Vermutlich ist es an der Zeit Felix Somary zu zitieren.
Die wohltönende Phrase, die Sorge um das Vaterland – heute ist es die Sorge um ein vereintes Europa – sei wichtiger als die Sorge um den Geldwert, wurde von der politischen Demagogie schon damals bis zum Überdruß wiederholt.
[…] So wurde der Betrug am Sparer zur patriotischen Maxime und blieb es mit kurzer Unterbrechung die ganze Generation hindurch. Aus der Inflation, das heißt der Enteignung ohne Gesetz und Grenzen, wuchsen der Bolschewismus und der Hitlerismus hervor.“
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„Viel Erbärmliches aus der Zeit seither wäre uns durch sofortigen Staatsbankrott erspart geblieben – die ununterbrochenen Geldfälschungen, die Zerstörung des Vertrauens in die Regierung, die Prostitution der Wirtschaft, die das kriminelle Verhalten ihrer Regierungen so vielfach knechtisch zu rechtfertigen suchte.
Die Banken leisteten den stärksten Wiederstand – aber sie wären beim Staatsbankrott besser gefahren, sie hätten ihre Bilanzen sofort saniert; so schleppten sie sich in Berlin, Wien und Budapest mit immer erneuten Zusammenbrüchen noch ein Jahrzehnt fort, bis dann die große Krise die wirkliche Lage enthüllte.“
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„Es war für mich erschütternd, die Sozialpolitiker anzuhören, die leidenschaftlich für die Aufrechterhaltung, ja die Ausgestaltung und Erweiterung der sozialen Errungenschaften eintraten – ohne zu bedenken, das das ganze Gebäude binnen zusammenstürzen müsse“.
Quelle: https://www.kirner-finanzblog.de/2014/07/02/aus-den-erinnerungen-von-felix-somary/
Diesen „Seher“ hatte @dottore vor mehreren Jahrzehnten in einem seiner Bücher empfohlen.
Es hat sich nichts geändert.
„[…] ein Jahr vor dem Ausbruch der schwersten Krise lebte alles in breiter Beschaulichkeit, ohne einen Schimmer von Vorahnung. Und hier waren die Nationalökonomen von Deutschland, Österreich und der Schweiz vereinigt. Mir kam klar zum Bewußtsein, wie furchtbar die politische Ökonomie gelitten hatte, seitdem sie von einem Zweig der Staatskunst zu einer bloßen Politikweisheit hin abgeglitten ist.“
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„[…] seit zwölf Jahren hatten die Wiener Banken nur ein Scheindasein geführt und sich künstlich aufrechterhalten.“
Aber diesmal wird nichts passieren, nicht wahr?
mfG
nereus