der Löwe nach seiner Nahrung? Sie ist Armut und Schmutz und ein erbärmliches Behagen!"
Die Stunde, wo ihr sagt: "Was liegt an meiner Tugend! Noch hat sie mich nicht rasen gemacht. Wie müde bin ich meines Guten und meines Bösen! Alles das ist Armut und Schmutz und ein erbärmliches Behagen!"
Die Stunde, wo ihr sagt: "Was liegt an meiner Gerechtigkeit! Ich sehe nicht, dass ich Glut und Kohle wäre. Aber der Gerecht ist Glut und Kohle!"
Die Stunde, wo ihr sagt: "Was liegt an meinem Mitleiden! Ist nicht Mitleid das Kreuz, an das der genagelt wird, der die Menschen liebt? Aber mein Mitleiden ist keine Kreuzigung."
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...und es gibt überhaupt gute Gründe dafür, zu mutmassen, daß in einigen Stücken die Götter insgesamt bei uns Menschen in die Schule gehen könnten. Wir Menschen sind - menschlicher ...
Friedrich Nietzsche 'Jenseits von Gut und Böse'