Zur Motivation der Attentäter vom 20.Juli
Ich habe Verständnis dafür, wenn Stauffenberg sich nicht zum Selbstmordattentäter machen wollte, das kann von niemand verlangen (und man sollte es grundsätzlich prima facie erstmal nicht glauben, siehe 9/11)
Dass der Anschlag daneben gegangen ist, finde ich auch an sich nicht schlimm. Der Versuch ist an sich anerkennenswert.
Schlimmer finde ich die Mängel in der Organisation - wobei ich bloß oberflächlich informiert bin, es soll da verpasste Termine gegeben haben etc.
Naiv finde ich es, dass sie sich mit dem Kriegsgegner in Verbindung gesetzt haben. Man hätte voraussehen können, dass England nicht an einem Kriegsende interessiert war, sondern auf vollständige Zerstörung Deutschlands setzte. Auch ohne die Verschwörungstheorie, dass Hitler selber ein Agent der Briten war, hätten sich die Putschisten denken können, dass die Briten Hitler heimlich konkret über den Anschlag informieren.
Und außerdem sollte man sich mal klarmachen, wer die Putschisten waren: es waren vor allem Grundgrundbesitzer aus dem deutschen Osten. Die drohende Annektion des deutschen Ostens muss damals schon ein Gerücht gewesen sein. Aber zu dem Zeitpunkt waren die Russen noch nicht so weit westlich vorgerückt - diese Karte zeigt das:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/44/BagrationMap2.jpg
Das heisst, man hätte es da noch retten können, die Zeit drängte aber.
Die wichtigste Motivation der Attentäter war also die Erhaltung ihres Besitzes. Verständlich, aber als Helden sollte man sie nicht feiern.
Mit den Maulwürfen, das habe ich nicht verstanden. Wessen Maulwürfe mit welcher Funktion wo?
Bernd Borchert