Kein stabiles Haus ohne Fundament.

re-aktionaer, Samstag, 10.01.2015, 10:58 (vor 3414 Tagen) @ politicaleconomy3625 Views

Die "Abschaffung der EU" bezieht sich mehr auf institutionelle,
ideologische und administrative Fehlkonstruktionen,


Und stattdessen Aufbau wovon (auf europäischer Ebene)? Bitte konkret, mit
Quellenhinweisen, würde mich sehr interessieren. Danke.

Klar begrenzte Institutionen un einem weitgehend föderalen Staatenbund.
Also: Gemeinsame Verteidigung/Aussenpolitik/Wirtschaftspolitik
aber
Autonome Innenpolitik, Währung, Migration, Bildungspolitik,

nicht jedoch auf die
Idee eines vereinten Europas.


Es geht nicht um die Idee, sondern um die zentralisierten Machtstrukturen
(Staat), ohne die es kein (auch militärisch nach außen) handlungsfähiges
Europa geben kann; ökonomische Handlungsfähigkeit und Selbstbestimmung
geht nicht ohne Fiskalunion. Die (noch dazu falsch und von Banken-Ideologie
gemanagte WÄhrungsunion OHNE Fiskalunion zerstört Europa genau so, wie
die USA es brauchen).

Ich stimme Dir voll zu. Trotzdem.
Du brauchst als ERSTES die manifeste Idee und das Selbstverständnis in den Köpfen der Menschen. Ohne diese Idee zerbröseln alle Strukturen beim ersten Gegenwind, weil sich niemand mit der Sache identifiziert und sich um sie bemüht. In Europa haben wir eine Nomenklatura, die Nationalismus per se ablehnt und verteufelt. Diese Haltung kann wohl kaum dazu dienen eine europäische Nation glaubwürdig aufzubauen und durchzusetzen.
Da sind die Rechten schon weitaus geeigneter. Sie müssen sozusagen nur lernen den neuen Gaul zu reiten. Und das geschieht. Alte Konflikte und Ressentiments werden zugunsten neuer aufgegeben. Der neue Nationalismus der gerade in Europa entsteht ist bereits ein Europäischer. Nimm den Namen PEGIDA - patriotische EUROPÄER - da ist nicht mehr von Schland die Rede und der Feind sitzt nicht mehr hinter dem Rhein.
Wenn also überhaupt dann wird Europa von rechts gerettet.

Was Europa umhaut ist aber nicht die Kleinstaaterei sondern die
Zerschlagung homogener Gesellschaften und deren Glauben an sich selbst.


Was für ein oberflächlicher Bullshit. Es geht nicht um Glauben, sondern
um Macht und die dafür nötigen staatlichen Strukturen. Was "homogene
Gesellschaften" angeht: Europa hat eine gemeinsame Geschichte, die wird nur
durch bescheuerte unhistorische neoliberale Ideologie völlig verdrängt.

Meine Rede. Aber die gemeinsame Geschichte und Tradition wird gerade durch Immigration und Traditionsfeindlichkeit aus dem kollektiven Gedächtnis gelöscht. Das ist, neben falschen Gesellschaftsstrukturen (Genderwahn, Familienfeindlichkeit) der wirkliche Todesstoß.

Vereinfacht gesagt: Frankreich und Franzosen gab es, egal ob die Boubonen, die Jakobiner, Napoleon oder die Nazis das sagen hatten. Die Verwaltungsstrukturen änderten sich, die Machtstrukturen wechselten - aber das Selbstverständnis, das Fundament war vorhanden und blieb. Genau das wird gerade von den zwei Geldkulten Kapitalismus/Kommunismus zerstört.


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