Dann müssten wir uns einigen, was hohe Teuerung bedeutet

pigbonds, Donnerstag, 05.03.2015, 09:27 (vor 3939 Tagen) @ Beo23310 Views

Er fragte nicht nach reinem quantitativem Wirtschaftswachstum:

Hast Du schon mal von einem Land gehört, wo bei 0% Preissteigerung die

Wirtschaft florierte und boomt(e)? Ich wäre Dir für konkreten Hinweis auf
eine solch unfassbare Erscheinung sehr dankbar.

Dann fragte er wieder nicht nach Wirtschaftswachstum:

Nenne mir 1-2 Länder, deren Wirtschaft in den letzten 60 Jahren bei

annähernd 0% Preissteigerung boomte. Danke im Voraus.

Doch doch, unter Wirtschaftsboom verstehe (nicht nur) ich ein
Wirtschaftswachstum
, das quantitative natürlich.

Er stellte dann eine Behauptung auf:

Die Wahrheit ist: Es gibt eine hoch positive Korrelation zwischen

Wi.wachstum und allgemeiner Preissteigerung[/b].

Die Erfahrung zeigt aber etwas anderes ...
[...]
es wurde nach EINEM Beispiel gefragt und die Schweiz ist DAS Beispiel.


Was ich gesagt habe, gilt auch für die Schweiz:

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/216721/umfrage/inflationsrate-in-der-schw...
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/14555/umfrage/wachstum-des-bruttoinlandsp...

Auch da kann eine positive Korrelation zw. 2004 bis 2014 festgestellt
werden.

Dann müssten wir uns einigen, was eine hohe Teuerung bedeutet. Oben gibt es für
die Schweiz einen Ausreisser mit über 2% Teuerung - was für mich immer noch (knapp) als
tiefe Teuerung gilt. Alles andere fällt für mich in den Bereich der 0%-Teuerung.

Wichtig ist, dass nicht praktisch ALLES teurer wird, denn so können Ressourcen von
unrentablen Branchen in die rentableren Branchen verschoben werden, um diese auch
wiederum günstiger (=unrentabler) zu machen.
Die ständige Optimierung sorgt dann für eine funktionierende Wirtschaft.

Ein "System" kann wohl nicht mit tiefer Teuerung starten (z.B. China), weil Angebot
und Nachfrage anfangs noch zu wenig ausdifferenziert sind - ebenso die einzelnen System-
teilnehmer.

Der Staat sollte dabei die Rahmenbedingungen stellen und die Einhaltung überprüfen: und
dies ist just das, was in vielen Ländern der EU nicht funktioniert.

Ich behaupte mal: typische Schwachwährungsländer sind nicht einfach wirtschaftlich schwach
sondern vor allem institutionell schwach und können die eigenen Regeln nicht einhalten.

Giesst man in solche Staaten Finanzhilfen, dann mästet man damit nur die fetten Schweine,
die dann ihre Kohle zurück in die Kernzone schaffen und die dann dort im schlechtesten
Fall ob ihrer Finanzkraft noch Einfluss gewinnen.

Zurück zur Teuerung, meine These ist also:
Eine tiefe, weder negativ noch positiv ausschlagende, Teuerung sorgt dafür, dass Private
wie Staat die Ressourcen kontinuierlich optimal einsetzen können. Dabei sollte auf den
Vermögen eine Steuer erhoben werden, die sich irgendwo leicht über der Teuerung befindet,
damit Vermögen wirtschaftlich eingesetzt werden muss.
Die Schwierigkeit besteht natürlich darin, diese Vermögen vollständig zu erfassen.


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