Thema Krankheit - Gesundheit im TV

helmut-1, Siebenbürgen, Mittwoch, 09.10.2019, 20:57 (vor 1874 Tagen)2497 Views

Hab das zwar schon mal vor geraumer Zeit angesprochen, dieses Thema, und der Tenor darauf war eigentlich das Defizit in der Unterhaltung bei den TV-Sendern.
Nun ist mir aber noch einiges dazu aufgefallen:

Das eine ist, es nehmen diese Serien, wo es um Arzt, Krankenhaus oder sonst was geht, immer mehr überhand, - und offensichtlich muss das den Leuten gefallen, sonst hätten die TV-Anstalten das schon geändert.

Erschreckend, was man da so gezeigt bekommt:

http://www.filmstarts.de/serien-archiv/genre-13030/?page=2

Heute wars wieder extrem, von Bones, der Knochenjägerin zu Dr. House usw.

Nun könnte man sagen, nun ja, wer sich diese Serien ansehen will, - solls halt tun. Dabei komm ich aber auf was ganz anderes drauf:

Die Werbungen. Ich sehe mir diese Dinger prinzipiell nicht an, - es ist immer dann der Moment gekommen, wo ich auf den Knopf drücke und umschalte. Nun hab ich mir das doch einmal angesehen, und bin wieder erschrocken. Mindestens 70% der Werbung betrifft irgendwelche Salben, Bewusstseinsstärkung, usw., - die Blasenschwäche ist da noch das geringste. Also alles dreht sich wieder um den medizinisch/pharmazeutischen Bereich.

Ehrlich gesagt, nun bin ich im Zweifel. O.k., ich bin seit Jahrzehnten ein gesunder Mensch, und weiß, wie ich das auch in Zukunft so halten kann. Einer meiner besten Mitarbeiter, mit dem ich auch privat eng verbunden war, - der empfand die Krankheit regelrecht als Makel, als Negativum. Er schämte sich, wenn er mal krank war. Aber es war bei ihm auch die absolute Ausnahme.

Kann es sein, dass es in unserer neuen Gesellschaft "in" ist, wenn man irgendein Wehwehchen hat? Wird man erst dann als vollwertig anerkannt? In einem anderen Forum schreibt einer, dass es normal ist, dass man in den letzten 5 Jahren seines Lebens die größten Krankheitskosten verursacht.

Das ist normal? Für mich ist normal, dass der Mensch, wenn mal seine Zeit gekommen ist, abends gesund einschläft und morgens tot aufwacht. Hat sich da was grundlegend in der Gesellschaft geändert, was an mir vorbeigegangen ist, oder wird da irgendwas krampfhaft konstruiert, um einen neuen Zeitgeist vorzugeben?

Wird hier unterschwellig eine andere Form der Abhängigkeit suggeriert, in Richtung Medikamente, Weißkittel usw.? Nach dem Motto, - es ist ja normal, dass man seine täglichen Pillen nimmt? Was steckt denn da wirklich dahinter?


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