Immer mehr Verschwörungsparanoia sucht das Forum heim
Halllo pigbonds,
Währungen und Finanzen und auch der Standort "Schweiz" sind für mich
aktuell sehr interessant. Deshalb mal wieder ein Beitrag von mir.Ich weiß nicht, ob dein Beitrag zu diesem Thema auch in deinen
Propaganda-Auftrag fällt. Falls ja, sieht man wie Propaganda genau wirkt.
Hallo Morpheus
Ich glaube nicht, dass Dein Beitrag zu diesem Thema auch in einen Propaganda-Auftrag fällt; vermutlich glaubst Du tatsächlich, was Du da @pigbonds unterstellst. Bist auch nicht der Einzige, der ihn mit verschwörungsmystischen Unterstellungen diffamiert. Hier wird es mit jedem Tag, der ins Land zieht, ein wenig paranoider.
Every year, the market price of his house is up 20%. Many homeowners
might
consider borrowing money against their houses. They spend this money
freely.
Suppose a house goes up in price from $100,000 to $1,000,000 in a little
over
a decade. Unfortunately, the debt owed on the house goes up
proportionally[/b].[/i]
Nein. Geschuldeter Betrag bleibt gleich. Worauf der Autor wohl
anspielt,
ist, dass das Haus für den Konsum ständig weiter beliehen wird.
Ja, genau das schreibt er doch auch. Wenn die Leute durch den gestiegenen
Wert neue Hypotheken gegen den höheren Wert aufnehmen und dieses Geld
verkonsumieren.
Was halt nicht der Realität entspricht. Die wenigsten Schweizer stocken ihre Hypothek auf, wenn der Wert des Hauses ansteigt. Wir sind hier nicht in den USA wie dieser Komiker eines Professors, der diesen weltfremden Artikel verfasst hat.
Finde den Fehler, z.B. hier:By law, payment is deemed made when the debtor pays in
currency—i.e. francs in
Switzerland[/b]. However, the franc is the very liability of the SNB
that we’re
discussing. How can the SNB pay off its franc liabilities using its own
franc
liabilities as means of payment?[...]
However, it can service its debt. For example, the Federal Reserve in
the U.S.
pays interest on reserves. Indeed, the bank must service its
debts. It would be
a calamity if a payment is missed, if the central bank ever
defaulted.[/i]
SNB entscheidet frei, ob sie Zinsen auf Einlagen zahlt oder Zinsen
verlangt. Sie kann also
an den Einlagen auch verdienen.
Hier lenkst du geschickt vom Thema ab. Es geht gar nicht um irgendwelche
Zinsen. Es geht darum, wie das „frische Geld“ der SNB entsteht, mit dem
sie dann die Euros aufkauft. Und die Aussage ist, dass dieses frische Geld
als Verbindlichkeit der Bank in den Büchern steht. Da steht auch, dass sie
ihre Schulden eben nicht tilgen kann, in dem sie durch weitere Verschuldung
neue Franken in die Welt setzt.
Seit wann tilgen Staaten und Zentralbanken?
Sie kann die Schulden nur tilgen in dem sie
Assets verkauft und Franken einnimmt und diese eingenommen Franken dann
gegen die Schulden verrechnet und diese damit verschwinden.
Ja, und wo ist das Problem? Sie muss nur dann tilgen, wenn das Vertrauen in die Währung sinkt und diese demzufolge fällt. Dann steigen aber die Werte ihrer Assets und damit tilgt sie dann, wie @pigbonds bereits darlegte.
(Exkurs: Die FED ist in einer ganz anderen Position als die SNB, die
Frankenscheine sind keine Obligationen des Bundes, nur die CHF-Münzen
sind es - anders die FED: die
Dollarscheine
(FED-Notes) sind sowohl "liabilities" des FED und "obligations" des
Treasury. FED, SNB oder
EZB können nicht miteinander verglichen werden, das sind völlig
unterschiedliche Systeme.)
Es handelt sich weiterhin um eine reine Ablenkung deinerseits. Der Bund
kommt in dem Artikel nicht einmal vor. Es geht mMn ausschließlich um die
Zentralbank und ihre Schwierigkeiten.
Das ist dann eben eine verengte Sicht, wenn man den Staat bei diesen 'Schwierigkeiten' ausblendet, und deshalb hat ihn @pigbonds miteinbezogen.
So funktioniert Propaganda. Das lese ich auch in deinen anderen Beiträgen
in vergleichbarer Form. Hier ist es nur so offensichtlich und für jeden
leichter nachvollziehbar als sonst.
Für jeden? Sprich' bloss nicht für mich!
Und dann wird sie doch noch einmal bestätigt. Warum sollen sich diese
Investements denn rentieren?
Weil sie es tun an einem der wettbewerbsfähigsten Standorte; ansonsten sie nicht getätigt würden.
