Das Schlimmste daran ist allerdings, dass wir Deutschen gar nicht mehr wissen wie es um uns steht.

Tja, das faengt schon bei "wir" Deutsche an - wer is'n det?

... der Anteil der Hauseigentümer selbst in Bosnien größer ist als in Deutschland.

Wusste ich noch nicht.

Hierzulande müssen neu gebaute Autobahnen nach 5 - 8 Jahren kernsaniert werden,

Weil das Bundesamt fuer Strassenbau so tut, als ob sich jeder LKW genau an das Gesamtgewicht von 40 Tonnen bzw. das maximale Achsgewicht von zehn Tonnen hielte. Und dann die Ausschreibungen der oeffentlichen Hand aus "wirtschaftlichen" Gesichtspunkten genau auf diese "Stabilitaet" ausgelegt sind. Wuerde man dagegen, wie z.B. bei "Anschlagmittel", d.h. Hebeketten und Seilen von der Berufsgenossenschaft, verlangen, dass das Achtfache (!) der zulaessigen Last als Bruchlast zugrundegelegt wird ...

Man soll zwar nicht unter "schwebenden" Lasten herumlaufen - aber in meiner Baukarriere habe ich nie erlebt, dass jemanden was vom Turmdrehkran auf den Kopf gefallen waere.

Aber mit dem Bau-Kipper verspaetet auf Baustellen ankommen, weil wieder mal Stau auf der Autobahn wegen "einspuriger Verkehrsfuehrung" - das taeglich.

Nun muss es nicht das Achtfache sein, aber auf ein Achsgewicht von 15 Tonnen muesste man die Autobahnen und Landstrassen schon auslegen, wenn man will, dass sie z.B. vierzig oder mehr Jahre halten ...

tausende Brücken sind baufällig, aber der kleine Mann muss seinen Carport abreißen, weil die Baugenehmigung fehlt!

Tja, als in den achtziger Jahren der erste gruene Baudezernent im Landkreis Gross-Gerau in Amt und Wuerden kam, hat er als erstes eine Liste mit "achttausend" (!) "Schwarzbauten" erstellen lassen. Das waren alles Dinge, wie Zaeune in landwirtschaftlichen Gebieten, die eben ein paar Zentimeter hoeher als die nach Bauordnung genehmigungsfreien 2,50 m [edit: oder warn's 1,80m?] waren. Mit Abrissverfuegung, Bussgeld, Zwangsgeld, Androhung der Ersatzvornahme.

Darunter waren Haeuslein von Ost-Fluechtlingen, die nach dem Kriege gebaut worden waren und fuer die die Baugenehmigung nicht mehr nachweisbar war, weil Mitte der fuenfziger Jahre ein besoffener Muellkutscher die falschen Akten aus dem Bauamt entsorgt hatte. Egal - weg mit dem Ding. Die Leute in staatliche Sozialwohnung, das ist bestimmt jetzt billiger ...

Derselbe Gruene macht jetzt bestimmt in Windkraftanlagen in Naturschutzgebieten. Im Ausland haette der sich mit zwei Betonschuhen am Grunde eines Baggersees wiedergefunden. Ich distanziere mich natuerlich ausdruecklich von solchen Methoden und trete fuer humanen Strafvollzug ein.

Viele andere Länder haben uns überholt ohne uns einzuholen, und das trotz der Tatsache, dass wir Steuern und Abgaben zahlen wie noch nie.

Das hat mich an den hoeher besteuerten skandinavischen Laendern frueher immer gewundert. Bis ich drauf kam: die Frage ist nicht (nur) die absolute Hoehe der Abgabenlast, sondern ... ob man das eingenommene Geld danach verschwendet oder sinvoll ausgibt. Ja, wer kommt denn auch auf sowas ...

Die deutschen Staatseinnahmen sind auf einem Rekordhoch. Wir müssten im Geld schwimmen.

Nun ja, wenn man endlich vom Berlin-Brandenburger Flughafen morgens starten kann, um abends ein Konzert in der Hamburger Elbphilharmonie zu geniesssen ...

Der deutsche Arbeitnehmer wird mit Billiglöhnen ausgeblutet, während Strom, Benzin und vieles andere mit zu den teuersten Preisen weltweit gehört.

Nun ja, stell' Dir vor, was der sonst fuer ein Kohlendioxid erzeugen wuerde? Da wird mir ganz heiss ...

Rechnet doch einfach mal.

Alles, bloss das nicht ...

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Zum (oeffentlichen) Bauen in Deutschland ueberhaupt:

Ich hatte mal eine Bausanierung mitten in einer Grossstadt. Da muss man, wenn man den Gehweg aufreissen will, eine Genehmigung einholen und ein Pfand hinterlegen fuer die fachgerechte Wiederherstellung des Gehwegbelages.

