Psychische Befindlichkeiten
Hallo Illusion,
ich habe deinen “Einstand†im Forum mit Interesse gelesen. Besonders berührt hat mich aber ein Satz aus deinem Beitrag:
“Manchmal wache ich nachts auf und denke sofort an Flüchtlinge.“
Da hast du etwas niedergeschrieben, was ich ebenso erlebe, aber bisher nie irgendjemandem gegenüber geäußert habe. Danke für deine Offenheit, denn sie hat mir das Gefühl gegeben, dass bei mir wohl doch noch alles im "grünen Bereich" ist." /> Für manchen ist es vielleicht nicht vorstellbar, wie sehr die Psyche unter den momentanen Gegebenheiten leiden kann. Vielleicht wäre es für unser Seelenheil sehr viel gesünder, vieles einfach ignorieren zu können.
Wir leben zwar seit 70 Jahren ohne Krieg im eigenen Land, aber unsere psychische Befindlichkeit ist im Grunde immer beeinflusst worden, denn Angst schüren gilt ja als ein Mittel der Herrschaftssicherung. Da gab es die gefühlt permanente Bedrohung durch einen Atomkrieg, da gab es die RAF und die geheime NATO-Stay-behind-Armee, und seit vielen Jahren gibt es nun den sog. “Krieg gegen den Terrorâ€, mit dessen Folgen wir jetzt direkt hier vor Ort fertig werden müssen.
Das macht es nicht gerade einfach, seinen inneren Frieden zu bewahren.
Aber aus einer früher nur gefühlten Bedrohung wird nun eine recht reale und niemand kann absehen, welche Ausmaße das alles noch annehmen wird. Das Schlimme daran ist, dass wir vielgestaltigen “Feinden†im eigenen Land gegenüberstehen, und dies unter dem eklatanten Mangel einer “Homogenität der Werteâ€, wie @Dieter es heute sehr treffend beschrieben hat.
Ich hoffe von Tag zu Tag, dass etwas passiert, irgendeine Entscheidung gefällt wird, die vermuten lassen könnte, dass unser Staat die Lage in den Griff bekommt.
Ja, so ist es: Die Hoffnung stirbt, wie immer, zuletzt.
Gruß von Hanna