Vielleicht, vielleicht auch nicht....
Hi PE,
Varoufakis ist für mich gerade deshalb so interessant, weil er genau das
getan hat und dabei kein Blatt vor den Mund nimmt - sowohl, was die
Eurokraten als auch was die USA angeht. Und was die Ökonomie angeht,
sowieso.
Vielleicht. Vielleicht ist er aber auch nur eine Schachfigur des Systems um das System zu stabilisieren. Deine Hoffnung, die Du in ihn setzt, ist ein Ausdruck von Systemstabilisierung: Wer hofft, macht weiter. Wer weiter macht, konsumiert, produziert, zahlt Steuern und Zinsen. Varou. ist wohl authentisch - aber eben deshalb perfekt für den Zweck, "den Strom der Unzufriedenheit" letztlich in ungefährliche Bahnen des Systems zu lenken".
Er bringt uns alle jedenfalls mindestens ein Stück weit voran in dieser
Suche nach einer neuen Deutung und einer darauf basierenden Strategie, die
Teil einer gesamtgesellschaftlichen Bewußtseinskrise ist, meine ich.
Persönlich glaube ich nicht, dass wir eine "Bewusstseinskrise" haben. Ich glaube, das Bewusstsein durchaus da, auch in der Breite, nur es bleibt gesellschaftlich irrelevant, da alle gesellschaftlich relevanten Organisationen auf Linie sind.
Meine persönliche Meinung: auch wenn MD e.V. oder campact oder ähnlich
Organisationen selbst noch alten ideologischen Klischess verhaftet sind,
muß man doch ihre Initiativen gegen solche Angriffe des Konglomerats aus
US-Großbanken, Großkonzernen und geopolitischen Strategen auf die
Freiheit Europas (wenn es die jemals gab) wie TTIP, TISA und CETA
unterstützen, und sei es nur, um Problembewußtsein zu schaffen und eine
Diskussion in Gang zu bringen, die dann im Zuge des weitergehenden
Suchprozesses auch auf andere Themenfelder ausgeweitet werden kann und
sollte.
Sehe ich exakt nicht so. Jedes Engagement für die Organisationen des Systems, stärkt das System, verlängert die Lebensdauer des Ganzen. Meine persönliche Lösung ist: Weitgehende Abstinenz - soweit das eben geht. Und Engagement in autonomen Kleingruppen - aber ohne Erwartung, etwas zu erreichen.
Gruß
PE
Gruß
Revo