Die Varoufakis-Verschwörung

Liated mi Lefuet, Dienstag, 17.02.2015, 12:52 (vor 3951 Tagen) @ BillHicks5346 Views
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 17.02.2015, 13:49

Sali Bill

Darf ich etwas zur Klärung von@DT's VT beitragen?

Es ist grauenhaft die Verschwörung, die @DT aufdeckte. Ultrageheim. Teuflisch. Fürchterlich:- ) Besonders fies: Gerade darum, dass ja niemand merkt -der Varoufakis ist eine Marionette Washingtons- hat Varoufakis das Buch “Der globale Minotaurus” (2012) geschrieben, von dem die elende Verschwörer-Bande;- ) “getabstract.com” säuselt:

Das lernen Sie

● warum die Welt jahrzehntelang ein Ungeheuer – die USA – mit Geld großgezogen hat
● welches Vakuum seine Vernichtung hinterlässt
●wie eine krisenfestere und gerechtere Weltordnung aussehen könnte


Bewertung (9)

Warum Sie Der globale Minotaurus lesen sollten

Eines muss man Yanis Varoufakis lassen: Um starke Bilder ist er nicht verlegen. Amerika als fürchterliches Monster, das Kapital und Waren aus aller Welt verschlingt wie einst der kretische Minotaurus die unschuldigen Jungfrauen und Jünglinge seiner Nachbarn. Investmentbanker und neoliberale Ökonomen als Zombies, die den Staat erst aussaugen, um ihm danach die helfenden Hände zu fesseln. Und Deutschland als europäisches Gegenstück zum großen Ungeheuer – ein rüpelhafter Minitaurus, der den Rest von Europa zur Stagnation im eigenen Hinterhof verdammt. Krass, denkt man da als Leser und würde das Werk gern als substanzlose, linke Polemik abtun. Doch der Athener Professor ist nicht nur ein begnadeter Mythenerzähler, sondern auch ein erfahrener Ökonom und ein überzeugter Keynesianer. Sein Vorschlag, die gegenwärtig herrschende „Bankrottokratie“ durch eine globale Transferunion zu ersetzen, mag idealistisch erscheinen. Die Frage ist nur: Wie lebenswert und krisenresistent sind realistischere Alternativen? getAbstract legt das Buch allen ans Herz, die von der Krise als Chance zum Neuanfang nicht nur reden, sondern auch daran glauben.


Noch schlimmer: Weitere dreckige Verschwörer tauschen Geheimbotschaften über die finsteren Pläne von Varoufakis aus. Hier im DGF![color=darkgreen] Zitat: <<Exakt so wie Du, schätze ich Yanis Varoufakis (oder James K. Galbraith¹ Mitautor beim “Modest Proposal”²) als fundamental wichtige Vordenker für eine neue Ökonomie ein, die auf einer wissenschaftlichen Grundlage aufbaut.

Wo sie politisch stehen –links oder rechts- spielt keine Rolle, weil es *nur* um zwingende, monetäre Logik geht: Denn beide (ich denke auch Flassbeck) wissen und (an)erkennen die letzte Konsequenz aus der Salden-Mechanik: Sie erfordert dringend ein globales Clearing Center (gCC) im Sinne von Keynes Bancor einzurichten (egal ob in einer kommunistischen oder kapitalistischen monetären Welt-Oirdnung). Oder die Bank for International Settlement (BIS), die eigentlich seit Jahrzehnten als gCC dienen könnte bzw. sollte, aber von der Machtpolitik in einen tiefen Dornröschen-Schlaf versetzt wurde.

Exkurs für stumme Mitleser:

Wieso ein gCC? Export-->Import erfolgt dezentral: unter (dezentral) verstreuten zwei Ländern. Der Exporteur schickt dem Importeur eine Rechnung, die via (inter)nationales Bankensystem beglichen werden muss. (Wenigsten solange bis sich die Länder nicht gegenseitig mit Geschenken überhäufen;- )

In einer Weltwirtschaft bestehend aus 6 Ländern (simpel weil das einfacher ist, als mit rund 200 Ländern) kann man die nationalen Banken zur wicksellschen Idealbank (WIB) “komprimieren” und erhält dann die *reinen* transnationalen (folgend: “trn”) _I_n_t_e_r_b_a_n_k_- Beziehungen:

-Bild links: trn, dezentrales (Fachjargon: bilaterales) Clearing Netzwerk aus 6 WIB ohne gCC

-Bild rechts: trn, zentrales (Fachjargon: multilaterales) Clearing Netzwerk der 6 WIB, die nun verknüpft sind mit dem gCC

-(Lässt man Clearing-Denken beiseite, zeigt Bild links sämtliche möglichen trn Handelswege zwischen den 6 Nationen für Güter und Dienste).

