Der Vorgang war recht einzigartig

Orlando ⌂, Donnerstag, 19.03.2015, 16:39 (vor 3619 Tagen) @ CrisisMaven2369 Views


Was ich allerdings an den Faellen mit den weit ueberschrittenen Stops
nicht verstehe, ist, dass solche Leute ja vorher wohl unterschreiben
mussten, dass sie sich auskennen und die "hoechste Risikoklasse" handeln
wollen.]Wenn man
also unterzeichnet hat, dass man sich zutraut, riskantere Geschaefte als
Warren Buffett (!) taetigen zu koennen, dann kann man sich auch
niemals mehr beschweren, bzw. eben nur in drei Faellen:


Es war halt der klassische schwarze Schwan, dh ein Risiko, das einfach nicht gesehen wurde. Denn die SNB hatte ja zuvor deutlich gesagt, dass sie die Grenze von 1,20 verteidigt. Aber alles außer der Wurst hat ein Ende, das hätte sie dazusagen sollen (" ... aber wir können auch jederzeit die Grenze fallen lassen."). Dass dann innerhalb von Sekunden der Kurs um zwanzig Prozent in die eine, anschließend um zehn Prozent in die andere Richtung schwingt und dabei noch tausende Stops ausgeführt werden sollen, das sprengte die Grenzen der Rechner oder es fehlten Käufer. Dumm ist dann die "Slippage", dh der Stop wird ausgeführt, aber zu spät, zu einem viel tieferen Kurs, wo es eigentlich besser wäre, nicht zu handeln und auf die Gegenbewegung zu warten.

Also zur Ehrenrettung der armen Teufel, das Ereignis war ziemlich einzigartig und dürfte auch etliche Vollprofis erwischt haben.

Wenn man das Kleingedruckte alles ernst nähme, dürfte man gar nicht mehr aus dem Haus gehen - stell' Dir vor eine schöne partielle Kernschmelze am Rhein, die dann nach Monaten glimpflich ausgeht, da verdampft auch erstmal jedes hochsolide Dax-Depot, da dürften in der ersten Aufwallung sogar die deutschen Triple-A Anleihen in den Keller fallen.

Aber wie gesagt, würde BGB 762 dort gelten, würden die Banken solche Geschäfte trotzdem anbieten, bloß dann halt entsprechende Vorkehrungen treffen. Es wäre wirklich nötig, dass jemand das mal ausfechtet.


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