E-X-A-K-T - Die Notwendigkeit der Macht-Manifestationen
Nun, ich denke, das System demonstriert Macht mit Hilfe staatlich
gelenkter Aufmärsche sei es bei den Anti-Pegida-Demos oder dieser
Veranstaltung in Berlin.
Genau so ist es. Jedes politische System, auch wenn es mit dem Gewaltmonopol offenbar ungefährdete Macht zu besitzen scheint, muß seine Macht immer wieder auch nach innen glaubwürdig darstellen.
Selbst die DDR meinte, das zu müssen. Auch wenn jeder wußte, dass eine signifikante Zahl an Bürgern dem System innerlich oder tatsächlich den Rücken zugekehrt hatte, blieb diese Vorstellung bis zum Herbst 1989 doch theoretisch. Noch zum 40.Jahrestag des DDR-Bestehens schaffte das System staatlich verordnet gigantische Mengen an Jubelpersern zusammenzurufen. Als Gorbatschow mit Honecker auf der Tribüne stand, blickten sie auf ein Meer von hunderttausenden FDJlern und Jungpionieren, Fackelzüge unter Hurra-Sprechchören.
Unsere Machtelite läuft derzeit den Ereignissen hinterher und versucht die Pegida-Demos mit eigenen Aufmärschen zu neutralisieren, aber hinter ihren "Fanalen" stehen weder Überzeugung noch Leidenschaft. Zumal muss man sich längst Gruppen ("Antifa",Autonome) bedienen, die üblicherweise gegen das System stehen, jetzt aber aus Gründen der Erhaltung ihres kommunalen Alimentierungsstatus nur einen brüchigen Burgfrieden mit der Macht geschlossen haben. Bleiben die militant linksradikalen Truppen weg, so verliert die Macht ihr Zepter auf der Straße.
Pegida wird weiter laufen, mit steigenden Temperaturen noch größer. Die staatlichen Gegenhiebe werden ihr Momentum nicht halten können. Damit wird auch die Propagandafront gegen Pegida aufweichen, Abweichler hervorbringen und Dissonanzen im "NoPegida"-Lager, unter Politikern und Lügenpresse auslösen. Es wird Konzessionen geben.
Phase 1 (Ignorieren, Isolierung) ist vorüber. Seit Neujahr läuft Phase 2 (Zorn,Ärger). Demnächst Phase 3 (Verhandeln): Man wird versuchen, Pegida einzubinden, die Führung ("Rattenfänger") Bachmann/Oertel in Talkshows, einen politischen Dialog mit den "verirrten Mitläufern" ("Ratten").
Doch Pegida wird einfach weiterlaufen, von Woche zu Woche größer, das System kann nichts mehr entgegensetzen und die Demonstrierenden wiederholen immer wieder ihre Forderungen, die nun auch den letzten Winkel der Republik erreichen. Das Wegbleiben der autonomen Gewalttäter wird dann auch in Westdeutschland größere xGida-Zahlen erlauben => exponenzielle Zunahme. Das Gefühl der Machtlosigkeit wird die politischen und medialen Eliten zersetzen: Obwohl im Besitz elementarer exekutiver Machtmittel werden sie ihre tatsächliche Macht viel kleiner wahrnehmen als tatsächlich gegeben: die letzte Phase, Depression.
...wir kennen den Vorgang aus der DDR.
Was am Ende stehen wird, weiß keiner. Angesichts der opportunistischen Parteinahme vieler kultureller "Leuchttürme" gegen Pegida wird am Ende zumindest ein kulturell stark verwandeltes Land stehen ("ach, hat DER nicht damals auch immer brav mit dem System..."). Auch Leitmedien, besonders obediente Firmen, die Kirchen werden sich -wieder einmal- erklären müssen.