Je weniger die StartUps zu wissen bekommen, desto weniger kann ge-cloud werden, notfalls mit denen keine Geschaefte machen

Leserzuschrift, Dienstag, 28.07.2015, 13:17 (vor 3481 Tagen) @ NaturalBornKieler6959 Views

An meinem falsch geschriebenen Vornamen erkenne ich den "personalisierten Spam", der bei mir reinkommt, meist sofort.

Ich habe die Angewohnheit, moeglichst wenig von mir preiszugeben, hier bei Online-Bestellungen. Der Vorname wird naemlich bei mir dann kreativ gestaltet, ist ja heutzutage so, dass kein Mensch mehr alle kennt, geschweige denn, da immer klar weiblich/maennlich? deuten kann (anderes Thema).

Leider zwingen mich diese Schlaumeier von Web-Programmierern inzwischen zur Angabe des korrekten Straßennamens (wird gleich online geprueft), obwohl ich da bei einer Tischbestellung nicht erkennen kann, wie das mir und meiner Dame zum Nutzen gereichen soll? Bei Telefonnummer-Zwang gebe ich halt 12345... ein. Aber die Adresse eines unbeteiligten vor's Loch schieben? Das moechte ich nicht machen. Ich lass es dann auch einfach mal, haben sie eben Pech gehabt.

Ich kann in einem Fall anhand meines fehlerhaft eingetragenen Vornamens das Leck identifizieren. Und dazu verifiziert: Verursacher hat sich nobel geoutet!

Gestern kam wieder eine qualitativ recht gut gemachte Droh-Mail 'rein mit ZIP-Anhang über die angebliche Auflistung meiner Aussenstaende, Anwaltskosten und Gebuehren. Wirklich gut gemacht. Wer, vielleicht gestresst, draufklickt ("Ja spinnen die!?"), hat wohl schon verloren.

Der Verursacher mailte mir (Hut ab!) dies (gekuerzt):

Sehr geehrter Herr ******,

Die ****** GmbH & Co. KG bedauert mitteilen zu müssen, dass wir Opfer eines Hackerangriffs geworden sind.
Hierbei wurden Teile der Kundendaten entwendet.

Die Lücke in der verwendeten Software wurde umgehend ausführlich untersucht und geschlossen,
so dass das Risiko ähnlicher zukünftiger Hackerangriffe minimiert wurde.

Nach den Erkenntnissen von ****** sind folgende Kundendaten betroffen:

--Name
--Vorname
--Email-Adresse
--teilweise Hashes der Passwörter (codierte Passwörter), welche den Zugang zu unserem Shopsystem betreffen

Weitere Daten wie Bankverbindungen, Paypal oder Kreditkartendaten sind nach Erkenntnissen von ****** nicht betroffen.
Dennoch möchten wir Sie bitten, die Bewegungen auf Ihren Bank- und Paypalkonten genau zu beobachten und unautorisierten
Lastschriften sofort zu widersprechen.

Auch wenn die Passwörter nicht im Klartext entwendet wurden, empfehlen wir Ihnen, das Passwort für unseren Shop
vorsichtshalber zu ändern.
Des Weiteren empfehlen wir Ihnen, sollten Sie die zur Anmeldung bei ****** benutzte Email-Adresse auch anderweitig
verwenden, hiermit verbundene Passwörter vorsichtshalber zu ändern.

Es kann zu sog. Phishing-Mails kommen, in denen Kunden mit Vorname und Name direkt angesprochen werden.
Auch wenn diese Mails durch die direkte Ansprache zunächst authentisch wirken, sollten Sie keinesfalls angehängte
Dateien öffnen oder enthaltene Hyperlinks im Browser aufrufen.

Ein deutlicher Hinweis auf nicht authentische Emails sind oft Rechtschreibfehler und Anhänge im Zip-Format.
Wir bitten Sie, genau auf die Dateiendung zu achten (verdächtige Endungen: .zip, .exe, .bat, .com).
****** sendet ihren Kunden nur Dateien im PDF-Format (Endung .pdf) und fordert Kunden auch nicht auf,
ihre Bankdaten auf Seiten einzugeben, die nicht zur Domain ****** gehören.

Sollten Sie aufgefordert werden, die Seite Ihrer Hausbank oder eines Zahlungsanbieters aufzurufen,
verwenden Sie keinesfalls den in der Email mitgelieferten Link oder öffnen Anhänge, die Sie nicht erwarten würden.

Die ****** GmbH & Co. KG bedauert diesen Vorfall und entschuldigt ****** [es folgen umfangreiche Angaben zu Geschaeftsfuehrer usw]

Juengst hatte ich beim Blut-Abnehmen eine fuer mich endlich heitere Unterhaltung mit den zwei Schwestern. Die wollten unbedingt wissen, warum ich meine neue tolle elektronische Gesundheitskarte ablehne, sogar klage (anderes Thema) und bestaerkten sich wechselweise in ihrer Ueberzeugung absolut entspannt zu sein (nach deren Ueberzeugung im Gegensatz zu mir) "Hast Du was zu verbergen?" "Nee, Du?" "Nee, ich ooch nich, Hihi", worauf ich sie bat, doch mal die Hosen runterzulassen, ich wolle sehen, da war ploetzlich Ruhe. Was hab ich gelacht :-)

Fazit: DIe "Ich-Hab-Nix-Zu-Verbergen"-Mitmenschen ziehen den Rest mit, ich glaube, da gibt es kaum Rettung. Wie oft muss ich mich z. B. erklaeren, warum ich meine Handy-Nummer nicht jedem dahergelaufenen Zahnarzt gebe ... <img src=" />

Gruss
Hannes

PS: Genau das ist das Problem bei der elektronischen Gesundheitskarte: Alle machen mit, ist ja "Pflicht". Ich sage: Die geplante Telematik-Infrastruktur wird "ausgeraubt" werden, dass wir uns noch wundern werden. Das Konzept kann gar nicht sicher sein, geht nicht, niemals! Abgesehen davon, dass ich nicht moechte, dass mein Masseur und meine Betriebsaerztin (bzw. dann auch Chef) da alles mitlesen duerfen und ich dann gar nix mehr erfahre (elektronischer Arztbrief - an mir vorbei). Zweite Arztmeinung? Arztwechsel zwecks Tabula Rasa? Denkste! Alles bald nicht mehr moeglich. Der feuchte Traum der Snowden-Ex-Kollegen: Lebenslange Gesundheitsnummer, dazu Steuernummer ... - alles ordentlich beim "Bankbeamten" abgespeichert fuer den Zugriff des Einwohnermeldeamtes (Vermieters?). Das ist mein Problem, was ich da habe. Und die inzwischen ueber eine Milliaerde Ausgaben dafuer an u. a. Bertelsmann-Tochter ... ohne jeden Nutzen bisher fuer die Kassenpatienten, die das bezahlt haben :-(


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