Sklavenarbeit??? Das war bezahlte Freizeit!

CrisisMaven ⌂, Freitag, 13.02.2015, 12:35 (vor 3954 Tagen) @ trosinette2710 Views
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 13.02.2015, 20:33

Ein Historiker, der vorgibt, sich auszukennen – seinen Namen habe ich im Moment nicht auf dem Schirm

Solche tendiert man zu vergessen, solche Namen.

– verglich das Verhältnis des Sklavenhalters zu seinen Sklaven mit dem damaligen Verhältnis von Eltern zu ihren Kindern.

Na, das sage ich, gerade fuer Deutschland, doch auch: das Schicksal heutiger Kinder gleicht dem der damaligen Sklaven. Da sind wir uns voll einig. Egal, wie der Historiker hiess.

Und sicherlich gab es damals wie heute Kinderschänder.

Na ja, heute wird das weniger geahndet, darum weiss man das jetzt nicht mehr so genau.

Der 14. Zusatzartikel der Verfassung, der nach meinem Wissen in dieser Angelegenheit den entscheidenden Schritt auf Papier festhält, hat nicht viel bewirkt.

Nein, das haben Verfassungen, die auf dem Papier stehen, so an sich. Da bewirkt Shades of Grey deutlich mehr.

Die Sklaven sind nicht massenweise in die Freiheit geflüchtet, sondern haben an Ort und Stelle unter den vorherrschenden Bedingungen weiterhin das gemacht, was sie vorher auch gemacht haben.

Ja, weil sie, wie die "Displaced Persons" in den befreiten Konzentrationslagern, sonst verhungert waeren.

Wenn ich heute alle Gefaengnisse der Welt oeffnete, wuerden die Leute auch erst fragen, ob draussen fuer sie gesorgt ist oder ob sie nicht wenigstens solange bleiben koennen, bis sie draussen Arbeit und Wohnung gefunden haetten.

Vielmehr führten erst wirtschaftliche Entwicklungen und Zwänge zu nennenswerten Veränderungen,

"wirtschaftliche Entwicklungen und Zwänge" sollen ja schon oefter zu Veraenderungen gefuehrt haben.

die nur marginal durch den 14. Zusatzartikel determiniert waren.

Ja, denn, wenn ich die Redefreiheit einfuehre und die Zensur per Verfassung abschaffe, aendert sich der Aufdruck auf dem Butter-Einwickelpapier nicht zwangslaeufig.

Unser Bild vom Sklavenhalter wird vermutlich eher durch die Kinoleinwand geprägt.

Meines war es durch Forschungen. Aber Du beginnst, mir die Augen zu oeffnen dafuer, warum mein Eindruck von dem anderer so abweicht.

Da verkauft es sich natürlich besser, wenn dem Neger mit der Peitsche das Fleisch vom Rücken geschält wird.

Kann ich bei "Gone with the Wind" jetzt nicht bestaetigen, aber das ist so wie mit Namen von Historikern, man vergisst leicht ...

Mit diesen Bildern im Kopf kann man dann mit gutem Gewissen und gezücktem Smartphone aus dem Kino in die heile Welt treten.

Ich habe weder

- ein gutes Gewissen

- noch ein Smartphone und

- gehe nie ins Kino.

Daher verlasse ich mich da ganz auf Deinen Augenzeugenbericht ...

Apropos Smartphone: Wieviel Sklavenarbeit steckt eigentlich in so einem Stullenbrett?

Ich glaube, das kann man mit dem Ding "googlen".

In Abhängigkeit von der persönlichen Perspektive bestimmt so zwischen 100 und 0%.

Ja, im Schnitt also 50%. Ich telefoniere daher nur halb so viel, da hab' ich dann ein reines Gewissen.

Wenn ich mich zwischen einem Baumwollfeld in den Südstaaten und einer Chip-Fabrik irgendwo in China entscheiden müsste, ich würde eher zum Baumwollfeld tendieren.

Ja. Zum Glueck sind die in den Suedstaaten nicht mit abgereichertem Uran ...

Da kann man während der Arbeit wenigstes noch Gospels singen.

Was natuerlich nie nicht dem Klischee von der Kinoleinwand entspraeche. Ich hatte ja auch mal so 'nen Backstage-Pass - da konnte ich die Leinwand von hinten sehen. Da gingen mir die Augen auf: es is' ja alles 180 Grad annersrum!!!

Noch ein kleine Detail-Story: Wenn während eines Sklaventransports zwischen Afrika und Amerika mal die Fressalien knapp wurden, wurde zuerst die Mannschaft bis zur Streckgrenze an der kurzen Leine gehalten, da das Hauptaugenmerk darauf lag, dass die Wahre unversehrt beim Kunden ankommt.

Ja, und dennoch sind da bis zu zwei Drittel in ihren Faekalien angekettet verreckt. Wie undankbar, bei der Ernaehrung. Und Frischluft. Na ja, da unten waren jetzt keine Filmteams zugelassen, wegen der Privatsphaere der Kabinen-Inhaber. Daher ist das jetzt schwer nachzupruefen.

Aber danke fuer den Beitrag, die Schicksale werden von den nachfolgenden Generationen meist viel schlimmer dargestellt, als die Betroffenen sie empfunden haben. Das geschieht, um von den heutigen Problemen der organisierten Arbeiterschaft abzulenken. Durchschaubares Manoever.

dafür kannst du's nicht selber machen ...

Meine grell-bunten selbst-gebatikten Shirts aus der Zeit der Musterung (wurde trotzdem nicht fuer schwul ausgemustert ...) habe ich heute noch ...

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Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
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