Ob Schwundgeld konkurrenzfähig wäre, könnte nur die Praxis zeigen

Ötzi, Dienstag, 06.01.2015, 21:14 (vor 3401 Tagen) @ Zarathustra1487 Views
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 06.01.2015, 21:21


Eine gesell'sche Wirtschaftsordnung gab es nirgends jemals, weder bei den
Ötztalern noch sonstwo. Schwundgeld ist nicht konkurrenzfähig im
Wettbewerb mit verzinstem Geld. Wer wollte sowas haben, wenn verzinstes
Geld überall zu haben ist, da sich dieses automatisch ergibt, sobald
irgendwo gewirtschaftet wird?

In einem hochbürokratischen Wirtschaftssytem entsteht keine nicht-alternde Konkurrenzwährung einfach so aus dem Nichts. Schon gar nicht, wenn sagen wir ein ganzes Ministerium damit beschäftigt ist, die Schwundgeld-Währung zu schützen und permanent Schlupflöcher zu stopfen.

Zu Beginn wäre eventuell ein Problem, dass man manche hochwertigen Güter nur noch unter dem Ladentisch gegen ausländische hochverzinste* Währung bekäme, bzw. dass die Währung stark abwerten würde.

Längerfristig käme es dann darauf an, welche Wirtschaftsform insgesamt attraktiver ist. Beispiel: Wenn im Schwundgeldsystem der Grenzwert für Formaldehyd-Ausgasungen in Spanplatten gesenkt wird, weil die Lobby der Holzindustrie weniger stark ist, dann hat das Schwundgeldsystem in dieser Branche die Nase vorn. Waren aus Hochzinsländern muss man dagegen wie beim Gaul immer zuerst ins Maul schauen, bevor man sie kauft.
Wenn es sich in Schwundgeldländern angenehmer leben liesse, z.B. wegen niedrigerer Kriminalität, würde das auch wieder die Währung stützen.


*Auch im Schwungeldsystem gibt es Zinsen, die allerdings um +/-0 pendeln.


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