Ich also den Antrag gestellt. Dann muss einer von der unteren Verkehrsbehoerde kommen und sagen, welche Umleitungsschilder ("Fussgaenger andere Strassenseite benutzen" etc.) man wo aufstellen soll.

Der kam erst nicht. Dann bin ich bei minus 20 Grad zur Bauherrin ins Haus gegangen und habe ein grosses Schild gemalt: "Herr ... bitte bei ... klingeln wegen ... Besprechung."

Keiner klingelt. Ich am Nachmittag angerufen. Er: "Sie waren ja weit und breit nicht zu sehen" - Ich: "Na ja, als Sie nicht kamen, hab' ich mich bei der Frau ... aufgewaermt und Ihnen ein Schild gemalt." Er: "Ach das Schild - das hatte ich nicht gelesen".

Nun gut, er schickt mir per Fax eine Skizze, welche Schilder ich nach StVO (mit Nummer) wo anbringen solle. Verspreche ich ihm telefonisch, er: "danach steht dem Projekt aus meiner Sicht nichts mehr entgegen". (Man beachte die Wortwahl ...)

Ich also die Schilder gekauft, aufgestellt und losgelegt.

Nach ein paar Stunden kommt ein Typ vom Tiefbauamt und faengt an zu schreien, wie ich mir erlauben koenne, einfach die Strasse aufzureissen. Ich: "Aber die Untere Verkehrsbehoerde ..." - Er: "Die untere Verkehrsbehoerde, die untere Verkehrsbehoerde - was geht die mich an - wo is'n Ihre Genehmigung" - Ich: "Na der Herr von der Unteren ..." - Er: "Das heisst noch gar nichts ..." Ich: "Na ja, wenn ich als Brieftraeger an Ihrer Haustuere klingele und Ihre Tochter macht auf, dann kann ich der den Brief auch wirksam zustellen - und wenn ein Vertreter einer Stadt-Behoerde mir ..." Er: "Was geht Sie meine Tochter an ..."

Den Rest spare ich mir. Dann zeigte er mir den Laufzettel, den man normalerweise ausfuellen muss - da standen sage und schreibe VIERZIG Behoerden drauf, die das alles mit abzeichnen muessen! Im Umlaufverfahren.

Wer das nicht kennt: das kommt in die erste Behoerde, dann bearbeitet das einer, dann legt er's in den Postausgangskorb, dann geht es an die zweite Behoerde usw.

Ich: "Das dauert ja mindestens ein Vierteljahr - das geht doch gar nicht!" Er schaut mich wissend an. Wissende Blicke bei Beamten ersetzen in Deutschland die offensiveren Methoden anderer "unterentwickelter" Laender ...

Nun gut, ich hatte Glueck im Unglueck: erstens, weil er mich zwar beleidigt hatte, ihn aber meine drei tuerkischen Arbeiter nicht in der Baugrube versenkten - denn das ist toedlich, wenn man "ihren" Chef beleidigt - habe ich mehr als einmal erlebt - ganz egal ob ich nun "Unglaeubiger" war - die haetten mich nahezu mit ihrem Leben verteidigt!

Hauptglueck war, dass irgendwo eine Gasleitung oder so explodiert war und er einen Anruf ueber "Pager" (Piepser - damals nix Mobiltelefon) erhielt und wegmusste. Nachmittags beim Telefongespraech war er dann versoehnlicher "Ach, wissen Se was - jetzt ist das Loch schon offen, dann machen Sie halt weiter, sonst kriegen wir's ja nie wieder zu".

Dann das leidige Thema mit dem Pfand und den Gehwegplatten. Die duerfen nur von [staedtisch] konzessionierten Tiefbau- oder Garten- und Landschaftsbauunternehmen (handwerksordnungswidrig) wieder verlegt werden. Da wir das auch konnten, regte ich an, das gleich mit zu erledigen.

Er: "Aber bevor Sie's zumachen, rufen Sie an, ich schick' einen zum Kontrollieren vorbei". Gesagt, getan. Der Typ haelt seinen Meterstab in unseren Mineralbeton (sowas wie Schotter, nur weniger grobkoernig) und sagt "das ist aber tief" Ich: "Da soll ja auch ein Lastwagen drueberfahren koennen" Er: "Aber auf dem Gehweg duerfen keine Lastwagen fahren" Ich: "Tun Sie aber. Z.B. bei jedem Umzug stehen die halb auf dem Trottoir" - Er: "Ja, aber das kostet Sie doch viel mehr" - Ich: "Ja, aber bevor ich mich dann als Buerger wieder aergere ueber die permanenten 'Dellen' auf den Gehwegen ..." Er nickte verwundert und etwas hochachtungsvoll und trollte sich dann von dannen.

So ist das mit der Infrastruktur. Beton kann man so rezeptieren, Strassenbelaege so konstruieren, dass sie tausend Jahre halten. Man muss nur wollen ...

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Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
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