Und noch eine andere Sichtweise zum Thema Chinesen und Afrika
Vielleicht ist dieser Artikel ganz gut, um die Welt wieder durch die Brille der Realität zu sehen. Ich persönlich bin nämlich auch nicht der Meinung, dass die Chinesen in Afrika eingestiegen sind, weil sie dort Arbeitsplätze und der einheimischen Bevölkerung Wohlstand verschaffen wollen.
Der Chinese ist in erster Linie Geschäftsmann, so wie ich ihn einschätze. Das, was nicht die entsprechenden Penunzen bringt, das interessiert ihn nicht. In der Umkehrlogik interessiert ihn letztlich nur der Profit.
Wieder mal aus einem Mail an mich:
https://www.forbes.com/sites/panosmourdoukoutas/2019/05/04/what-china-wants-from-africa...
Und die deutsche Übersetzung dieses Artikels nachstehend. Danke für das freundliche Übersetzen, - das hätte ich auch in meinen besten Zeiten niemals so hingekriegt.
Der Text aus dem link:
Was will China von Afrika? Alles!
China will alles von Afrika: seine strategische Lage, sein Öl, seine Seltenen Erden und seine Fische, sodass die afrikanischen Nationen sich Peking gegenüber verpflichten.
In seiner langen Geschichte hat Afrika den globalen Ambitionen vieler Ausländer gedient. Ausländer haben sich als Missionare, Finanziers und Infrastruktur-Verbesserer nach Afrika begeben und versprochen, den Kontinent auf die Globalisierungskarte zu setzen und seinen Menschen zu helfen, aus der Armut heraus zu kommen. Aber am Ende stahlen sie die Reichtümer Afrikas, kolonisierten eine Nation nach der anderen und ließen ihre Völker in Armut versinken.
Genau das dürfte bei den jüngsten Infrastrukturprogrammen Chinas auf dem afrikanischen Kontinent genau wieder der Fall sein.
Oberflächlich gesehen scheinen diese Projekte dem Bestreben der afrikanischen Nationen zu dienen, eine solide Infrastruktur aufzubauen. Aber bei näherer Betrachtung dienen sie nur Chinas Ambitionen, die Regeln der nächsten Stufe in der Globalisierung zu schreiben.
China will Afrika als Standort nutzen, um Seestraßen (und die OBOR-Projekte) zu sichern, die den chinesischen Export erleichtern, wie die große Militärpräsenz Pekings in Dschibuti deutlich macht.
Dann gibt es noch die Ressourcen Afrikas, Öl, Seltene Erden und Fisch.
"Als Südafrikaner habe ich Chinas Aktivitäten auf dem Kontinent aus nächster Nähe gesehen", sagt Ted Bauman, Senior Research Analyst bei Banyan Hill Publishing. "Es ist klar, dass Chinas Hauptziel bei Auslandsinvestitionen geopolitisch und nicht wirtschaftlich ist. Die Folgeinvestitionen werden von staatlichen Unternehmen getätigt, nicht von chinesischem Privatkapital. Sie konzentrieren sich eher auf Infrastrukturen wie Autobahnen, Häfen und Dämme und auf öffentliche Versorgung wie das Stromnetz."
Das ist etwas, was viele afrikanische Länder auch dringend brauchen, um ihre Wirtschaft zu entwickeln.
Das Problem ist allerdings, dass "diese Investitionen eher helfen, Länder politisch und durch Schuldenverpflichtungen an China zu binden", erklärt Bauman. "Es schafft eine Form der Abhängigkeit, die China nutzen kann, um diese Länder zu zwingen, die chinesischen Ambitionen weltweit zu unterstützen. In einigen Fällen, wie z.B. im angolanischen Ölsektor oder im kongolesischen Minenbau für Seltene Erden, helfen chinesische Investitionen, Lieferbeziehungen mit lebenswichtigen Rohstoffen zu sichern."
In der Zwischenzeit erreichen chinesische Boote Westafrika und fegen das Meer von jeder Fisch-Art leer, die versucht, durch die ausgeworfenen Netze zu schwimmen.
Xiaomeng Lu, China Practice Lead bei Access Partnership, einer globalen Public Policy Beratung für den Technologiesektor, wirft ein grundlegenderes Problem mit chinesischen Investitionen auf. "Chinas Investitionen werden in einer etwas unangenehmen, wenn nicht sogar kontroversen Weise ausgeweitet", beobachtet sie. "Zum Beispiel wird Huawei's Smart City Projekt in Colombo Port City, Sri Lanka, kritisiert, weil es zu ehrgeizig und auch zu sehr mit Schulden belastet ist." Ganz zu schweigen vom Hafen Hambantota, der aufgrund der Schuldenfalle Pekings für das nächste Jahrhundert in chinesische Hände übergeben wird.
"Der chinesische Präsident Xi will die "große Verjüngung der chinesischen Nation" verwirklichen, indem er die Macht nach Übersee durch die Initiative "Belt and Road" projiziert, die sowohl Südostasien als auch Afrika umfasst", ergänzt Lu. "Diese Bemühungen der politischen Ökonomie sind gepaart mit Chinas wachsender militärischer Macht im Südchinesischen Meer und auf dem afrikanischen Kontinent, was eine wachsende Herausforderung für das US-Sicherheitsdenken weltweit darstellt."
Hinzu kommt die Hochrisikotoleranz des chinesischen Geschäftsmodells, das für die Entwicklungsländer günstiger ist, so Lu. "Das Geschäftsmodell chinesischer Unternehmen mit hoher Risikobereitschaft und niedriger Gewinnmarge ist in den Entwicklungsländern gut", erklärt Lu. "Das Interesse des chinesischen Handelssektors überschneidet sich mit der Initiative seiner Regierung in diesen Regionen. So arbeitet Huawei beispielsweise mit einer sehr geringen Gewinnmarge und ist in vielen Schwellenländern Marktführer, in denen westliche Wettbewerber wie Nokia und Ericson keine Gewinne erzielt haben".
"Chinas Verhalten ist im Wesentlichen das gleiche wie das der Vereinigten Staaten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts", erklärt Bauman. "Es nutzt seine aufstrebende Wirtschaftsmacht, um politische "Soft Power" aufzubauen." Und da die Vereinigten Staaten in Bezug auf die internationalen Beziehungen im wesentlichen Ruderlos sind, stehen die Chancen, dass China erfolgreich sein wird, sehr gut."
All dies erfolgt zu seinen eigenen Bedingungen und nicht zum Vorteil für die afrikanischen Nationen.
Denke, dass das eine klare Ansage war.