Vielleicht war die Charade nötig?
Hallo Silke,
ich denke, dass man erst gar nicht an die Macht kommt, wenn man die Leute nicht glauben macht, dass man ein verlässlicher "Mitspieler" ist.
Ich frage mich immer, ob das heute mit Teamplayer gemeint ist, dass man Dinge mitmacht, die vielleicht nicht ganz astrein sind. In meiner Laufbahn habe ich nämlich nie erlebt, dass das, was gemein hin gefordert wird - Ecken und Kanten haben, Querdenker sein, aber im Team spielen... wirklich stimmt oder Erfolg verspricht.
Vielleicht war es wirklich nötig, die Dinge so anzugehen, wie Putin es getan hat, um überhaupt in eine Position zu kommen, dass er etwas ändern konnte. Vielleicht hat er auch erst später Skrupel entdeckt oder ein Gewissen entwickelt.
Jedenfalls sprechen die Zahlen am Ende für ihn. Er hat die Staatsverschuldung runter gefahren, das BIP rauf, die Löhne rauf... wir alle kennen dank Bernadette die Grafik in- und auswendig. ;)
Und eigentlich sollte ihm das ukrainische Volk dankbar sein, denn wenn es in Moskau Korruption einem reißenden Fluss gleicht, dann sprechen wir im Falle von Kiew von einem sehr, sehr tiefen Ozean! Und wenn das in der Ukraine so weiterläuft, dann erlebt die Ukraine nichts anderes, als ein russisches Jelzin-Erbe, ohne dass jemand sich berufen fühlt, für die Bürger die Kartoffeln aus dem Feuer zu holen!
Putin selbst mag etwas auf die Seite geschafft haben. Ich denke mal, dass man so etwas tun muss, wenn man sich die westliche Hochfinanz zum Feind macht. Da muss man ganz sicher vorsorgen... in gewisser Weise.
Mich interessiert derzeit nur, wie Putin lebt und was er tut. Und da kann ich - gemessen an seinen Erfolgen und Taten - nichts sehen, was mich massiv stört. Da fallen mir reihenweise andere Leute ein, die ich eher verurteilen würde.
Gruß
stocksorcerer