Wir sind das Volk (und wollen es auch bleiben). Nachdenken über die blinden Flecken in Deiner Denke...

Bernadette_Lauert, Donnerstag, 05.02.2015, 11:57 (vor 3661 Tagen) @ Zarathustra3940 Views
bearbeitet von Bernadette_Lauert, Donnerstag, 05.02.2015, 12:40

Nichts gegen gesellschaftliche Utopien und warum nicht über "die Überwindung des Staates" nachdenken.
Aber dann bitte auch die Fallstricke auf dem Radar haben:
Im jetzigen System tritt überall dort, wo man "den Staat überwunden hat" die Konzernwirtschaft in die Lücke.
Du überwindest den Staat im Bereich Infrastruktur -> Dann gehören und organisieren die Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Strominfrastruktur, Bildung, Rechtsprechung und irgendwann die komplette Alltagswirklichkeit die Konzerne dieser Welt. Jedes Machtvakuum wird gefüllt.
Schaffe die falschen Teile des Staates ab, dann hat beispielsweise eine Stadt die Infrastruktur nicht mehr unter ihrer Kontrolle.
Die großen Zusammenhänge hier erklärt vom Macro-Analysen Dr. Pitz:

https://www.youtube.com/watch?v=dT0TqOISV5Q

Abgesehen davon: Den Staat komplett abzulehnen würde auch bedeuten, Staatsgrenzen abzulehnen. Ich denke PEGIDA zeigt, dass Überfremdung bereits in kleinen Dosen an der Volksseele nagt.
Was wären das erst für Völkerwanderungen, würden wir unsere Staatsgrenzen aufgeben? Das Volk wird das nicht wollen; sie wollen eher kontrollierte Zuwanderung wie in Kanada, Australien oder der Schweiz.

An den Punkten, wo die Bürger mit ihrem Staat unzufrieden sind, liegt das häufig sogar an den Auswirkungen, die von dem Gift herrühren, das entsteht, wenn man an den falschen Ecken den Staat durch rein monetäre Imperative ersetzt.

Klingt jetzt völkisch, aber: Solange das Deutsche Volk zurecht sagt: "Wir sind das Volk!", will es sich in einem gemeinsamen Staat organisieren.

Dass unser Staat in einigen Bereichen nicht anständig funktioniert hat mit fehlender Souveränität, gesellschaftlichen Verblendungserscheinungen, der Regulierungswut an den falschen Stellen und Fehlern in der angelsächsischen Bankenaristokratie zu tun, die unseren Systemrahmen bildet.

Das war jetzt eine kurze Betrachtung der monetären Mächte, die Machtvakuum füllen, wenn staatliche Strukturen "überwunden" werden.

Auf einer anderen Ebene sind es andere Staaten, die gerne einspringen.
Schau Dir mal folgendes Video an, es zeigt Dir wie schnell ein Machtvakuum ausgefüllt wird: https://www.youtube.com/watch?v=TMcpkxpkv6g

Solange es keinen Frieden gibt und vor allem, solange es da ein Imperium gibt, das die Welt mit Krieg überzieht, um den Bedarf von 90 Mio. Barrel Öl pro Tag so sicherzustellen, dass die eigenen Konzerne davon profitieren (IMK und Ölwirtschaft), stärkt der Kampf zur Staatsabschaffung die falschen Kräfte.

Die Zeit staatenloser Utopien ist daher noch nicht gekommen. Staatszersetzung an den falschen Stellen würde in der aktuellen Zeit ein Machtvakuum für andere imperiale Staaten und Konzerne schaffen, die uns eh schon zunehmend fremdbestimmen. TTIP wird der nächste Schritt...

Gruß, Bernadette

P.S. Das heißt natürlich nicht, dass ich mit der jetzigen Demokratie und Staatsform komplett einverstanden und glücklich bin. Aber da es Bereiche gibt, in denen man nicht darauf verzichten kann (z.B. Rechtsprechung, innere Sicherheit, äußere Sicherheit, Infrastruktur, Schutz von Bürgerrechten gegenüber Konzernen und anderen Machtgebilden) bleibe ich da bodenständiger im Denken. Die Konsequenzen der Kampfziele einer Bewegung in der realen Welt muss man schon auch bedenken. Daher gilt es jetzt staatliche Strukturen dahingegend zu verbessern, dass Gesellschaft und Wirtschaft gedeihen können. Eine Lawinenrevolution, die alle staatlichen Strukturen hinwegfegt würde zu Somalia-Verhältnissen führen: Die Macht der Privatarmeen bestimmt den Herrscher. Wir sehen das doch auch in der Ukraine, wo Oligarchen mit Söldnern agieren.


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