Sind Chinesen Spieler oder Pragmatiker oder beides?
Hallo NST!
Du schreibst: Vielleicht spielen die Chinesen im übertragenen Sinne das Schach nach ihren Regeln und niemand bekommt das mit, man wundert sich nur.
Ich werde der alten Kulturnation ihre Weisheit nicht absprechen – wer bin ich denn?
Doch möglicherweise liegen die Dinge am Anfang recht einfach.
Zum Ende komme ich am Ende.
China begann seinen Aufstieg zur Industrie-Weltmacht Anfang der Achtziger, aufgrund einer neuen politischen Ausrichtung (schwarze Katze/weiße Katze).
Die Weltpolizei vom anderen Kontinent war sowohl ökonomisch als auch militärisch allen anderen Ländern überlegen und bezahlt wurde (und wird noch heute) in US-Dollar.
In welcher Währung sollte man dann seine Devisenreserven anlegen, sobald man solche bilden kann?
In botswanischen Pula, in mauretanischen Ouguiya oder in einer Währung, die auf dem ganzen Planeten als Zahlungsmittel Akzeptanz findet?
Der Dollar-Eisberg der Chinesen ist ja nicht nur eine Last für Beijing im Sinne von Abhängigkeit von den USA.
Gleichzeitig begeben sich damit die Amis auch in Abhängigkeit des roten Drachen.
Die Chineser können ihre Greenbacks (in Form von Bonds) nicht einfach so auf den Markt werfen, weil dann ihr Vermögen schmilzt und die Amis werden den Druck auf China nicht unendlich erhöhen, weil dann einer ihrer größten Schulden-Finanziers keinen Bock mehr hat, die ewige Party weiter zu bezahlen.
Wenn die Amis die „Gelben“ besiegen wollen, dann müssen sie es so machen, wie sie es einst in der GUS in den Neunzigern versuchten. Vermutlich ist Hongkong aktuell so ein Wadenbeißer.
Allerdings ging dieser Plan wegen der unendlichen Gier der „Beschnittenen“ nach hinten los und die abgewickelte UdSSR ist als neu entstandenes Russland militärisch mehr angesagt als je zuvor.
Druck erzeugt nun einmal Gegendruck.
China verfügt zwar noch, nach Japan, über die zweitgrößten US-Dollar-Bestände, aber man hält sich seit einiger Zeit zurück und baut nach und nach die zu Schimmeln beginnenden Vorräte etwas ab.
Einerseits finanziert man damit viel besser Afrika- oder Lateinamerika-Investitionen oder man bunkert ein wenig Edelmetall.
Die offiziellen Bestandsangaben von angeblich 1.900 Tonnen dürften in etwa so wahr sein, wie der Erklärung der Kanzlerin, daß ihr beim Zitteranfall mit Selenskyi nur ein paar Glas Wasser gefehlt hätten.
Schon vor 4 Jahren wurden die Bestände Chinas entweder auf 4.000 oder gar auf 8 bis 10.000 Tonnen geschätzt und es soll, gemäß Song Xin, einem Parteisekretär der KP, den offiziellen Plan geben, die Goldreserven auf 8.500 Tonnen zu erhöhen.
Ob das stimmt? Wer weiß.
Falls es stimmt und die Seidenstraße DAS Investitionsprojekt des 21.Jahrhunderts werden sollte und die Gold-Bestände der USA eher Fake-News als real sein sollten, dann müssen die Mandarine nur noch ein wenig warten.
Dann fällt ihnen das anglo-amerikanische Imperium "demnächst" ganz automatisch in die Hände.
Über Deutschland wird dann im Lexikon des Jahres 2043 genau dasselbe stehen, was in der DDR schon in den Siebzigern als Witz kursierte.
Kleiner zänkischer Staat am Rande Chinas.
mfG
nereus