Ich glaube, daß Du da kurzschlüssig interpretierst ... hast Du genauere Belege?
Hi,
woraus schließt Du, daß er der Brookings-Institution "gehorcht"? Welche Rolle spielt diese für die US-Hegemonialstrategie - kannst Du da präzisieren?
Ein Problem sehe ich in den USA bei den Neocons, und dem Einfluß von Großbanken und Fortune 500-Großunternehmen aus dem Energie- und Agrarsektor auf die Regierung. Es gibt auch andere Kräfte in den USA, wenn die auch momentan nicht den Einfluß haben, der nötig wäre.
Man kann Brookings glaube ich nicht nur deshalb, weil sie in USA sitzen, mit den Neocons und dem Kartell aus Großbanken und Großunternehmen gleichsetzen, die die US-Regierung als Mittel ihrer internationalen Zwecke mißbrauchen. Aber ich muß mir erst genauer anschauen, wer bei Brookings dabei ist, deren Biographien, und die Geschichte der Institution.
Wikipedia schreibt:
"Its stated mission is to "provide innovative and practical recommendations that advance three broad goals: strengthen American democracy; foster the economic and social welfare, security and opportunity of all Americans; and secure a more open, safe, prosperous, and cooperative international system" (wikipedia e)
Hast Du Dir sein Buch angeschaut? Er nimmt kein Blatt vor den Mund, was Amerika angeht. Er als US-Marionette - klingt für mich bisher nicht plausibel, daher frage ich Dich konkreter, worauf Du das stützt und welche seiner Äußerungen Du dabei berücksichtigst.
In seinem Vortrag sagt er (Quellenlink zur entsprehcnden Stelle seines Vortrags):
Heutige EU = Post-WK II- Produkt der US-Hegemonialmacht; muß sich davon lösen
Seine Zielvorstellung für Europa beschreibt er auf seinem Blog so:
This is why it is important to inject into Europeans’ minds and souls the optimistic message That Astonishingly There Is AN Alternative (i.e. TATIANA, as opposed to… TINA). The said alternative is to combine europeanisation of the crisis’ four components, by means of rule-based re-deployment of the ECB, the ESM and the EIB, with the decentralisation of power which is needed to reinvest national parliaments with the power to reinvigorate Europe’s democracies. Then and only then, once democracy has been revived at the level of the member-states, can we begin the conversation that we must have of what future we want for Europe. Of whether we wish to create a genuinely democratic European federation or, indeed, to find ways of orderly disbanding our monetary union. (Quelle: http://yanisvaroufakis.eu/2014/09/07/can-europe-escape-its-crisis-without-turning-into-... )
MIr scheint eher, daß er den Schulterschluß mit eher auf soziale Marktwirtschaft und internationale Kooperation ausgerichtete Kräfte in den USA sucht - und das halte ich für absolut wichtig und essentiell.
Insgesamt erscheint mir Deine Interpretation ein oberflächlicher Schnellschuß zu sein, der nicht auf genauer empirischer Detailrecherche basiert, sondern eher auf globalen Thesen, die Du dann auf Varoufakis projizierst.
Lasse mich aber gern eines besseren belehren, wenn Du konkrete Hintergründe benennen kannst. Was ich allerdings nicht akzeptiere, sind die üblichen zirkulären Argumente wie: "für Verschwörungen gibt es natürlich keine Belege, die werden ja beseitigt - das beweist ja, daß eine Verschwörung vorliegt".
Aus solche mentalen Käfigen muß man ausbrechen - ein mentaler Käfig mit einer solchen zirkulären, selbstimmunisierenden Struktur (Neoklassik) bestimmt die derzeitige Politik.