Fragwürdige Methodik zur Stützung der Thesen des Autors

Bernadette_Lauert, Montag, 12.01.2015, 00:23 (vor 3412 Tagen) @ azur4520 Views

https://buggisch.wordpress.com/2014/12/21/pegida-und-die-lugenpresse-ein-begriff-und-se...
Dort wird unter anderem auf Google Books Ngram Viewer* zurückgegriffen,
der die Untersuchung aber nicht mehr zulässt (ja, den richtigen Corpus
htte ich gewählt und sicherheitshalber Suchwert 1 verwendet)? Hab ich eine
falsche, weil völkisch falsche IP? Vielleicht kann das jemand anders bitte
überprüfen? Oder kann einordnen, was das Werkzeug aussagen kann bzw. wie
die Aussagen zu werten sind?

https://books.google.com/ngrams/graph?content=l%C3%BCgenpresse&case_insensitive=on&...

Soviel zur Überprüfung.
Auswertung: Es gibt mehrere Peaks zwischen 1850 bis 1890. (Hat der Blogger nicht mit drauf, weil er vielleicht "So lügt man mit Statistik" von Walter Krämer gelesen hat?
Dann zwei größere Peaks kurz vor den 1920er Jahren. 1940 tauchte der Begriff oft auf. und dann nicht mehr so oft. Das sieht man auch bei seiner Darstellung.

Warum kann man die in die Tonne treten?
Weil die Datengrundlage nicht passt.
Die Auswertung bezieht sich nur auf Keywords bei in Google Books gescannter Literatur. Außerdem: Eine längere Zeitachse würde die These des Autors, wenn seine Vorgehensweise denn überhaupt methodisch korrekt wäre, falsifizieren. Aber davon will ich nicht sprechen, weil eine Auswertung über die Ursprünge bestimmter Begrifflichkeiten nicht mit dem Google-Tool hier erstellt werden kann. Das ist einfach nur billig und jeder Germanist, der so seine Thesen belegen will, bekommt ein Schweigen und ein Stirnrunzeln von seinem Prof. verpasst.
Dann würde er fragen: Kann es sein, dass die Peaks zwischen 1850 und 1890 größer wären, wenn Google mehr Bücher aus dieser zeit eingescannt hätte? Ist die Auswahl der Google-Bücher denn über die komplette Zeitachse gleichbleibend repräsentativ für den Sprachgebrauch? Ist sie überhaupt repräsentativ? Ist das gesprochene Wort immer auch gleich dem geschriebenen Wort gewesen?
Nee, das geht so nicht.

Gruß, Bernadette


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