Das sieht man ja. Die Schweiz ist keine Fiktion.
Was der Autor des Artikels aber eher grundsätzlich erklären will, ist
die Schwierigkeit sein Geld sinnvoll zu investieren und das gilt auch für
die ZB/SNB und darin lässt sich kein Fehler erkennen.
Doch, zuhauf, weil das System mehrfach rückkoppelnd funktioniert und nicht in dieser simplifiziert-linearen Art und Weise.
Es gilt aber, wie im
Artikel detailliert dargelegt wird, auch und insbesondere für alle, die
ihr Geld jetzt in die kleine Schweiz tragen.
Das ist nichts neues.
Vorher befand sich das Geld im
viel größeren Euro- oder Dollar-Raum. Dort gibt es reichliche
Möglichkeiten für Investitionen. In der kleinen Schweiz sieht das ganz
anders aus.
Jedenfalls wird es investiert und mit der getätigten Investition dann auch produziert. Von irgendwo her müssen ein über dem EU-Niveau liegendes Wirtschaftswachstum und Produktivitätsniveau samt daraus resultierendem Handelsbilanzüberschuss schliesslich herkommen.
Finde den Fehler:
For example, imagine owning a 10-year bond that pays 250 basis
points. To finance it, you borrow at 25 basis points.
Well, now imagine your financing cost rises to 400 basis points. For
every dollar worth of bonds you own, you lose 1.5
cents per year. This problem can also afflict the central bank
itself.[/i]
Sobald das Vertrauen in die SNB und den Franken sind, weil die SNB so
grossen Verluste einfährt, sinkt der Franken und damit
entstehen Aufwertungen im Devisenstand. Auch hier wieder, der Autor ist
ein Ami, der davon ausgeht, dass die SNB wie sein Ami-System
funktioniert - tut die SNB aber nicht.
Der Autor will meiner Meinung nach auf ein Liquiditätsproblem der ZB
hinweisen.
Klar gibt es Aufwertungen bei den Assets, die in Fremdwährungen
vorliegen. Die erlauben es bei Liquidierung, natürlich eine Zeit lang den
negativen Cashflow auszugleichen.
Die SNB hat keinen negativen Cash-Flow. Den hätte sie bloss in jenem weltfremden Szenario dieses Professors, doch das ist weit weg.
Die Asset müssen aber eigentlich zur
Tilgung der aufgenommen Schulden eingesetzt werden und nicht für den
laufenden Konsum in Folge von negativen Zins-Differenzen.Und das mit der Abwertung des Franken ist eben so eine Sache. Wenn der
Franken stärker abwertet, kann es dazu führen, dass es zu Kapital-Abzug,
einem Bank-Run, kommt und der wäre nicht lustig.
Bevor es in einem der wettbewerbsfähigsten Länder zu einem Bankrun kommt, kommt dieser zuerst bei den andern.
Der kann schnell zu einer
Abwertungs-Spirale führen, wie das bei Entwicklungsländern auch immer der
Fall war und ist.
Dem könnte die SNB dann mit Zins-Erhöhungen begegnen, was aber wiederum
dazu führen würde, dass sämtlich Franken-Bonds erhebliche Wertverluste
drohen, was wiederum einen massenhaften Verkauf von diesen Bonds auslösen
kann.
Dieses Problem ist global und betrifft andere Länder genauso.
Dieses Dilemma der SNB ist doch gerade der Punkt. Die Schweiz ist extrem
klein und es gibt seit Jahrzehnten zu viel fremdes Geld dort.
Ja, eine Ueberfremdung des Geldes und nicht nur der Bevölkerung.
Darum geht es der Schweiz auch seit Jahrzehnten wirtschaftlich so lausig. Das hat halt alles seine Logik.
Finde den Fehler:
I do not see any way out for the Swiss National Bank and the franc,
within the system of irredeemable paper money. However,
unless the SNB can get out of this jam, the franc is doomed. I can’t
predict the timing, but I believe the fuse is lit and
the powder keg could go off at any time.Gleich mehrere Fehler, i) die SNB will nicht "aussteigen", denn das
würde
das System ja beenden. Der Auftrag der SNB ist das
Gegenteil, nämlich das System am laufen zu halten. ii) der selbe
Fehler
wie oben, der Autor sieht riesige Verluste auf die SNB
zukommen, die den Franken enorm schwächen - doch die SNB ist
vollgeladen
mit Devisen wie kaum jemand auf dieser Welt - sie
würde so unvorstellbare Frankengewinne ausweisen, was dann die These
des
Autors ad absurdum führt.
Ja, sie ist vollgeladen mit Devisen, denen aber wie oben mit dem
Hausbeispiel aufgezeigt die entsprechenden Verbindlichkeiten gegenüber
stehen. Aktuell sind es durch die Aufwertung des Franken deutlich mehr
Verbindlichkeiten, als es den Assets entspricht.Diese Devisen kosten bei negativen Zinsen, sie bringen keine Erträge und
bei steigenden Zinsen bedeuten sie Wertverluste.
