Take the money and run... where? And do WHAT with it?
Hi Ankawor.
Im Freundeskreis wurde ein Altbau mit großem Grundstück in einer
Großstadt in gutem Viertel geerbt.
Deutschland nehme ich an?
Und ich wurde um Rat gebeten, warum
auch immer" />
1. Haus für möglichst viel möglichst schnell verkaufen
Was dann mit dem Geld tun? Vor lauter Angst vor dem Tod sterben und bei Negativrendite einfach liegen lassen? Geht das nicht besser?
oder
2. Haus abreißen, Darlehen aufnehmen, mehrere Häuser auf dem großen
Grundstück bauen, später verkaufen oder vermieten.
Klingt nach einem möglicherweise durchaus vernünftigen Plan, wenn sich die Erben organisatorisch in der Lage sehen ein solches Bauvorhaben als Bauherren zu begleiten.
[Edit: Ich persönlich bin ja Altbau-Fan... Deshalb würde ich mir die Bausubstanz sehr genau anschauen ob denn ein Abriß zwingend erfolgen muss. Das nur noch als Ergänzung.]
Die Lage scheint offenbar phantastisch zu sein, das ist freilich Kriterium No.1. Dennoch sind immer noch einige Entscheidungen zu treffen, die sich nicht unerheblich auf den Gesamterfolg auswirken (Wahl der Größe und Lage der Gebäude, sonstige Architektur, Baumaterialien, Frage der Dämmung mit Schrott-Dämmstoffen oder Naturprodukten, Allergiker...)
Da ich gelegentlich im Freundeskreis (vergeblich) auf die Gesamtlage
hinweise, dass mehrere Krisen am Horizont lauern, von Finanzkrise über
EU-Zerbröseln bis heißen Krieg in Europa, neige ich dazu, Punkt 1 zu
empfehlen.
Ich verstehe das sehr gut.
Wenn man damit rechnet, dass die Rechtssicherheit, das heißt die Möglichkeit private Verträge erfolgreich einzugehen, wegfällt, dann hat man freilich - berechtigte - Angst vor so einer Investition. Aber in dieser Lage muss man sich dann freilich weiter fragen: wenn ich damit rechne wohin gehe dann ich und wohin soll ich mit meinem Geld?
Die Unternehmen in der Eurozone haben ja nicht deshalb rund 3000 Mrd. € Cash auf der hohen Kante, weil das Investitionsklima gerade so phantastisch ist...
Würde mich mal interessieren, wie das die Experten hier sehen.
So oder so ist den Erben ganz grundsätzlich zu empfehlen in ihrem Umfeld darauf hinzuwirken, dass die Rechtssicherheit, bzw. die Gesellschaft als Ganzes, eben gerade nicht zusammenbricht. Mammutaufgabe für einen Einzelnen? Ja, sicher. Aber glaubt bloß nicht, dass die eigenen Entscheidungen grundsätzlich gänzlich ohne Einfluss darauf bleiben. So viel dazu nur am Rande.
Vielleicht sind die Erben auch gar nicht prinzipiell von Investitionen, sondern nur von Investitionen in den überhaupt recht aufgeheizten Immobilienmarkt abgeneigt. Das heißt vielleicht wäre eine Möglichkeit die Immobilie zu verkaufen (und das skizzierte Szenario: Abreißen, Bauen, Vermieten, ... jemand anderem als Option zu überlassen) und die Erlöse beispielsweise in eine Art europäische VC-Gesellschaft zu verwandeln und junge aufstrebende, aber hoffnungslos unterkapitalisierte Unternehmer/Unternehmen (bei denen liegen die 3000 Mrd nämlich nicht herum) zu finanzieren. Wer weiß?
Die Bandbreite der Möglichkeiten ist sehr groß. Für mit die schlechteste halte ich: sell and run, und während des Rennens erst festzustellen, dass man nicht weiß wohin man rennen soll.
Beste Grüße
--
BillHicks
..realized that all matter is merely energy condensed to a slow vibration – that we are all one consciousness experiencing itself subjectively. There's no such thing as death, life is only a dream, and we're the imagination of ourselves.