Fluchtpunkt lokalisiert und eingekreist ...
Werter Helmut-1,
ich danke für Deine ausführliche Rückmeldung zu meinem Arzt&Klinik-Geschreibsel, das wenigstens am Ende etwas ironisch unterkühlt rüberkommen sollte ...
Dass Klinik-Serien im TV so ein Faszinosum für viele darstellen, dies wollte ich eigentlich etwas vertiefen, denn es handelt sich beim Krankenhaus ja garantiert um keinen Sehnsuchtsort der Lebensfreude und Erbauung. Und auch die Ärzte sind ein Kapitel für sich, da gibt es solche und solchene, wie Du schon sagtest.
Also hab' ich das mit den urmenschlichen Antrieben des Kämpfens und Helfens bzw. Rettens verbunden, wobei da weniger gutmenschliche Reflexhandlungen angesprochen sein sollen, sondern tiefere entwicklungsphysiologische Strukturen des Gehirns wie z.B. die der Spiegelneuronen. Dir war es ja wohl etwas schleierhaft, wie diese vielen Arzt-Serien alle ihre dankbaren Abnehmer finden können, inklusive der eingespielten Pharma-Werbungsblöcke bei den Privaten, was bei Dir alles eher Abwehr und Ekel erzeugt.
Also nochmal kurz und knapp:
Wir wissen alle, dass unser weithin sorgloses Leben von gesundheitlichen Schicksalsschlägen wie Unfällen und plötzlich auftretenden schweren Erkrankungen bis hin zum Tode gefährdet ist, und das sind eben nicht nur die Anderen, die es dann trifft. Daraus ergibt sich schon ein beträchtliches Interessenpotential im TV-Rezipienten, was einem so alles zustoßen könnte und dem wird im Glücksfall mit einer guten Crew an Schauspielern und einer plausiblen Story mit dramatischen Höhepunkten entsprochen. Ich selber schaue, obwohl das ja alles fiktional ist, gerne mit meiner lieben Frau zusammen die Folgen der Serie "In aller Freundschaft" an und schäme mich dessen nicht.
Da wir ja sowieso in Politik und Reallife ziemlich häufig von Schauspielern, Gauklern, Heuchlern und Pretendern umgeben sind, und auch selber oft genug im Konjunktiv leben, hat so eine Serie, die etwas an die tieferen Schichten der Existenz kratzt, ihren eigenen morbiden Charme und wohligen Schauereffekt, insbesondere wenn sie so überzeugend gefühlsbetont realitätsfern gespielt wird wie die oben genannte ...
Aber lassen wir das Thema damit bewenden. Deine Gedanken zu Krebs und dessen Prophylaxe teile ich durchweg. Der Zentralcomputer im Hirnstüberl oben, der macht die Musik, ob harmonisch oder dissonant, das kann man durchaus in gewissen Grenzen autosuggestiv beeinflussen, es sei denn, es kommt zu einem isolativen, hochdramatischen Konfliktschock mit rapidem Selbstwerteinbruch. Da ist dann in Folge oft ein sinnvolles biologisches Sonderprogramm vulgo Krebs in der Zell-Pipeline, das aber bei richtiger hauptsächlich psychologischer (Selbst-)Behandlung durchaus nicht tödlich endet, laut Hamer.
Wenden wir uns also den schöneren Dingen des Lebens zu ...
Gruß Vanitas