Die Devisenanlagen generieren aber keine negativen Zinsen, sondern durchaus positive.
Der massenhafte Kauf
dieser Bonds hat durch die starke Nachfrage sowohl in der Schweiz als auch
in Europa zu sinkenden Preisen und so zu einer starken Drückung der Zinsen
beigetragen. Dieser Druck verkehrt sich aber mit einer Verkaufswelle der
SNB in das Gegenteil, wie oben aufgezeigt.
Es gibt keine Verkaufswelle.
Jetzt hat die SNB bereits starke Verluste durch die Aufwertung des Franken
erlitten. Im Ausstiegs-Szenario wird sie starke Verluste durch Zinsanstieg
haben und wenn sie einfach nur weiter macht hat sie laufende Verluste durch
Zins-Differenzen.
Ein Ausstiegs-Szenario ist denkbar für den Fall, dass der Franken abwertet, und in diesem Fall macht sie dann Devisengewinne beim Verkauf.
Finde den Fehler:
One day, a bankruptcy will happen. Soothing voices will assure us it
was unexpected.Bankrott kann nur in CHF geschehen und zwar, wenn der Franken hart ist.
Dies wäre eine unsichere Situation, weil eine ZB schlecht
mit normalen Unternehmen verglichen werden kann, aber wie soll man sich
das vorstellen: der Schuldner geht bankrott aber seine
Schuldscheine geben im Markt nicht nach?
Was der Autor beschreibt wäre keine Marktreaktion sondern eine offene
oder verdeckte politische Entscheidung. Möchte man in den EURO,
dann wäre ein solcher Bankrott eine elegante Hintertür.
Nein, es geht darum, dass dieser Bankrott völlig absehbar war.
Schön, wann soll er denn kommen?
Das sollte
doch durch meinen vorstehenden (und aus dem Artikel nur übernommenen)
Abschnitt klar geworden sein.
Mir nicht.
Finde den Fehler:
Somewhere in the midst of this, people will turn against the franc.
Today, it’s arguably the most loved paper currency. However, I
don’t think it will take too many capital losses in Switzerland,
before
there is a selling stampede. The currency will fall to zero,
in a repeat of a pattern that the world has seen many times
before.[/i]Das sei viele Male zuvor so gelaufen? Kann mir bitte jemand VIELE
Beispiele nennen, wo Staatsanleihen eines Landes über so lange Zeit
negative Renditen gebracht haben?
Das steht doch selbst in dem Artikel. Die SNB hat seit 20 Jahren negative
Zinsen und davor waren es 0,21%. Jetzt mal ein Zitat von mir:
Ich unterstelle Dir keine bezahlte Propaganda, aber Du hast keine Ahnung. Wie man so einen Unsinn glauben kann, ist mir ein Rätsel. Die SNB hat bestimmt nicht seit 20 Jahren negative Zinsen, sondern erst seit kurzem.
Artificially low interest in Switzerland is causing rising risk and, at
the same time, falling returns.
The Swiss situation is truly amazing. One has to go out to 20 years to
see a positive number for yield—if one can call 21 basis points much of a
yield.
Den Satz verstehst Du offensichtlich nicht.
It’s not only pathological, but terminal. This is the end.
Ja genau. Die Schweiz geht als erste über den Jordan, und das erst noch dank dem Herr Jordan.
Weltfremder geht's wohl nicht.
Ich bin zwar wie Grübel auch der Meinung, dass man diese 300 Milliarden besser hätte investieren können, aber das Ende bedeutet dies nicht einmal ansatzweise.
In Switzerland, there is hardly any incentive remaining to do the right
things, such as save and invest for the long term. However, there’s no
lack of perverse incentives to borrow more and speculate on asset prices
detaching even further from reality.[/i]Das führt doch gerade dazu, dass investieren in der Schweiz so schwierig
ist. Dass es so viele Fehl-Investitionen gab.
Komisch, wie aus lauter Fehlallokationen derart riesige Leistungsbilanzüberschüsse infolge Wettbewerbsfähigkeits-Ueberschuss erzielt werden.
Das führt auch zu der
Export-Stärke und den Firmen die sich dort ansiedeln. Worauf Zara immer
stolz verweist.
Auf so eine Groteske würde ich nie hinweisen, und schon gar nicht stolz. Export-Stärke kommt von Wettbewerbsfähigkeit. Was aus Fehl-Investitionen und Fehl-Allokationen resultiert, sehen wir in Griechenland oder in den USA: riesige Zwillingsdefizite.
Bei niedrigsten Finanzierungskosten rechnet sich viel, was
sonst eigentlich nicht geht.
