Ich halte die HelenFoundation-Methode daher fuer den logischen "Endpunkt" der Cortisol-Therapie ... (Pharmakokinetik) ..
... siehe ja hier.
Und zwar aus den genannten Gruenden.
D.h.: ein normales Arzneimittel. wird IMMER in "Schueben" verabreicht, bis auf die wenigen Faelle, in denen liegenden Patienten, bei Bewusstsein oder im (ggf. kuenstlichen) Koma, Infusionen verabreicht werden.
Wann immer es Abstaende zwischen den Einnahmen gibt, MUSS aufgrund des Massenwirkungsgesetzes zu einem "Schock" kommen!
Bevor ich das noch ein wenig vertiefe:
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Exkurs: Rationelle Ernaehrung
Der Pfadfinder geht morgens auf Wanderschaft. Die besorgte Mutter macht ihm drei "Fresspakete": eines fuer's Fruehstueck (weil der Jung' schon so zeitig aus dem Hause geht), eines fuer die Mittagszeit und ein Abendbrot.
Wenn der "Jung'" diese dann isst ... stopft er dann Mahlzeit 1 "einfach so" in sich hinein? Nein, selbst die wuerde er noch kauend ueber, sagen wir, eine halbe Stunde verteilt zu sich nehmen.
Jetzt hat die Mutter einen tollen Einfall: "Jung', komm' her: wozu das alles mitschleppen? Mach' mal den Mund auf ..." und -schwupps- der Jung' hat Morgen-, Mittag- und Abendmahlzeit intus. Nun kann er frohgemut auf Wanderschaft gehen.
Naechstes Jahr tritt die Mutter eine Vollzeitstelle an. Am Wochenende hilft sie auch noch aus. Das mit den Mahlzeiten fuer den Sohnemann ist nun zu einer echten Belastung geworden.
Aber Mutti hat eine glaenzende Idee: "Jung', mach' mal den Mund auf", sagt sie am Neujahrs-Morgen, "hier hast Du bis Silvester Dein Essen". und -schwupps- stopft sie ihm 3 x 365 = 1.095 Mahlzeiten in den Mund. Nun kann sie beruhigt auf Arbeit gehen ...
[Ende des Exkurses]
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Nun, man sieht schon, irgendwo muss man da Abstriche machen.
Wenn man manche Tierarten anschaut, dann essen die "den ganzen Tag". Unsere Einteilung in (meist drei) Mahlzeiten ist etwas kuenstlich und ernaehrungsphysiologisch nicht immer optimal. Drum ja auch diese Glyx-Index-Geschichten etc., oder der Rat "lieber fuenf kleinere" Mahlzeiten einzunehmen.
Alle, alle diese "Regimes" weisen auf ein grundlegendes Problem hin: die im obigen Beitrag verlinkte Saegezahn-Kurve.
Diese ist (fast) stets nicht ideal.
Und ueberall dort, wo es nicht nur mit einem "Voellegefuehl" abgeht, wie zu grosser oder zu hastig eingenommener Mahlzeit, aber um einen arzneilich wirksamen Stoff mit Nebenwirkungen, wird das kritisch.
Allopathische Arzneimittel sind praktisch nie optimal dosiert!!!
Den Satz darf jeder so oft lesen, wie er/sie will. Er stimmt.
Denn: wer sich die Packungsbeilage anschaut, stellt fest, dass da willkuerliche Wirkstoffmengen drinne sind. "Willkuerlich, CrisisMaven - was redst'n da wieder fuer 'nen Stuss? Hast Du ueberhaupt einen Schulabschluss?" [aus einer Leser-eMail
... ]
Natuerlich willkuerlich!!! (= "willentlich gewaehlt")
Oder wie kommt's, dass da immer "genau" 100mg Wirkstoff drin sind? Nicht 103,45 oder 92,36???
Fuer enen 70-kg-Mann, aber nicht fuer eine 89 kg schwere Frau???
Also erstmal: warum wird das ueberhapt so gemacht? Nun ja, Gott wuerfelt zwar nicht (meinte Einstein), aber der Pharmakologe oder Galeniker schon!
Denn JEDE Dosis "rund um die getestete" (!) ist willkuerlich!!!
Selbst wenn man das Gewicht des Patienten kennte, nuetzte das wenig. Wenn die o.g. 70 kg aus Muskel bestehen, oder aus Knochen oder aus ... Fett (ueberwiegend halt
), so aendert sich die Pharmokinetik des Wirkstoffs gewaltig! Und mit der unterschiedlichen Ernaehrungsweise nochmal!!!
D.h.: 100 mg auf nuechternen Magen bewirken ("vielleicht"!) die doppelte Reaktion als ... 150 mg auf vollen Magen. Oder auch umgekehrt. "Es kommt darauf an"!
Nun koennte man das ja so machen, dass man draufschreibt: "Fuer je 10 kg Koerpergewicht ein Tablette mehr ueber den Tag verteilt". Das waere pharmakokinetisch schon ein enormer Fortschritt!
Dann gibt es aber bei peroral verabreichten Arzneimitteln noch ein weiteres Problem: die Compliance.
D.h. ("to comply"- "den Auflagen entsprechen"), die Einnahme erfolgt fast nie zu den optimalen Zeitpunkten[/u]. Mal vergessen die Leute was zu nehmen und "holen das dann nach", indem sie mittags zwei Pillen nehmen, statt eine, weil ja die morgendliche fehlt, oder sie nehmen eine erst um zehn Uhr, weil sie verschlafen haben, statt um sieben Uhr frueh, dann aber um zwoelf Uhr schon wieder die naechste etc.
Man versucht das dann mit Formulierungen "zu den Mahlzeiten" einzugrenzen und eine "Eselsbruecke" zu schaffen - Erfolg, der Berufskraftfahrer faehrt "durch", und isst an dem Tag nur zwei Mahlzeiten. Usw. usf.
"Der Krieg ist nie zu gewinnen".
Aber aus dem Gesagten sollte klar geworden sein, dass Therapieregime wie "3 x 1000 Milligramm" NIE optimal sein koennen, sondern nur eine Notloesung.
Und dass eine auf das Individuum angepasste Dosierung (in der optimalisiert absoluten Hoehe!), verteilt auf "unendlich feine" Zeitraeume, allein das Optimum der Arzneimitteltherapie darstellen koennen. Alles andere ist notgedrungen "Pfusch" auf hohem Niveau! Pfusch, ja. Geht halt im Alltag nicht anders. Bleibt aber trotzdem, pharmakokinetisch gesehen, "Pfusch".
Drum halte ich die HelenFoundation-Methode fuer erwaegenswert. Ich kenne sie zwar nicht, aber was ich herauslese lautet: "Wir simulieren die Cortisol-Gabe der Nebennieren-Rinden".
Denn der Koerper macht den oben beschriebenen lebensgefaehrlichen (auf lange Sicht ist Arzneimitteltherapie IMMER lebensgefaehrlich!!!) "Saegezahnkurven-Mist" i.d.R. nicht - der Koerper dosiert infinitesimal fein, es sei denn ... der Mensch zwingt ihn zu Schreck-Reaktionen. Die Leber mag z.B. Komasaufen ebensowenig wie auf drei Stoesse verteilte Kopfschmerzmittel!!!
Und: "Die Leber waechst mit ihren Aufgaben!"
In diesem Sinne: Wohl bekomm's!
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Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
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