Geh mal auf einen heimischen Friedhof.
Unfug.
Kaum jemand stirbt an kaputten oder eitrigen Zähnen.
Heute. Früher ständig. Man nennt das Sepsis.
Ich kenne viele die
20 Jahre keine KV hatten.
Ich kenne hunderte Kernkraftwerke die mehr als 40 Jahre ohne Kernschmelze arbeiteten. Ich kenne Leute die über 20 Jahre rauchen und keinen Krebs haben. So lange alles funktioniert ist ja auch alles fein, nicht wahr?
Die erfreuten sich alle guter Gesundheit, trotz
einiger kaputter Backenzähne. I.d.R. kann man sowas selbst beheben (mit
einfachen Instrumenten) oder die Natur nimmt ihren Lauf -> Zahn fault ab,
zerbricht, fällt aus, Zahnfleisch wuchert über den Rest. Rede mal mit
Obdachlosen und durch das soziale Netz Gefallenen.
Warum habe ich noch nie einen Obdachlosen jenseits der 70 gesehen?
Aber jetzt mal unpolemisch:
Ich hatte vor ca. 7 Jahren das Vergnügen Menschen im Urwald Südostasiens kennen zu lernen, die exakt NICHTS hatten. Kein Strom, keine Medizin, nicht einmal echten Ackerbau. Sie lebten von dem, was der Urwald um sie herum hergab. 100% Natur. Sozusagen ein Role Model für Dich.
Und in der Tat! Sie sahen alle beeindruckend fit und gesund aus. Keine kranken Alten, keine Brillenträger, keine Übergewichtige oder Behinderte. Sie arbeiteten kaum, waren bester Laune und machten einen rund um zufriedenen Eindruck. Paradiesisch, möchte man meinen.
Es war aber im Grunde nichts anderes als das Ergebnis eines knallharten natürlichen Eugenikprogrammes, das da abgelaufen ist. All die Kranken und Behinderten, die man in unseren Breiten antreffen würde, waren dort bereits der natürlichen Selektion anheim gefallen. DAS ist die Alternative zur Technogesellschaft - Perfektion durch Selektion. Gnadenlos. Dazu - absolute Abhängigkeit von den Launen der Natur. (Schlechte Ernten, Naturkatastrophen, Seuchen)
Wenn ich nun die Krankheiten meiner Kindheit rekapituliere, dann weiss ich, dass ich dort bereits als Säugling von der Natur ausgesiebt worden wäre. Überleg mal - Du vielleicht auch?
Schlecht für mich und Dich aber kein Problem für die Population - die Frauen haben jedes Jahr ein neues Kleines im Bauch - denn Verhütung gibt es nicht. Und ein oder zwei von den 20 Geburten werden es schon schaffen, der Rest wird verscharrt ...
Ist es das, was Du willst?
Und an "lächerlichen Infektionskrankheiten" ist in meinem Bekanntenkreis
noch niemand gestorben.
Weil Deine Bekannten im Falle des Falles Antibiotika reingeschoben bekommen. Besuch mal einen heimischen Friedhof und sieh die das Sterbealter der Leute bis ca. 1955 an. Da siehst Du sehr schön wie die "lächerlichen" Infektionskrankheiten wüteten. Menschen sind damals oft bei bester körperlicher Konstitution binnen Tagen an Infektionen vulgo "Lungenentzündung" gestorben. Unsere Friedhöfe sind voll mit den "kurzen schweren Erkrankungen".
Von viralen Infektionen wie Polio, Pocken, Masern die wir mittlerweile dank Impfungen faktisch besiegt haben rede ich erst gar nicht!
Und selbst wenn - wäre das so schlimm, wenn man die "Natur" walten
lässt? - Beugt schon einer Überbevölkerung vor.
Dann fang bei Dir an! Als Mitteleuropäer lebst du ohnehin in einem vollkommen übervölkerten Habitat. Weg mit Dir! Oder sollen nur die anderen verrecken?
Ausserdem ist diese
Argumentation müßig, denn die Menschheit wird ohnehin eines Tages durch
eine "lächerliche Infektionskrankheit" oder ein Virus erheblich dezimiert
werden. Das wird weder Technologie, noch Zivilisation noch Jesus himself
aufhalten.
Extrem substanzloses Argument. Ich denke die Wahrscheinlichkeit, dass genau das passiert ist eben dank Forschung und Fortschritt geringer denn je. Überlege einmal, wie man im Unterschied zum 14.Jhdt heute mit einer Pestepidemie umgehen würde. Alleine weil man schon die Mechanismen von Krankheiten so viel besser versteht. Ebola ist ein schönes Exempel. Wo tritt es auf? Wo wird es besiegt?
Man hat ja selbst heute nur noch stumpfe Waffen gegen Grippe
oder oft wirkungslose Antibiotika gegen "lächerlichen
Infektionskrankheiten". Trotz aller "Fortschritte" in der Medizin. Diese
Bakterien und Viren gab es lange vor dem Menschen, und sie wird es lange
nach dem Menschen noch geben.
Natürlich. Wenn Du Antibiotikaresistenzen ansprichst - ja, die gibt es, und es gibt sie, weil Antibiotika gottlob eingesetzt werden und die Evolution der Bakterien eben weiter geht. Ich möchte nicht erleben, was los ist, wenn uns keine Antibiotika mehr zur Verfügung stehen. So lange aber geforscht wird, werden auch neue Antibiotikaklassen entwickelt werden. Da bin ich sehr zuversichtlich. Sollte das nicht mehr funktionieren bleiben immer noch andere Mittel. Z.B. Phagen die zwar mühsamer zu handhaben sind, aber ebenso wirksam und obendrein selbst evolutionieren.
Also, sehr gut. Wann beenden wir den technischen Fortschritt? - Von mir
aus kann's gleich los gehen. Da die Natur in diesem System ohnehin restlos
zerstört werden wird, ist es wohl besser, wir beenden die Sache lieber
jetzt sofort![]()
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Hach, wie romantisch. Die nächste Spezies wartet schon die Welt zu übernehmen und zu zerstören. Thats the game.
keiner von uns will
ernsthaft mit einem Steinzeitmenschen tauschen, das sind romantische
Träumereien.
Und woher weißt du das, dass es "keiner von uns will"? - Kennst du alle
Forenteilnehmer mit ihren Wünschen und Vorstellungen persönlich?
Ich hatte, wie oben angeführt, sanfte Einblicke in so eine Lebensform. Das ist exakt so lange schön, so lange es nicht kalt wird oder die ersten Wehwehchen auftauchen. Dann wird es zur Hölle auf Erden. Was die Menschen wollen ist Steinzeit erfahren, so lange es lustig ist, aber bei der ersten ernsthaften Unbill zieht man dann eben doch das 21.Jhdt vor.
Nebenbei: vielleicht würde auch kein Steinzeitmensch mit uns tauschen
wollen. Das sind dann zivilisationsverklärende Träumereien![]()
Die Steinzeitmenschen wollten und wollen zumeist sofort (siehe Cargo Kult). Wir wollen es nur nicht wahrhaben, weil wir ab dem Zeitpunkt, an dem wir die Natur gebändigt hatten, der Idee vom "Edlen Wilden" und der "schönen Natur" nachträumen. Und wenn der Edle Wilde dann unseren sentimentalen Idealen nicht entspricht, sind wir enttäuscht. Es ist das Selbe wie der romantisierende Exotismus, der alle anderen Kulturen unkritisch verklärt und uns in Europa wieder achaische Dummheiten bescherte, die wir längst überwunden glaubten.