Lateinamerika: Flächendeckende Umwälzungen. Hier: Kolumbien
Liebe Foristen!
Ganz Südamerika scheint ein Aufstand zu sein: Argentinien fällt wieder an die Kirchner-Family, in Brasilien ist Lula erstmal raus und es besteht die Chance, daß das Blatt sich wendet. In Bolivien wurde Evo M. weggeputscht; seine Anhänger werden jetzt brutalst niedergeknüppelt von der selbsternannten Übergangspräsidentin. In Chile steppt der Bär; wie das ausgeht, ist auch noch offen. Ecuador ist "gefallen".
Am heutigen Donnerstag ist in Bogotá Generalstreik angesagt. Seit Wochen tobt der Propagandakrieg, die Linken wittern Morgenluft. In den letzten Wochen will man viele Untergrund-Zellen subversiver Venezolaner(!) rund um die Hauptsadt aufgedeckt und verhaftet haben, die professionell bewaffnet und motorisiert waren; anscheinend war es deren Ziel, heute hier die Lage zu destabilisieren. Die Linken versuchen es also auch hier; der heutige Tag wird allenthalben als Entscheidung betrachtet. Die ganze Stadt (Bog) ist voller bewaffneter Militärs; zudem wurden 8000 "Sonder-"polizisten ausgehoben (hat da jemand Paras gesagt?).
Man will nicht in die gleiche Falle wie Ecuador tappen; dort ging die Regierung davon aus, daß es sich um eine der üblichen, kleinen Demos handele. Man darf annehmen, daß übergeordnete Interessen derzeit ganz Südamerikas destabilisieren. Bei der Bevölkerung ruft dies keinen großen Widerstand hervor, ganz im Gegenteil: haben die konservativen Regierungen doch nichts ausgelassen, um die Bevölkerungen auszuplündern und an die Yankees zu verkaufen, zuletzt und offen sichtbar in ARG (IWF). Die Linken versprechen natürlich das Blaue vom Himmel, das Gelbe vom Ei etc: alles wird besser... ; )
Das Problem ist exakt das gleiche wie hier: Die schlechte Bildungsniveau der Bevölkerung und das fehlende Verständnis für politische Zusammenhänge.
Das alles stört den Chineser nicht. Der hat einen Riesen-Vertrag zum Bau eines Metro-Systems in Bogotá an Land gezogen. Damit haben sich die teuflisch schlauen Schlitzohren resp. -augen sich einen strategischen Standort in Lateinamerika gesichert - und ein Leuchtturm-Projekt dazu. Finanzierung: Der Chineser ist 20 Jahre an den Einnahmen des Projekts beteiligt.
Anscheinend waren die Chinesen die einzigen, die sich diese organisatorische Quadratur des Kreises in einem Moloch wie Bog zutrauten... 15 Mio Einwohner im Einzugsgebiet der Metro... Dauerchaos... Kriminalität fast so schlimm wie im failed state Berlin... kein Witz... in manchen Vierteln echt schlimm in Bogotá...
Spannende Zeiten
findet
Don_Q