Wenn die Zinssätze halb so hoch sind und die Investitionskosten dafür doppelt so hoch, dann sind die Finanzierungskosten nicht tiefer.
Z.B. erlaubt es viel höhere Gehälter, als in
anderen Ländern mit normalen Finanzierungskosten darstellbar sind.
Hohe Produktivität erlaubt hohe Löhne. Tiefe Produktivität erlaubt tiefe Löhne. Ausser, man gönnt sich dennoch hohe Löhne, wie in GR, dann gibt's daraus ein Debakel, und dies eben früher als bei den anderen.
Mit
steigenden Zinsen in der Schweiz kommt das gesamte dort seit Jahrzehnten
aufgebaute Wirtschaftssystem in massive Schwierigkeiten.
Ein globales Problem, das die Wettbewerbsunfähigsten zuerst trifft; siehe PIGS.
Also was habe ich nicht verstanden? Der Franken soll, wie der Autor
weiter
oben schreibt, praktisch wertlos werden, doch wenn die SNB
ihre Devisen verkaufen will, dann würde sie kaum Franken zurück
kriegen?
Mannomann!
Ja, steht doch alles in dem Artikel und ich habe es noch einmal zusammen
gestellt.Die SNB hatte aktuell bereits starke Verluste aus der Franken-Aufwertung.
Diese wird sie wohl auch teilweise realisiert haben bzw. aktuell noch
realisieren, weil sie von der Konzentration auf überwiegend Euro-Assets
kommend eine bessere Streuung erreichen will.Weitere Verluste ergeben sich aus dem laufenden Geschäft, weil viele
dieser Assets inzwischen keine Rendite mehr abwerfen sondern Geld kosten
und sich insgesamt so oder so aus der Fristentransformation laufende
Verluste ergeben.Am Ende kommen beim Verkauf der Assets weitere Verluste aus einem
entstehenden Zins-Aufwertungs-Druck hinzu.
Wenn die Welt dies in größerem Maße versteht, wird man doch lieber
sichere Parkplätze für sein Geld suchen, als ausgerechnet die Schweiz.
Ganz schön dumm, diese Oligarchen und ausländischen Investoren. Wenn die erst mal verstehen, dann gehen sie....
Ja, wohin bloss?
"Am Ende kommt das Ende", doch die SNB versucht es hinauszuschieben.
Friss
oder stirb - wieso frisst man noch, wenn man dereinst sowieso stirbt?
Das Motto der SNB lautet eben anders: "Wieso soll man sterben, wenn man
leben kann? Sterben tut man dann sowieso."
Lieber pigbonds, es kann sein, dass du schlicht weg gar nichts verstanden
hast. Wenn dies so wäre, frage ich mich, warum du dann so auf den Artikel
eingestiegen bist.Insbesondere die aufwändige Gestaltung deines Beitrages macht mich
stutzig. Die professionelle Demontage eines Artikels, der für mich
insgesamt logisch aufgebaut ist und alle Fakten und Entwicklungen richtig
dargestellt, ist beeindruckend.So etwas macht man nicht, wenn man in der Sache gar nichts versteht. Dann
schreibt man lieber gar nichts. Bei deinen sonstigen Beiträgen, kann ich
den Propaganda-Auftrag nur vermuten. Hier wird er offensichtlich und die
Professionalität deiner Arbeit für mich erkennbar.
Dir ist offenbar nicht mehr zu helfen.
Denn selbst, wenn ich oder der Autor völlig falsch liegen sollten, ist
deine Argumentation immer noch tausendmal schlechter. Weil du eben
keinesfalls auf die möglicherweise tatsächlich vorhandenen Fehler
eingehst, sondern professionell Randthemen aufbauschst, Scheinargumente
bringst, in dem du die vorgetragenen Argumente geschickt in andere
Zusammenhänge rückst. So genau sieht professionelle Propaganda aus.
Aber zurück zum Thema Schweiz. Worauf wird es aus meiner Sicht hinaus
laufen?Die Schweiz wird in einer Nacht-und-Nebel-Aktion den Euro einführen
(müssen). Damit wird die Schweiz von Europa gerettet mit allen
Konsequenzen für das Schweizer Wirtschaftsmodell.
Und wenn sie nicht gestorben sind ....
So, jetzt würde ich mich über eine echte inhaltliche Diskussion freuen.
Ja, das wäre gescheiter gewesen als Diffamierung.
Habe aber nach wie vor kaum Zeit selbst zu antworten. Vielleicht liegen der
Autor des Originalbeitrages und ich ja doch völlig daneben.
Aha ....
Ich denke das Thema ist nicht ganz so unwichtig, wie es die bisherige
Beteiligung hier - nach Pigbonds gut gemachten Killerbeitrag - vermuten
lässt.Grüße
Morpheus
Grüsse, Zara