[image]

ENDE EXKURS


D. h.:

1) Begleicht Importeur A im Land-1 an Exporteur X im Land-4 eine Faktura resp. umgekehrt Importeur B im Land 4 an Exporteur Y im Land-1, dann saldieren (‘clearen’) sich beide Beträge nur im transnationalen gCC: u.U. sogar auf “null”, falls die Beträge gleich hoch sind: Auch dann, falls beide Zahler - A und B - eine Kontokorrent-Kreditline nutzen (aka: auf Pump bezahlen). Bei den beiden nationalen WIB dagegen nicht. Denn danach hat A Schulden bzw. Y hat Guthaben ggü WIB im Land-1 und B hat Schulden bzw. X hat Guthaben ggü WIB im Land-4. D.h. --> Das ist einer von 9 klassischen, salden-mechanischen Fällen bei unbaren (trans)nationalen Transaktionen.

Land-1 und Land-4 haben bei (fast) ausgeglichener Handelbilanz sich *je* ein nationales Problem im wahrsten Sinne des Wort “eingehandelt”: Die Bilanzen ihrer WIB sind trotzdem gestiegen wegen der zwei transnationalen, gegenläufigen Geschäftefälle A an X, B an Y.

2) Wie man -trotz gCC- die nationalen WIB-Bilanz-Summen immer weiter hoch peitschen kann, erklärt die Salden-Mechanik des Staates: Der Staat im Land-3 emittiert *neue* StObli (‘Staatsoblis’) an die WIB des Landes-3, die diese dann an die WIB des Lands-5 verkauft.

Das gCC, das plötzlich begänne, *alte* StObli gegen Gutschrift zu Gunsten einer nationalen WIB aufzukaufen, verschärft die Lage, da die Bilanz-Summen des gCC und der WIB deswegen stiegen. (Nota bene: Der immens wichtige Punkt “Kontoführen” (Wer hat das Sagen?) auf den @Kostan hinwies: Das gCC hat das “Konto führen” an sich gerissen hat, um überhaupt StOBli aufkaufen zu können).

Ich hätte zwo Fragen die Dich(*): Wie äußert sich Varfoufakis in seinem Buch “Der globale Minotaurus” (2012) _e_x_p_l_i_z_i_t_ zu:

1) Wie nationale WIB-Bilanzen einpendeln (aka: Kurt’s Kühler)?

2) zu den StOblis: so wie wir beide?

(*) Ich habe das Buch sowieso bestellt (aber noch nicht bekommen) und bin zu neugierig, um sooo lange zu warten, bis es endlich eintrudelt.


Freundlicher Gruß

PS:

¹ James K. Galbraith verglich die herrschende Ökonomie mit einem Politbüro, das in realitätsfremden Dogmen erstarrt ist. Zitat aus seiner witzigen Satire „Who Are These Economists, Anyway?“:<<Leading active members of today’s economics profession have formed themselves into a kind Politburo for correct economic thinking. As a general rule— as one might generally expect from a gentleman’s club— this has placed them on the wrong side of every important policy issue, and not just recently but for decades. They predict disaster where none occurs. They deny the possibility of events that then happen.>>

² Die “modest proposals” von Varoufakis, ein verkrüppeltes, isoliertes, abgespecktes gCC (-->aka ECB ) solle bspw. frische griech. Staatsolbis aufkaufen oder via EIB, EIF und ESM für dieses oder jenes intervenieren, um Europa zu “stabilisieren” , stellen nur Notbehelfe dar, da ein gCC politisch heute (noch) nicht durchzusetzen ist. Etwas weiß Varoufakis, darauf würde ich mein Leben als Wetteinsatz riskieren: Die Bilanz der ECB als verkrüppelter “gCC-Murx” bringt man durch Stümpereien natürlich nicht Ordnung.>>
[/color]


Fazit: @DT hatte seine VT “hervorragend” belegt:-(

Freundlicher Gruß
Liated


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