Hallo Spekulatius,

hatte demit beruflich zu tun und muss Dir widersprechen. Das ganze gehört inden T4ehmenkreis der Massnahme und der Lehrstücke (beides am besten nachlesen) an sich. Für Brecht stand das Prozesshafte in der Arbeit im Vordergrund. So wie bei Piskator. Die Akteure sollten sich nicht nur eine Rolle lernen und wiedergeben, sondern sich dabei zu besseren Menschen entwickeln (das ist ja nicht nur der Ansatz von Nietzsche, sondern wurde auch von anderen versucht). Akteure wie die Schauspieler, aber auch die alle anderen Beteiligten.

Dabei benutzte er dabei eine dramturgische Konstellation aus dem japanischen Nō-Theater. Diese hat er sozusagen von verschiedenen Seiten her beleuchtet, als wolle er sagen, gut, lasst mich die Fragen anders stellen.

Er hat mit den Schauspielern keine Spielchen betrieben, sondern mit einer Idee gespielt.

Siehe eben auch Lehrstück, Ja-Sager:

http://de.wikipedia.org/wiki/Lehrst%C3%BCck_(Theater)

http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Jasager#Entstehung

http://de.wikipedia.org/wiki/Erwin_Piscator

(Es wären auch Arbeitsbildungsvereine und Vieles mehr zu berücksichtigen)

Es gab Ideen, Diskussionen, Entwicklungen, Varianten.

Brecht hat sich, und das ist das Interessante, in diesen Stücken, also Ja-Sager, Nein-Sager, Massnahme noch nicht einmal in der Grundfrage entschieden, sondern vor allem Sichtweisen gezeigt. Man könnte ihm unterstellen, er habe Manipulationen versucht, aber so war das alles eben nicht angelegt. Denn es sollte vorher und nachher diskutiert werden, und nicht moralisiert.

Man kann auch die Mehrdeutigkeit des berühmten Satzes nehmen: "Erst kommt das Fressen, dann die Moral." (mal abgesehen von dem berühmten: Glotzt nicht so romantisch: http://de.wikipedia.org/?title=Liste_gefl%C3%BCgelter_Worte/G#Glotzt_nicht_so_romantisc... )

Viele freundliche Grüße

azur

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