Man will nicht Gefahr laufen, dass irgendwelche übermotivierte Truppenteile den Waffenstillstand auf der Stelle brechen. Man stelle sich vor, in einem zerbombten Haus versprengt sitzen ein paar Leute ohne funktionierendes Telefon!

Daher konnte sie nicht sofort beginnen, weil man alle erst einmal verbindlich erreichen muss und instruieren muss. Es wäre doch sehr schade, wenn ein Schusswechsel eine Minute nach Unterschrift den Start des Friedensprozesses wieder über den Haufen wirft.

Außerdem braucht die Kontrollgruppe der OSZE möglicherweise Zeit, personell aufgestellt und ausgerüstet, instruiert und an den Einsatzort gebracht zu werden. All das konnte nicht sofort über die Bühne gehen.

Es wird schon schwierig genug werden, die eingekesselten Soldaten, über die wir hier von unseren Politikern sehr wenig gehört haben, zu entwaffnen und ohne weiteren Konflikt mit in den Gefangenenaustausch zu integrieren. Wenn das so beabsichtigt war. Mich "erstaunt" - LOL - Poroschenko bestreite, dass es eingekesselte Soldaten überhaupt gibt. Da soll die OSCE doch vielleicht gerade mal ein paar Überwachungs-Drohnen fliegen lassen. ^^

Jedenfalls: Falls die Meldung mit den russischen Panzern stimmt, könnte ich mir vorstellen, dass das - so blöd das klingt - für die Sicherung der Verhältnisse nötig sein könnte und sie dann mit dem Start des Abziehens schwerer Waffen auch wieder zurückbeordert werden.

Ich finde auch, man hätte die geplante Roadmap zum Frieden ein wenig deutlicher herausarbeiten können in unseren Medien. Wie könnte eine größere Autonomie für Lugansk und Donetsk aussehen? Was ist da geplant? Nach welchen ggf. Vorbildern hat man da jongliert.

Wir werden die Antworten schon kriegen... mit der Zeit. Meines Erachtens ist alles, was von einem unbedingten militärischen Konzept abweicht, eine gute Nachricht.

Ich weiß nicht, was in Washington hinter verschlossenen Türen abgeht bei den verschiedenen Fronten. Das macht mir Angst.

Gruß
stocksorcerer